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SCHACH-SPHINX/04136: Strenge Linie des Dogmatikers (SB)


An Eigenwilligkeit im Bewerten der einzelnen Eröffnungssysteme war der deutsche Großmeister Siegbert Tarrasch von niemanden zu übertreffen. Wie ein Krebs zog er sich in den Panzer ehern erhobener Glaubenssätze zurück. So sagte er beispielsweise über die Sizilianische Verteidigung: "Streng korrekt ist der Zug gewiß nicht, denn er leistet nichts für die Entwicklung." Tarrasch war ein grausamer Verfechter der Theorie von den zentralen Linien und der Besetzung der Mittelfelder durch Bauern. In seiner grenzenlosen Güte ließ er sich jedoch zu einem kleinen Kompromiß erweichen: "Schwarz hat das bessere Bauernspiel, und wer nun stärker spielt, wird die Vorteile seines Spiels betonen und die Nachteile weniger hervortreten lassen." Im heutigen Rätsel der Sphinx hatte Schwarz zuletzt 1...f7-f6 gezogen. War dies sizilianisch- korrekt, Wanderer?



SCHACH-SPHINX/04136: Strenge Linie des Dogmatikers (SB)

Ostrovjerkoy - Koshely
Fernpartie 1971

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Schwarz blieb nur noch das Bedauern, während Weiß seinen Sieg feierte: 1.De7-d6! - es droht Matt mit 2.Ke2-f2# - 1...Kc4-b5 2.Te3-b3+ Kb5-c4 3.Tb3-b1 Th8-d8 4.Ke2-e3+ Kc4-c3 5.Lf1-d3! und Schwarz gab auf, da er gegen die Mattdrohung 6.Th1-c1# nichts unternehmen konnte.


Erstveröffentlichung am 24. August 2000

12. September 2011