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SCHACH-SPHINX/04441: Lohnender Eifer und unermüdliche Geduld (SB)


Es hatte Jahre der Geduld und des Einsatzes gefordert, ehe der Deutsche Bundestag 1980 den Beschluß verabschiedete, dem Schachspiel den gesellschaftlichen Status eines Sports zu verleihen. Um diese Anerkennung hatte im wesentlichen und mit nie ermüdendem Eifer der Präsident des Deutschen Schachbundes, Alfred Kinzel, gerungen und gekämpft. Der Anspruch der Gemeinnützigkeit verbesserte nicht nur die finanziellen Möglichkeiten, auch für den Ausbau bundesweiter schachlicher Aktivität wurden dadurch vorher verschlossene Räume geöffnet. "Der Schlüssel zum Erfolg", so hatte Kinzel 1982 bei der Verleihung des Verdienstkreuzes 1. Klasse gesagt, "liegt nicht im Spektakel, sondern in geduldigen Schritten, mit diplomatischem Feingefühl und im Geiste einer freundschaftlichen Zusammenarbeit." Von 1966 bis 1975 hatte der Berliner Polizeidirektor als Vizepräsident des DSB und dann als Nachfolger des verstorbenen Präsidenten Ludwig Schneider als höchster Vertreter des deutschen Schachlebens im Weltschachbund die Interessen Deutschlands mit Feuereifer und Geschick durchgefochten. Auch im heutigen Rätsel der Sphinx zahlten sich Geduld und Genauigkeit aus. Meister Tartakower hatte mit Weiß auf eine originelle Weise nach nur elf Zügen eine Gewinnstellung gegen seinen Kontrahenten Mieses hervorgezaubert. Nun denn, Wanderer, Tartakower machte noch vier weitere Züge, ehe Mieses, am Ende seiner Nervenkraft, aufgab.



SCHACH-SPHINX/04441: Lohnender Eifer und unermüdliche Geduld (SB)

Tartakower - Mieses
Baden-Baden 1925

Auflösung letztes Sphinx-Rätsel:
Wer zu früh aufgibt wie Meister Wesselowski hat selbst schuld, denn nach 1...Ld4-e3 besaß er in 2.Le4-h7+ Kc4-c3 3.Tf4-c4+! Kc3xc4 4.Lh7- g8+ eine sichere Remisfolge.


Erstveröffentlichung am 24. November 2000

14. Juli 2012