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SCHACH-SPHINX/04647: Tautropfen des Ewigjungen (SB)


Um jung zu bleiben, gewöhnte sich Großmeister Fritz Sämisch in späteren Jahren das Blitzen an. Eine Partie in fünf Minuten wie im freien Fall der Kräfte herunterzuspielen, mit der Zeitnot im Nacken und der Zeitüberschreitung auf den Fersen, glich einer vitalisierenden Hormonausschüttung. Damit schuf er sich eine Art Jungbrunnen für seinen Geist. Der ehemalige Buchbinder war 79 Jahre alt, als er Picassos Leitspruch - 'Man braucht sehr lange, um jung zu werden' - für sich erfüllt sah. Ein anderer Springinsfeld unter den Senioren war der Österreicher Gerhard Bruckner. Vom Beruf Ingenieur wählte er das Schach zu seinem Hobby. Erst im Alter drehte er den Spieß um und machte aus dem Schach eine lebensbestimmende Profession. Sein schönster Erfolg war der erste Platz im Seniorenturnier im badischen Mosbach, als er im Schnellschach alle neun Partien gewann und sich als "Mister Hundertprozent" feiern ließ. Im heutigen Rätsel der Sphinx war der Niederländer Keizer eine der neun Erfolgsstufen für ihn. Bruckner hatte zuletzt mit 1...Lg4xe2 den weißen Springer geschlagen. Um nach 2.Kd2xe2 Le5xc3 keinen Bauern zu verlieren, zog Keizer 2.Th1-e1, was gut aussah, jedoch an einer versteckten Widerlegung scheiterte. Also, Wanderer, was hatte der niederländische Senior außer acht gelassen?



SCHACH-SPHINX/04647: Tautropfen des Ewigjungen (SB)

Keizer - Bruckner
Mosbach 1981

Auflösung letztes Sphinx-Rätsel:
Seinem Temperament gehorchend zog der sowjetische Meister Kupreitschik 1.Df3-h5! inklusive der Drohung, die Dame nach h7 zu bringen. Sein Kontrahent opferte mit 1...Lf4xe5 eine Figur zurück, doch nach 2.d4xe5 Tb7-b8 3.Dh5-h7 Da6-c8 4.f2-f4 Sd7-c5 5.Th8xg8+ Se7xg8 6.Dh7xg8+ Ke8- e7 7.Dg8-h7 Dc8-g8 8.Dh7-h6 Tb8xb2 9.Se2-g3! Sc5-e4 10.Sg3xe4 d5xe4 11.Ta1-d1! überschritt er in hoffnungsloser Lage die Zeit. Auf 11...Tb2-b8 wäre 12.Kg1-f2 nebst 13.Dh6-f6+ und der Fundamentaldrohung Td1-h1-h8 gefolgt.


Erstveröffentlichung am 31. Januar 2001

06. Februar 2013





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