Weiß hatte im heutigen Rätsel der Sphinx eine vorzügliche Angriffsposition erlangt, die noch dadurch verstärkt und versüßt wurde, daß sein Kontrahent mit seinem letzten Zug 1...Sd7-b6? gewissermaßen ins offene Messer hineinlief. Weiß wollte von seinem Glück jedoch nichts wissen und spielte 2.Tf1-f6?!, nicht schlecht, und er gewann auch, aber erst nach etlichen Zügen. Schach, so hört man, sei ein humanes Spiel, da fehlerhafte Züge kurz und bündig widerlegt würden. Man staunt, denn der Spieler mit den weißen Steinen war ein Großmeister und übersah doch tatsächlich die knappe und pointierte Gewinnfolge, Wanderer.
Kuczynski - Kempinski
Brzeg Dolny 1996
Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Der "Skandinavier" entpuppte sich als rechter Nachfahre seiner einst gefürchteten Vorfahren: 1...Te8-e5! 2.Dc2-a4 Dh5-h1+ 3.Kf1-e2 Dh1xg2 4.Ke2-d3 Dg2-e4+ 5.Kd3-c3 Te5xd5 6.Da4xa7 De4-d3+ 7.Kc3-b4 Lf4-d6+ 8.c4-c5 c7-c6 9.a3-a4 Ld6-b8 10.Da7-a8 Td5-d4+ 11.Le3xd4 Td8xd4+ und Weiß gab auf, da Matt in wenigen Zügen drohte.
Erstveröffentlichung am 03. Februar 2000
01. Dezember 2010