VERBAND/077: Gesellschaft für Psychologie wählt Ursula Staudinger zur Präsidentin (idw)
Jacobs University Bremen, Dr. Kristin Beck, 31.07.2008 16:31
Deutsche Gesellschaft für Psychologie wählt Ursula Staudinger zur neuen Präsidentin
Prof. Dr. Ursula M. Staudinger, Vizepräsidentin der Jacobs University Bremen und Dekanin des Jacobs Center on Lifelong Learning and Institutional Development, wurde am 23. Juli 2008 zur neuen Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Psychologie (DGPs) gewählt und löst damit Prof. Dr. Marcus Hasselhorn ab. Die renommierte Lebenslaufforscherin, die zuvor bereits zwei Jahre lang als Vizepräsidentin der DGPs tätig war, wird ihr neues Amt für zwei Jahre ausüben. Die Wahl fand im Rahmen des 46. Kongresses der DGPs statt, die dieses Jahr Teil des 29. Internationalen Kongresses der Psychologie war, der vom 20.-25. Juli 2008 in Berlin tagte.
Ein wichtiges Ziel der neuen DGPs-Präsidentin ist die Weiterentwicklung der gesellschaftlichen Rolle der Psychologie als einer Wissenschaft, die für die Lösung der anstehenden nationalen und globalen Herausforderungen (z.B. Klimawandel, demographische Entwicklung) wichtige Erkenntnisse anzubieten hat. Hierzu werden sowohl Kontakte zu internationalen Fachgesellschaften der Psychologie als auch zu wichtigen deutschen Wissenschaftseinrichtungen weiterentwickelt werden. Ein weiterer Schwerpunkt der Vorstandsarbeit von Prof. Staudinger wird die Einbeziehung des wissenschaftlichen Nachwuchses in die Weiterentwicklung der Gesellschaft sein und dessen Förderung insbesondere im Hinblick auf die internationale Wettbewerbsfähigkeit.
Ursula M. Staudinger erlangte nach ihrem Psychologiestudium an der Universität Erlangen und der amerikanischen Clark University 1988 ihren Doktorgrad an der FU Berlin und dem Max-Planck-Institut für Bildungsforschung. Während ihrer Zeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin der Akademie der Wissenschaften zu Berlin von 1988-1992 arbeitete sie u. a. an der Berliner Altersstudie. 1997 erhielt sie die venia legendi für Psychologie von der FU Berlin. 1999 folgte sie dem Ruf auf die Professur für Entwicklungspsychologie der Lebensspanne an der TU Dresden, wo sie außerdem als Direktorin das Institut für Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie leitete. Seit Oktober 2003 ist Ursula Staudinger Vizepräsidentin der Jacobs University und Gründungsdekanin des Jacobs Centers on Lifelong Learning and Institutional Development der Jacobs University. 2007 wurde sie zur Vizepräsidentin der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina gewählt. Als gefragte Expertin für Lebenslauf- und Altersforschung erstellte Staudinger mehrfach wissenschaftliche Gutachten für von der Bundesregierung eingesetzte Gremien zum Thema Altern und lebenslange Entwicklung und vertrat Deutschland in dem europäischen Komitee für die Bearbeitung des Weltaltenplans der UNO. Darüber hinaus sie ist Mitherausgeberin der Fachzeitschriften Psychology and Aging, Journals of Gerontology: Psychological Science, und Psychologie in Erziehung und Unterricht.
Die Deutsche Gesellschaft für Psychologie e.V. (DGPs, www.dgps.de) ist eine Vereinigung der in Forschung und Lehre tätigen Psychologen und Psychologinnen mit Sitz in Göttingen. Die Forschergemeinschaft mit derzeit gut 2600 Mitgliedern erstrebt die Förderung und Verbreitung der wissenschaftlichen Psychologie, unter anderem durch regelmäßige Fachkongresse, Förderung der intradisziplinären Kommunikation innerhalb des Gesamtgebietes der Psychologie, die Anregung von psychologischen und interdisziplinären Forschungsprogrammen, die Sicherung und Erweiterung der Stellung der Psychologie an Hochschulen, in Forschungsinstituten und sonstigen wissen-schaftlichen und Bildungseinrichtungen sowie in der Öffentlichkeit.
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veröffentlicht im Schattenblick zum 5. August 2008