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SCHACH-SPHINX/06792: Introvertiert und rachsüchtig (SB)


"Fischer war verloren, vernichtet, ohne Chance. Ich wußte es, und er wußte es auch. Aber er saß bloß da, fast eine Stunde. Er rechnete, rechnete und rechnete. Tief im Innern jedoch schrie er. Er war totenbleich, aber in ihm raste ein Starkstrom von einer Million Volt. Wenn man gegen Bobby spielt, ist es nicht nur eine Frage von Sieg oder Niederlage - das nackte Überleben scheint auf dem Spiel zu stehen", so Boris Spasski, der zum Zeitpunkt dieser Partie gegen den Amerikaner Bobby Fischer, gespielt auf der Schacholympiade in Siegen 1970, noch Weltmeister war. Zwei Jahre später sollte ihm Fischer im Jahrhundertduell in Reykjavik den Titel abnehmen. In Siegen allerdings konnte Spasski über Fischer triumphieren. Mag sein, daß diese Partie den amerikanischen Großmeister in seinem Entschluß noch verstärkt hatte, Spasski in einem WM-Match niederzuringen. Der Amerikaner galt ja bekanntlich als äußerst introvertiert und rachsüchtig zu seiner aktiven Zeit. Nachdem Fischer im heutigen Rätsel der Sphinx die letzten Schwindelchancen im Kopf durchgerechnet hatte, zog er nunmehr 1...Td8-d6. Natürlich wußten beide, Spasski und Fischer, daß Schwarz verloren war, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/06792: Introvertiert und rachsüchtig (SB)

Spasski - Fischer
Siegen 1970

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Denken hin und her, mit 1...Ld7-h3+! 2.Kf1-e2 - 2.Kf1-g1 Sb5-d4 3.Lb3xc2 Sd4-f3+ - 2...Sb5-d4+ 3.Ke2-d2? Sd4-f3+ gewann der Nachziehende leicht und bequem, und auch das bessere 3.Ke2-d3 hätte den Sieg nicht mehr in Frage stellen können: 3...Lh3-f5+ 4.Kd3-c4 Sd4- f3 5.Te1-c1 Le5-b2.


Erstveröffentlichung am 31. Dezember 2005

30. Dezember 2018


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