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MELDUNG/021: Duell zwischen Amir Khan und Marcos Maidana noch in der Schwebe (SB)



Golden Boy Promotions erwirken Fristverlängerung für Verhandlungen

Wie Richard Schaefer von den Golden Boy Promotions mitgeteilt hat, wurde dem WBA-Weltmeister im Halbmittelgewicht (bis 63,503 kg), Amir Khan aus England, und dem Interimschampion dieses Verbands, Marcos Maidana aus Argentinien, eine Fristverlängerung von zwei Wochen eingeräumt, um eine Vereinbarung über den zwischen ihnen angesetzten Kampf zu treffen. Die WBA hatte an ihrem Sitz in Panama zunächst die Versteigerung des Kampfs anberaumt, sich dann aber mit der Verlängerung einverstanden erklärt.

Schaefers Angaben zufolge ist es entgegen anderslautenden Pressemeldungen noch nicht zu einer Einigung gekommen. Man habe um die Fristverlängerung gebeten, da Golden Boy erst vor wenigen Tagen einen Promotervertrag mit Amir Khan geschlossen hat und sich die Promotion Maidanas zur Hälfte mit dem Hamburger Universum-Boxstall teilt. Man wolle die Zeit nutzen, um eine Vereinbarung auszuarbeiten, die für alle Beteiligten akzeptabel ist. Sollte das nicht gelingen, werde es zu einer Versteigerung der Rechte an dem Kampf kommen.

Amir Khan, dessen Großeltern aus Pakistan eingewandert waren, hatte bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen eine Silbermedaille für die britische Mannschaft gewonnen, die ihn fast über Nacht zu einem der populärsten Sportler seines Landes machte. Inzwischen ist er 23 Jahre alt und hat 23 Profikämpfe bestritten, von denen er einen verlor. Im Juni 2009 wurde er durch einen Sieg über Andreas Kotelnik aus dem Universum-Boxstall neuer Weltmeister der WBA und am 5. Dezember benötigte er bei seiner ersten Titelverteidigung nur 76 Sekunden, um den Pflichtherausforderer Dmitri Salita auszuschalten.

Der 26jährige Marcos Maidana unterlag im Februar 2009 Kotelnik umstritten nach Punkten. Im Juni gelang es ihm dann, den aufstrebenden Victor Ortiz in der sechsten Runde zu besiegen und sich den vakanten Interimstitel zu sichern. Diesen verteidigte er im November letzten Jahres erfolgreich gegen William Gonzalez, womit er seine Profibilanz auf 27 Siege bei einer Niederlage verbesserte. Im Unterschied zu Amir Khan gilt der Argentinier als ausgesprochener Knockouter, da er bei seinen gewonnenen Kämpfen nur einmal über die volle Distanz gehen mußte.

Khans Trainer Freddie Roach würde daher einen anderen Gegner vorziehen, wobei Schaefer versichert, daß weder Trainer noch Boxer Angst vor Maidana geäußert haben. Amir Khan sei jedoch an einem Punkt seiner Karriere angelangt, an dem namhaftere Gegner für ihn in Frage kämen. Es ist bereits zu Vorgesprächen über einen möglichen Kampf gegen Exweltmeister Paulie Malignaggi mit dessen Promoter Lou DiBella gekommen. Neben dem New Yorker brachte Schaefer auch die früheren Champions im Leichtgewicht, Juan Diaz und Nate Campbell, ins Gespräch, die beide bei Golden Boy unter Vertrag stehen.

Da Amir Khan in den USA auftreten möchte, besteht Schaefer zufolge die Möglichkeit, dort eine freiwillige Titelverteidigung zu bestreiten, bei der Maidana im Vorprogramm boxt. Sinn würde das machen, da die beiden dann im nächsten Schritt gegeneinander antreten könnten. Nun gelte es zunächst zu klären, ob die genannten Alternativen überhaupt verfügbar sind. Eine Absage an Marcos Maidana sei das nicht, man wolle sich nur einige Tage Zeit nehmen, um die Optionen in aller Ruhe auszuloten.

23. Januar 2010