SCHACH-SPHINX/03926: Wallace ließ den Großmeister entkommen (SB)

Der Internationale Meister John-Paul Wallace hatte sich von seinem namhaften Kontrahenten Pedrag Nikolic nicht beeindrucken lassen, der fast 200 Elo-Punkte mehr auf seinem FIDE-Konto aufwies. Wallace wich im 15. Zuge einer Fortsetzung aus, die die Stellung restlos ausgeglichen hätte. Auch ein Remis wäre ehrenhaft gewesen, aber Wallace strebte einen scharfen Kampf mit offenem Ausgang an, und in der Tat, seine Entscheidung war gut getroffen. Nikolic war in Remisstimmung und achtete daher nicht allzu genau auf die versteckten Angriffschancen von Weiß, als er mit seinem letzten Zug 1...c4-c3? praktisch die Partie aus der Hand gab. Aber das Großmeisterglück ließ ihm nicht in Stich. Wallace spielte nun 2.Te7-f7? und egalisierte Nikolics Fehler. Nach zehn weiteren Züge war die Partie tatsächlich Remis. Nun, Wanderer, wie hätte sich Wallace einen Großmeisterskalp holen können?

Wallace - Nikolic
Australien 2000

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Weiß wußte sehr wohl, warum er von 1.Lf6xh8? die Finger ließ: 1...c4xb3 2.Lf8-d4 b3xc2! 3.Ld4xa7 De2xf1+! 4.Kg1xf1 c2-c1D+ 5.Kf1-f2 Dc1xb2+ und Schwarz hat Gewinnstellung.

Erstveröffentlichung am 15. Juni 2000

19. April 2011