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SCHACH-SPHINX/06212: Verpfändetes Wort (SB)


Am 17. April 1982 war dem Fernschach mit dem Tode von Dr. Hermann Meyer nicht nur ein Meisterspieler verlorengegangen. Auch das deutsche Schachleben verlor einen ihrer Besten. Vor dem Zweiten Weltkrieg war Meyer Teilnehmer an vielen Meisterschaften und duellierte sich auf dem Brett mit namhaften Größen wie Tarrasch, Bogoljubow, Rellstab und Brinckmann. In geselliger Runde stach er besonders durch seinen Witz und seine Erzählfreude heraus. Sein Beruf als Zahnarzt brachte es allerdings mit, daß er sich vom Nahschach weitgehend verabschieden mußte und in den letzten Jahrzehnten seines Lebens als Korrespondenz- Schachler von sich reden machte. Im heutigen Rätsel der Sphinx soll an diesen außergewöhnlichen Menschen erinnert werden, der das Schach so liebte wie wenige und darum nicht bereit war, sich in die Tretmühle des Gewöhnlichen hineinzwängen zu lassen. Sein fiebernder Forscherdrang machte aus seinen Partien stets einen abenteuerlichen Ausflug in die Grenzbezirke des Möglichen. Ihn reizte das Neue mehr, als daß er sich mit dem Bekannten und Bequemen begnügen wollte. Das Reizvolle am heutigen Rätsel der Sphinx ist, daß Meyer das nun entscheidende Opfermotiv bereits vor der Partie angekündigt hatte. Also, Wanderer, wie konnte Meyer mit den weißen Steinen sein Wort halten?



SCHACH-SPHINX/06212: Verpfändetes Wort (SB)

Meyer - Brinckmann
Wiesbaden 1934

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Dor Tor ins Licht ging über 1...e5-e4! Da 2.f3xe4 Te8xe4 3.De2-c2 Sc5- d3 rasch zum schwarzen Sieg geführt hätte, entschloß sich Förder zu 2.Tf1-g1. Doch die Stellung war nicht mehr ins Lot zu bringen. Aljechin konterkarierte alle weißen Ausgleichsbemühungen mit 2...Lg7xb2 3.Tg1-g3 Dh3-h4 4.Tg3-g4 - 4.De2xb2 Sc5-d3 - 4...e4xf3 5.De2xe8 Dh4xg4 und Weiß gab Weiß die auf.


Erstveröffentlichung am 01. Juni 2004

26. Mai 2017


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