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SCHACH-SPHINX/06193: Kapriziöses Damenmanöver (SB)


Der Zweite Weltkrieg hatte der Schachwelt tragischerweise gleich zwei Häupter genommen. So wurde die Damenweltmeisterin Vera Menchik bei einem Bombenüberfall auf London getötet. Alexander Aljechin hingegen starb 1946 in Portugal auf bisher nicht restlos geklärte Weise. So war das Schiff der Schachkunst zwei Jahre führerlos gewesen, bis die FIDE 1948 einen neuen Weltmeister ermittelte. Bei den Damen dauerte es etwas länger, bis der Thron wieder besetzt wurde. 1949/50 trafen sich in Moskau die seinerzeit stärksten Schachspielerinnen der Welt, um die Nachfolge von Vera Menchik anzutreten. Nahm bei den Herren mit Michael Botwinnik ein Russe das Zepter der Schachwelt in seine Hände, so war es bei den Damen Ludmilla Rudenko, die im internationalen Vergleich die russische Souveränität zementierte. Die Ukrainerin hatte mit zehn Jahren das Schachspiel erlernt. Ihr Stil war äußerst solide und glänzte durch überaus feine Einfälle. So konnte sie im heutigen Rätsel der Sphinx aus dem Moskauer WM-Kampf ihre kubanische Kontrahentin Mora dank eines originellen Damenmanövers zur Aufgabe zwingen. Die Kubanerin hatte zuletzt 1.De3-d3 gespielt. Also, Wanderer, wie führten zarte Frauenhände die schwarze Schachdame zu einem kraftvollen Sieg?



SCHACH-SPHINX/06193: Kapriziöses Damenmanöver (SB)

Mora - Rudenko
Moskau 1950

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Nach 1.Lg4-d1 konnte der junge Ehemann Flear mit 1...Te8-e1+! 2.Kg1-h2 Te1xd1 3.Tb3-b8 Dc2-c7+ seiner Herzangebeteten verlängerte Flitterwochen schenken.


Erstveröffentlichung am 13. Mai 2004

7. Mai 2017


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