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SCHACH-SPHINX/03372: Weitläufigkeit gegen Kurzschrittigkeit (SB)


Im Kampf der letzten Ressourcen in einem Endspiel erweist sich der Läufer seinem gegnerischen Springer zumeist überlegen. Hier dominiert die Weitläufigkeit gegenüber der Kurzschrittigkeit. Der winklige Springer kann die Geräumigkeit des Brettes nicht so rasch und elegant überwinden wie der Läufer mit seiner Diagonalgeschwindigkeit. Das heutige Rätsel der Sphinx ist ein beredtes Beispiel für den Unterschied zwischen Beschränktheit und Mobilität und den sich daraus ergebenden Konsequenzen in einem Endspiel mit einem einzigen schwarzen Bauern. Der Nachziehende war am Zuge und nutzte die Dynamik seines Läuferoffiziers gnadenlos aus, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/03372: Weitläufigkeit gegen Kurzschrittigkeit (SB)

Semenowa - Andrejewa
UdSSR 1972

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Weiß ließ sich verhältnismäßig leicht zur Kapitulation zwingen, denn nach 1...Tb3-e3! besaß der weiße Springer kein Aktionsfeld mehr und hätte nach 2.Kh4-h5 Kg8-h7 infolge der Drohung 3...h7-h6 leicht erobert werden können. Weiß gab daher unverzüglich auf.


Erstveröffentlichung am 19. Dezember 1999

15. Oktober 2010