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SCHACH-SPHINX/07006: Haarsträubende Zustände in Italien (SB)


Der Streit um die Rochade entbrannte ganz besonders im 16. Jahrhundert. Allerorten über Europa verteilt pflegten die Schachspieler diese Regel frei nach Belieben anzuwenden. So ist beispielsweise eine Streitschrift von Damiano bekannt, in der er sich ganz entschieden über die italienischen Husarenstücke mit der Figur des Königs beschwert: "In Italien ist es üblich, mit dem König, wen nichts im Wege steht, am ganzen Brett entlang zu springen (sogar nach a1, a8) und noch dazu einen peon zu ziehen und den König auf dessen feld (a2-h2) zu setzen. Diese Freiheit steht dem König zu, so lang er noch kein Schach gehabt hat, jedoch scheint mir dieser Brauch nicht gut, da nach alter Sitte der König im ersten Zuge nicht anders als in das dritte beliebige Feld springt." Die Zustände müssen damals haarsträubend gewesen sein. Im heutigen Rätsel der Sphinx handhabte Weiß zum Glück die Rochade und die Gangart des Königs laut internationaler Vereinbarung. Dennoch sollte er in seinem Rochadeeck alles andere als sicher sein, Wanderer, denn Schwarz war am Zuge.



SCHACH-SPHINX/07006: Haarsträubende Zustände in Italien (SB)

Uusi - Luik
Estonia 1964

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Der Nachziehende hätte, ehe er sich am weißen Zentrum mit 1...c5xd4 vergriff, die taktische Situation besser studieren sollen. So wurde er mit 2.Sg3-f5!! e6xf5 3.Lc4xf7+ De7xf7 - notwendig, da auf 3...Ke8-f8 oder 3...Ke8-d8 4.Sg5-e6+ folgt - 4.Sg5xf7 Lb7xe4+ 5.Kb1-c1 Ke8xf7 6.De2-c4+ Kf7-f8 7.Tg1xg7! Kf8xg7 8.Dc4-e6 Th8-h7 9.De6xd7+ Kg7-h8 10.Dd7xd6 vom Brett gefegt.


Erstveröffentlichung am 3. August 2006

23. August 2019


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