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SCHACH-SPHINX/03528: Bienenvolk der Theoretiker (SB)


Nicht immer waren es namhafte Großmeister, von denen die wertvollsten und wesentlichsten Impulse zur Entwicklung der Schachtheorie ausgingen. Mitunter leistete das Bienenvolk der Theoretiker einen gar nicht einmal kleinen Beitrag, zumal sie gegenüber den geplagten Turnierspielern den Vorteil hatten, ungleich mehr Zeit zur Erforschung einer Variante oder eines Abspiels investieren zu können. Einer dieser Honigsammler der Theorie in den dreißiger Jahren war der russische Meister Wsewolod Alfredowitsch Rauser, dessen Namen selbst in der Jetztzeit in Zusammenhang mit speziellen Systemen der Sizilianischen Verteidigung und der Spanische Partie noch in aller Munde ist. Rauser war zwar kein begnadeter Schachspieler, aber ein sehr gründlicher und akribischer Denker. Im heutigen Rätsel der Sphinx spielte er mit den weißen Steinen eine glänzende Partie, die der Ex-Weltmeister Michail Botwinnik mit dem Ausspruch würdigte, daß sie selbst von einem Großmeister nicht hätte besser gespielt werden können. Rauser leitete nun den Schlußangriff ein, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/03528: Bienenvolk der Theoretiker (SB)

Rauser - Rjumin
Leningrad 1936

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Wartezug par excellence: 1.h2-h4! Se8-c7 - oder 1...g7-g5 2.h4xg5 h6xg5 3.Sc5-e4 g5-g4 4.Se4-c5 und Schwarz steckt wieder im schlimmsten Zugzwang - 2.Sc5-e4 Lc8-e6 - 2...Sc7-e8 3.Kd4-c5 - 3.Se4-d6 Le6xc4 4.Kd4xc4 Ke7-e6 5.Sd6xb7 und Schwarz gab auf, aus gutem Grund, zum Beispiel 5...Ke6xe5 6.Kc4-c5 Sc7-d5 7.Sb7-d8 Ke5-e4 8.Sd8xc6 Sd5-b4 9.Sc6-b8 Ke4-f3 10.Sb8xa6 Kf3xg3 11.Sa6-c7 und die weißen Freibauern entscheiden rasch.


Erstveröffentlichung am 07. Februar 2000

06. Dezember 2010