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BUCHTIP/134: Evangelische Schulen in Mitteldeutschland (idw)


Universität Erfurt - 19.07.2007

Evangelische Schulen in Mitteldeutschland

Publikation von Erfurter Wissenschaftlern zeigt Geschichte und Gegenwart des evangelischen Schulwesens der Frühen Neuzeit in Mitteldeutschland auf


Zu einem Kongress evangelischer Schulen, der am Ende Juni diesen Jahres am Ratsgymnasium in Erfurt stattfand, haben die Erfurter Wissenschaftler Dr. Andreas Lindner und Professor Dr. Andrea Schulte, ihre jüngste Veröffentlichung zum evangelischen Schulwesen in Mitteldeutschland vorgelegt. "Uns lag sehr daran, das Buch zu diesem Termin und zu dieser Veranstaltung vorzustellen", so die Autoren, die die Diskussion zur Situation der Schulen in kirchlicher Trägerschaft schon seit längerem aufmerksam verfolgen und mit ihren Studierenden regelmäßig über evangelische Schulen in Geschichte und Gegenwart arbeiten. "Wir sehen darin eine ideelle Unterstützung der evangelischen Schulen in ihrem Bemühen um Qualitätssicherung und Qualitätsausbau bei immer knapper werdender staatlicher Finanzhilfen", so Andrea Schulte, die als Professorin für evangelische Religionspädagogik den pädagogischen Teil über die an evangelischen Schulen derzeit Lernenden und Lehrenden und deren pädagogische Arbeit verantwortet hat.

Die Veröffentlichung zeichnet einzelne Stationen der Geschichte des evangelischen Schulwesens der Frühen Neuzeit in Mitteldeutschland nach. In der Vergegenwärtigung der historischen Wurzeln und Traditionen liegt nach Meinung der Autoren ein Potential, das zu einem besseren Verständnis der aktuellen Entwicklung evangelischer Schulen in Mitteldeutschland genutzt werden kann. Gerade evangelische Schulen fühlen sich besonders durch aktuelle (religions-)pädagogische und schulpolitische Themen herausgefordert, wie sie beispielsweise in Stichworten wie "Qualität und Profil evangelischer Schulen", "Schulleben und -kultur in der Orientierung am christlichen Menschenbild" oder "Elite-Schulen" und "Exzellenz-Anspruch" zugespitzt werden. Hier trägt der Blick auf die Geschichte und die Bildungstradition evangelischer Schulen dazu bei, dass die gegenwärtig geführten Diskussionen an Tiefenschärfe gewinnen und zu tragfähigen Einsichten in die Grundlagen und Zukunftsaufgaben evangelischer Schulen verhelfen.

"Das Wissen um das eigene Erbe und die eigenen Anteile an der Schulgeschichte unserer Region ist wichtig. Es ist wichtig um Identifikationen zu ermöglichen. Auch in einer säkularen Gesellschaft ist eine Schule in kirchlicher Trägerschaft kein Relikt von gestern. Sie ist vielmehr Fortsetzung eines großen Erbes", so Andreas Lindner, der als Kirchenhistoriker den historischen Überblick über die Anfänge und die Entwicklung des evangelischen Schulwesens der Frühen Neuzeit in Mitteldeutschland verantwortet hat. Darin sind sich die beiden Autoren einig, dass evangelische Schulen neben klaren theologischen und pädagogischen Grundlagen, engagierten Verantwortungsträgern und zeitgerechten Hilfen ein waches und selbstkritisches geschichtliches Bewusstsein zur zeitgemäßen Erneuerung ihrer Tradition(en) benötigen.

Andreas Lindner / Andrea Schulte
Das evangelische Schulwesen in Mitteldeutschland.
Stationen und Streifzüge.
Mit einem Beitrag von Johannes Ziegner.
Münster New York München Berlin 2007.

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/pages/de/institution425


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Universität Erfurt, Jens Panse, 19.07.2007
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 21. Juli 2007