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SCHACH-SPHINX/06601: Kritik an Schirow (SB)


Vier Niederlagen und fünf Remisen - von einer mageren Ausbeute aus den Dortmunder Schachtagen vom Juni 1998 zu sprechen, hieße, mit dem Hammer am Nagel vorzuschlagen. Der Ex-Lette und jetzige Wahlspanier Alexej Schirow belegte am Ende den vorletzten Platz. Von Ermüdung und Auszehrung durch das kurz zuvor beendete Kandidatenfinale konnte indes ebensowenig gesprochen werden, denn sein Rivale Wladimir Kramnik, der nicht minder um das Recht der Herausforderung gestritten hatte, ließ es sich nicht nehmen, in Dortmund auf das Siegerpodest zu treten. Gegen die Avantgarde unter den Großmeistern hatte er verloren und auch seine Niederlage gegen den jungen Ungarn Peter Leko aus der dritten Runde machte deutlich, daß Schirow trotz der hervorragenden Leistungen des Vorjahres in eine Formkrise geraten war. So ideenlos hatte man ihn schon sehr lange nicht mehr gesehen. Gewiß, wäre er nicht der Herausforderer von Kasparow, so würde man das Ganze nicht zu einem Fauxpas aufbauschen. So jedoch kommt Schirow um die Verlegenheit nicht herum, sich Kritik an seiner Vorbereitung anhören zu müssen. Man blickt in solchen Fällen gern auf bessere Zeiten zurück wie im heutigen Rätsel der Sphinx und erinnert sich an alte Erfolge, an die anzuknüpfen, man ihm von Herzen wünscht. 1994 in Pardubice konnte er mit Weiß einen glänzenden Sieg über die Ungarin Zsuzsa Polgar erzielen, der mit taktischen Mitteln krönend abgeschlossen wurde, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/06601: Kritik an Schirow (SB)

Schirow - Z. Polgar
Pardubice 1994

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Nicht, daß Barejew sich durch die beiden Alternativen hätte aus der Affäre ziehen können. Nein, weder 1...g6xh5 noch 1...Kh7-g7 versprachen Rettung gegen Kasparow, der im ersten Falle mit 2.Dd1-f3 Kh7-g6 3.La4-c2+ Kg6-g7 4.Le3xh6+! und im zweiten Falle mit 2.h5xg6 f7xg6 3.Dd1-f3 Td8-f8 4.Df3-h3! verdientermaßen die Partie für sich entschieden hätte.


Erstveröffentlichung am 23. Juni 2005

20. Juni 2018


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