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SCHACH-SPHINX/03206: Vorlieben und Schwerfälligkeiten (SB)


Holland hat kurioserweise, seit Max Euwe in den Zwanziger Jahren ins Weltschach drängte, immer mindestens einen Top-Spieler gehabt. Jan Timman, Jeroen Piket, Loek van Wely, das sind Namen, die sich fest eingeschrieben haben ins Gedächtnis der letzten Jahrzehnte. In Holland wird Schach in Ehren gehalten. Aber anderswo auch, und doch gibt es Nationen in Europa, die heutzutage keineswegs mit derselben Selbstverständlichkeit große Namen vorweisen können. Man denke da nur an Deutschland, ein Land, das mit Adolf Anderssen immerhin den ersten inoffiziellen Weltmeister stellte und mit Emanuel Lasker einen faktischen. Die Ursachen für den Unterschied mögen im Charakter der Völker liegen, vielleicht auch an deren Vorlieben und Schwerfälligkeiten. Wie dem auch sei, im heutigen Rätsel der Sphinx bewies van Wely, daß er zu Recht zu Hollands Starspielern gehört. Mit den weißen Steinen überwand er kraftvoll die schwarze Stellung des Bulgaren Kiril Georgiev, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/03206: Vorlieben und Schwerfälligkeiten (SB)

Van Wely - Georgiev
Groningen 1997

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Piket kannte sich im Labyrinth jenes Abspiels ungleich besser aus. Und er nutzte diesen Vorteil schamlos aus: 1.Sd4-f5+ Ke7-d8 2.Tf3-d3 Sa5- c6 3.Td3-d7 und Schwarz gab angesichts der Drohung 3...Dc7-b8 4.Dh3-e3 h7-h5 5.De3-e7+! Sc6xe7 6.Td7-d8+ Db8xd8 7.Td1xd8# auf.


Erstveröffentlichung am 27. Oktober 1999

20. August 2010