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SCHACH-SPHINX/06599: Doppeltes Pech für Christopher Lutz (SB)


Das heutige Rätsel der Sphinx zeigt eine hochinteressante Stellung der Klaus-Junge-Variante im slawischen Damengambit. Noch interessanter als dies ist jedoch, daß der deutsche Großmeister Christopher Lutz sie mit den schwarzen Steinen gegen den Wahlschweizer Viktor Kortschnoj anwandte. Was daran so interessant ist? Nun, Lutz hatte die Variante gleich in der ersten Runde des CS-Masters im 1994 in Horgen gespielt, nachdem er - jedoch als Weißer - gut einen Monat zuvor im Finale des WDR-Fernsehpokals in Köln am 28. August mit ihr gegen den Holländer Jeroen Piket eine glatte Bauchlandung gemacht hatte. Gegen Kortschnoj hoffte er nun, aus seiner Niederlage in Köln nachträglich noch Kapital schlagen zu können. Die Zeit zwischen Köln und Horgen war bedenklich kurz, und Lutz hoffte wohl, daß Kortschnoj am Brett keine Verstärkung des weißen Angriffs finden würde. Lutz selbst hatte gegen Jeroen 1.Tf1- c1?! gezogen und war nach 1...Sd3xc1 2.De2xc4+ De5-c7 3.Dc4xc1 Dc7xc1 4.Lg5xc1 a7-a5! erst in Nachteil und sechs Züge später völlig aus dem Tritt gekommen. Die Hoffnung von Lutz sollte sich jedoch nicht erfüllen, und so verlor er mit derselben Variante binnen vier Wochen einmal als Weißer und zum anderen Mal als Schwarzer. Nun, Wanderer, welche Fortsetzung hatte Kortschnoj in dieser Stellung gefunden, die für Lutz selbst in Köln hinter sieben Siegeln verschlossen lag?



SCHACH-SPHINX/06599: Doppeltes Pech für Christopher Lutz (SB)

Kortschnoj - Lutz
Horgen 1994

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Schmählichst ging das Halbfinale zur WM für den Engländer Nigel Short zu Ende. Er verlor mit 1,5:5,5 gegen seinen tatarischen Kontrahenten Gata Kamski. Nach 1...Ke7-d8 2.Tc7xd7+! legte Short seinen König um, denn nach 2...Sb6xd7 3.Lg2-c6 war jeder weitere Widestand illusorisch.


Erstveröffentlichung am 21. Juni 2005

18. Juni 2018


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