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SCHACH-SPHINX/06790: Antiquiert und niemals restauriert (SB)


Der Anhänger der alten Philidor-Verteidigung können zwar von seiten der Großmeister mit Zuspruch rechnen. Niemand unter ihnen würde die positionelle Begründetheit dieser Eröffnung in Frage stellen. In der Praxis sieht jedoch alles ganz anders. Hier zeigt sich, daß der Nachziehende mit horrenden Schwierigkeiten zu kämpfen hat. Mag Philidor auch als der Vater des Positionsgedankens geehrt werden, sein Spielsystem indes besitzt kaum mehr als historischen Wert. Die heutige moderne Schachstrategie hat zu große Entwicklungssprünge gemacht, als daß antiquierte Eröffnungen aus einer Zeit des Schachspiels, wo mehr aus dem Gefühl heraus gezogen wurde, noch mithalten könnten. Versuche, die Philidor-Verteidigung zu restaurieren, hat es durchaus gegeben, aber sie blieben alle erfolglos. Im heutigen Rätsel der Sphinx versuchte es der holländische Meister van Baarle mit dem Philidorschen Bauernzug und scheiterte eklatant gegen seinen Landsmann van der Wiel, der mit seinem nächsten Zug den Angriffsreigen gegen die schwarze Stellung entfesselte. Trotz der beiden angegriffenen weißen Figuren war Schwarz außerstande, die Partie zu halten, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/06790: Antiquiert und niemals restauriert (SB)

van der Wiel - van Baarle
Arnhem 1983

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Die Zeit der Herrschaft für den weißen König war nach 1.Se5-f3 Td5xd2! 2.Tb7xe7 -2.Sf3xd2 Dc2xd2 3.Tb7xe7 Dd2-d5# - 2...Td2-d1 3.Da7-f2 Se2- g3+! 4.Kh1-g2 Sg3xf1 abgelaufen. Der Materialverlust ließ sich auch mit 5.Te7-e8+ Tc8xe8 6.Df2xc2 Sf1-e3+ nicht mehr in Rechnung stellen. Weiß gab daher auf.


Erstveröffentlichung am 29. Dezember 2005

28. Dezember 2018


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