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SCHACH-SPHINX/06950: Keine Hürde zu hoch (SB)


Die wichtigste Hürde, die Garry Kasparow in jungen Jahren nehmen mußte, um sich von einem vielversprechenden Talent zum Weltmeister aufzuschwingen, war sein Sieg im Kandidatenturnier 1983 in Moskau gegen seinen Landsmann Alexander Beljawski. Der seinerzeit 19jährige Kasparow brachte gegen seinen 11 Jahre älteren Rivalen mehrere Vorteile zur Geltung. So hatte sich Kasparow ungleich wirkungsvoller auf den Wettkampf vorbereitet, was sich insbesondere in der Bedenkzeit niederschlug. In allen Partien verbrauchte Kasparow weniger Zeit, seine Züge waren durchdachter, trafen tiefer die Schwächen der gegnerischen Stellung, und so konnte er bereits in der 2. Wettkampfpartie in Führung gehen. Beljawksi glich in Runde 4 zwar wieder aus, strauchelte dann jedoch gleich in der anschließenden Partie und drei Runden später erneut. Mit 6:3 gewann Kasparow das Match und sollte fortan nicht mehr wegzudenken sein von der Bühne internationaler Großmeisterturniere. Im heutigen Rätsel der Sphinx, entnommen aus der 5. Wettkampfpartie in Moskau, hatte Beljawski mit den schwarzen Figuren zwar materiell die Balance halten können, geriert jedoch in die taktischen Mühlen Kasparowscher Zielstrebigkeit, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/06950: Keine Hürde zu hoch (SB)

Kasparow - Beljawski
Moskau 1983

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Rellstab wurde seinem Ruf als grundsolider Taktiker mit 1.Se5xg6+! gerecht. So oder so gewann er einen Bauern, zum Beispiel 1...Lf5xg6 2.Dc5-d4+ nebst 3.Dd4xf4 oder 1...Sf4xg6 2.Dc5xf5 De8-e3+ 3.Kg1-h2 De3xb3 4.Df5xg6. Also zog Teschner 1...De8xg6, mußte jedoch nach 2.Dc5- e5+ Dg6-g7 - 2...Kh8-h7 3.De5xf4 Lf5xh3 4.De5-c7+ Kh7-h8 5.Dc7-c3+ - 3.De5xf4 Lf5-g6 4.Lb3-d5 die Sinnlosigkeit weiteren Widerstandes erkennen und gab daher auf.


Erstveröffentlichung am 8. Juni 2006

7. Juni 2019


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