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SCHACH-SPHINX/05682: Wunden des Krieges (SB)


Der Zweite Weltkrieg hat Deutschland eine Menge Schachmeister gekostet. Nicht nur, daß Klaus Junge, der durchaus weltmeisterliche Qualitäten aufzuweisen hatte, von der Front nicht mehr zurückkehrte. Schon vor Beginn des wohl schrecklichsten Krieges der Menschheitsgeschichte verlor Deutschland eine ganze Meisterstaffel. 1939 waren Eliskases, Michel, Becker, Reinhardt und Ludwig Engels nach Buenos Aires zur Schacholympia geflogen. Als der Krieg ausbrach, blieben sie für immer in Südamerika. Auch Engels war wie Junge eine große Hoffnung Deutschlands auf den Weltmeistertitel seit Emnauel Lasker. Sein Spiel war gewürzt von einfallsreichen Kombinationen, so scharf, daß einmal sogar der russische Champion Alexander Aljechin sich die Zunge verbrannte. Engels, der bei den Olympiaden von 1936 und 1939 eingesetzt worden war, erzielte zuletzt am dritten Brett 14 Punkte aus 16 Partien. Das war eine erstaunliche Ausbeute von 87,5 Prozent. Seinen größten Erfolg verbuchte der Düsseldorfer in Dresden 1936, wo er Aljechin schlug und hinter ihm auf den zweiten Platz kam. Im selben Turner besiegte er auch den ungarischen Matador Maroczy. Es war die Perle seine Schaffens und Motiv für das heutige Rätsel der Sphinx. Engels hatte es mit feinem Fingerspitzengefühl verstanden, all seinen Vorteil auf den vorgerückten Freibauern d6 zu setzen. Um diesen herum ersann er die siegbringende Kombination. Also, Wanderer, wie konnte er den Freibauern zum Siegesschwert schmieden?



SCHACH-SPHINX/05682: Wunden des Krieges (SB)

Engels - Maroczy
Dresden 1936

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Anand durfte sich nicht am Springer vergreifen, denn nach 1...Lg7xc3? 2.Tb7xf7 Sg4-e3+ entflieht der weiße König nach 3.Kg2-h3. Aber gleich 1...Sg4-e3+! genügt zum Remis: 2.f2xe3 Lg7xc3 3.Tb7xf7 - 3.Kg2-f3 Dd2- e1! - 3...Dd2xe2+ 4.Kg2-h3 De2-g4+ und Dauerschach.


Erstveröffentlichung am 26. Dezember 2002

12. Dezember 2015


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