Schattenblick →INFOPOOL →SCHACH UND SPIELE → SCHACH

SCHACH-SPHINX/03267: Tscheche mit unglaublichem Talent (SB)


Zu Beginn des 20. Jahrhunderts stürmte ein junger tschechischer Schachspieler namens Oldrich Duras die ehrenwerten Turnierhallen und glänzte mit außerordentlich schönen und durchschlagenden Kombinationen. 1905 erhielt er den Meistertitel auf dem Turnier zu Barmen, wo er mit Akiba Rubinstein den ersten Platz belegte. Seine Karriere schritt rsch voran und im Jahr darauf platzierte er sich auf den zweiten Platz im Turnier zu Nürnberg, wobei er die Startruppe bestehend aus Tschigorin, Schlechter, Vidmar und Tarrasch hinter sich zurückließ. Wien, Prag, St. Petersburg, Breslau - vor dem Ausbruch des 1. Weltkrieges sammelte er zahlreiche Preisgelder ein und belegte Top- Platzierungen. Ein Weltmeisterschaftskampf gegen Emanuel Lasker lag durchaus im Bereich des Denkbaren, aber die Kriegswirren und die entbehrungsreiche Zeit danach trieben ihn von den Schachbrettern fort. Und die Turnierwelt verlor einen ihrer geistreichsten Kommbinationskünstler. Im heutigen Rätsel der Sphinx stellte Duras mit den schwarzen Steinen seine taktische Genialität unter Beweis, Wanderer. Weiß hatte zuletzt 1.Tc1-d1 gezogen.



SCHACH-SPHINX/03267: Tscheche mit unglaublichem Talent (SB)

Marshall - Duras
Wien 1908

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Der weiße Angriff war stark, stärker noch war jedoch der schwarze Gegenangriff: 1...Sf6xd5!! 2.e4xd5 Lb7xd5 3.Tg1-f1 Le7-f6 4.Dh6-h7+ Tg8-g7 5.Dh7-h3 Ld5-e6 6.Dh3-g2 g6-g5 - die Initiative war an Schwarz übergegangen - 7.a2-a3 g5-g4 8.a3xb4 Le6-d5 9.Se2-c3 g4xf3 10.Dg2-f2 Ld5-b7 11.Ta1-a5 Dc7-d7 12.Sc3-d5 - ein lahmer Beschwichtigungsversuch - 12...Lb7xd5 13.Df2-d2 Ld5-c6 14.Dd2xd7 Lc6xd7 15.Ta5xa6 Ld7-h3 16.Tf1-f2 Lf6-h4 und Weiß gab auf.


Erstveröffentlichung am 13. November 1999

10. September 2010