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SCHACH-SPHINX/06946: Noch ruht alles in Harmonie (SB)


Voller Stolz dachte Schwarz bei sich, wie gut, daß ich einen Bauern mehr habe und noch dazu einen Freibauern auf b3. Wie eine Bastion standen auch seine beiden Läufer in der Mitte, das Zentrum befand sich zwar in einem labilen Gleichgewicht, schien jedoch soweit ausbalanciert zu sein. Sorgen machte er sich keine. Warum auch, standen die weißen Figuren doch weit zurückgedrängt auf der ersten und zweiten Reihe! Ach, wie groß war sein Irrtum und betrogener Glaube. Daß Balancen eine recht tückische Angelegenheit sind, wie auch Figuren zuweilen plötzlich eine vernichtende Fernwirkung ausüben können, diesen Instinkt vernachlässigte er im heutigen Rätsel der Sphinx auf eine derart gründliche Weise, daß der Anziehende diese Unachtsamkeit zu einem dauerhaften Vorteil ummünzte und im Nu unumkehrbare Verhältnisse für seinen Sieg schuf. Also, Wanderer, noch ruht alles in beschaulicher Harmonie, aber am Horizont tauchten bald schon Gewitterwolken auf.



SCHACH-SPHINX/06946: Noch ruht alles in Harmonie (SB)

Niklasson - Holst
Stockholm 1980

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Zwar ließ sich kein fehlerhafter schwarzer Zug nachweisen, wohl aber eine weiße Gewinnfolge: 1.Ta1xa2! Le6xa2 2.c3-c4! - und plötzlich geriet der schwarze König ins Fadenkreuz, zunächst drohte schlicht und einfach Familienschach auf d5 - 2...Db6-a7 3.Sf6-e4 Ke7-f8 4.0-0 La2xc4 5.Le2xc4 Tc8xc4 6.Df3-f6! Th8-g8 7.Df6-h6+ und Schwarz gab auf, da er nach der erzwungenen Folge 7...Tg8-g7 8.Dh6xd6+ Da7-e7 9.Dd6-b8+ De7-e8 10.Db8xe8+ Kf8xe8 11.Se4xd6+ einen Turm einbüßt.


Erstveröffentlichung am 4. Juni 2006

3. Juni 2019


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