Eine Dame zu geben für drei gegnerische Figuren, ist ein so schlechter Tausch nicht. Die Beweglichkeit der Streitkräfte spricht dafür, aber im heutigen Rätsel der Sphinx nahm Weiß dennoch Abstand von diesem Angebot nach zuletzt 1...Le7-c5!, weil sich nämlich infolge der Großabwicklung 2.h3xg4 Sd4xc2+ 3.Ld3xc2 Lc5xf2+ 4.Ke1xf2 d5-d4! 5.Lc2- b3 d4xc3 6.Lb3xf7+ Dc7xf7! 7.Sg5xf7 c3xd2 ein Endspiel ergäbe, bei dem der Nachziehende über erhebliche Vorteile verfügen würde. Weiß disponierte also um und zog 2.Df2-h4. Die Lage schien sich zu seinen Gunsten verändert zu haben. Doch auch in diesem Falle gilt: Wer weiter denkt, hat mehr vom Spiel. Also, Wanderer, wie wurde der fadenscheinige weiße Plan kraftvoll durchkreuzt? Schließlich ist Vlastimal Hort, unser Schwarzspieler, keiner, der sich von solchen Eventualitäten überraschen ließe.
Sznapik - Hort
Luzern 1982
Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Der Langstreckenläufer und Schachathlet Smbat Lputjan vertraute
zunächst auf seine Beine und dann auf sein geschärftes Auge, als er
den Zug 1.e3-e4 seines Kontrahenten Lechtynsky mit 1...Tf5xf3!
widerlegte. Dieser gab sogleich auf, denn nach 2.g2xf3 Lg4xf3 wären
nicht nur zwei weiße Steine bedroht gewesen, sondern nach Wegziehen
des weißen Läufers auch der Bauer f2.
Erstveröffentlichung am 14. Juli 2006
13. Juli 2019
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