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SCHACH-SPHINX/04080: Selbstherrliche Signatur (SB)


Ob ein Großmeister quasi seine Fußspuren, also seine spezielle Signatur in einer Partie hinterläßt, ist eine vieldiskutierte und nach wie vor ergebnisoffene Frage. Unbestritten ist jedoch, daß gewisse Neigungen in das Spiel einfließen, die dann als Abdruck des individuellen Schachverständnises eines Spielers gedeutet werden könnten. Bobby Fischer, der Genius aus Amerika, zum Beispiel liebte es während seiner aktiven Laufbahn, seinen Kontrahenten strategisch völlig zu übertrumpfen, bis dieser sich kaum noch rühren konnte. Auf diese Weise drückte er dem Spiel seinen selbstherrlichen Stempel auf. Dies einmal erreicht, ließ er es sich wie im heutigen Rätsel der Sphinx nicht nehmen, den letzten Stoß zur Zerschlagung der schwarzen Position mit einer kombinatorischen Pointe zu versehen, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/04080: Selbstherrliche Signatur (SB)

Fischer - Bolbochan
Stockholm 1962

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Weiß nutzte die Dominanz auf den schwarzen Feldern geschickt aus: 1.Tb1-b5! Tc7-c1+ - um wenigstens den weißen Läufer von h6 wegzulocken - 2.Lh6xc1 Dd5xb5 3.Dg3-b8+ Kg8-f7 4.Lc1-a3! e6-e5 5.Db8-d6! - erzwingt eine Schwächung am Königsflügel - 5...g6-g5 6.d4xe5 Db5-c6 7.e5-e6+ Kf7-g6 8.e6-e7+ Kg6-h5 9.f2-f3 g5-g4 10.Dd6-e5+ und Schwarz gab auf.


Erstveröffentlichung am 05. August 2000

18. Juli 2011