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SCHACH-SPHINX/03140: Die Wahrheit hinter dem Scheinbaren (SB)


Mitunter fragt man sich wirklich, was so ein Großmeisterhirn die ganze Zeit über bloß denkt. So kam es einmal, daß ein renommierter Spieler eine erkleckliche Weile über den nächsten Zug in einer Stellung nachdachte, die in der Theorie durch und durch analysiert worden war. Sein Kontrahent sah, wie er angestrengt die Stirn in Falten warf. Irgend etwas Großes schien dahinter vor sich zu gehen. Der Anschein drängte sich jedenfalls auf. Doch schließlich machte er den von der Theorie empfohlenen Zug. Nach der Partie wollte sein Gegenspieler nun wissen, über welchen Zug er so lange nachgegrübelt hatte. Der Großmeister lächelte und sagte, daß er keineswegs nach einer Neuerung gesucht habe, sondern vielmehr darüber nachgrübelte, wo er den Schlüssel für sein Hotelzimmer verloren haben könnte, denn er befand sich nicht mehr in seiner Hosentasche, als er die Partie begann. Für alles gibt es eine Erklärung und oft erweckt der Schein eine andere Wahrheit als die tatsächliche. Im heutigen Rätsel der Sphinx ging es freilich reeller zu. Weiß am Zuge kontrollierte das Brett. Die gewinnbringende Kombination war schnell gefunden, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/03140: Die Wahrheit hinter dem Scheinbaren (SB)

Gormally - Zeidler
Dyfed 1999

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Nicht lange fackeln sei das Motto eines Schachverstandes: 1.Te6xh6+! g7xh6 2.Dh5-f7+ Kh7-h8 3.Df7-e8+ Kh8-g7 4.Tf1-f7+ Kg7-g6 5.De8-e6+ Kg6- g5 6.De6-e5+ Kg5-g6 7.Tf7-g7#


Erstveröffentlichung am 07. Oktober 1999

28. Juli 2010