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MELDUNG/296: Japan ist Vitali Tajbert eine Reise wert (SB)



Titelverteidigung des WBC-Weltmeisters in Nagoya

Weltmeister Vitali Tajbert aus Stuttgart verteidigt seinen WBC-Titel im Superfedergewicht am 26. November im japanischen Nagoya und tritt damit erstmals in seiner Profilaufbahn in Ausland an. Herausforderer ist Lokalmatador und Exweltmeister Takahiro Aoh. Das gab die Hamburger Universum Box-Promotion bekannt. Der in Kasachstan geborene Tajbert gewann bisher 20 seiner 21 Profikämpfe. Aoh, der an Nummer zwei der WBC-Rangliste geführt wird, hat in 22 Auftritten zwei Niederlagen kassiert und einmal unentschieden geboxt. Der Japaner ist mit 1,74 m zehn Zentimeter größer als Tajbert und boxt in der Rechtsauslage. Nach einem Sieg über Oscar Larios wurde er 2009 WBC-Weltmeister im Federgewicht.

Wie der erste deutsche Weltmeister in dieser Gewichtsklasse weiß, wird der Auftritt in Japan kein Spaziergang, sondern im Gegenteil seine bislang größte Herausforderung. Takahiro sei ein gefährlicher Gegner, der im eigenen Land um den Titel kämpfen darf und einen Großteil der 120 Millionen Japaner hinter sich hat. Wenngleich es auch andere Optionen gegeben habe, verspreche dieses Duell mit einem früheren Weltmeister, der aktuell an zweiter Stelle der Rangliste steht, höchste Reputation. In Asien seien die niedrigeren Gewichtsklassen höher angesehen als das Schwergewicht hier in Europa. Daher wolle er die Asiaten von seiner Kampfkunst überzeugen und sie begeistern. Das Publikum glücklich zu machen, sei ihm stets wichtig, denn dafür steige er in den Ring.

Trainer Magomed Schaburow, der Tajbert seit Wochen intensiv auf das Duell mit Aoh vorbereitet, wird mit seinem Schützling eine Woche vor dem Kampf nach Japan reisen, damit genügend Zeit bleibt, um sich zu akklimatisieren. Universum-Promoter Dietmar Poszwa spricht von einer Feuerprobe für Vitali, den in Japan ein Hexenkessel erwartet. Indessen brauche sich der Weltmeister nicht zu verstecken, den eine schwere, aber lösbare Aufgabe erwarte.


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Julia Sahin unterliegt Hagar Shmoulefeld Finer

Julia Sahin ist in Toronto beim Versuch gescheitert, Weltmeisterin der WIBF im Bantamgewicht zu werden. In einem Kampf über zehn Runden unterlag die Kölnerin der Titelverteidigerin Hagar Shmoulefeld Finer aus Israel einstimmig nach Punkten ((92:98, 92:97, 94:96). Die 36 Jahre alte Kölnerin stand früher beim Universum-Boxstall unter Vertrag und war damals Weltmeisterin im Halbfliegengewicht. Nach längerer Pause bestritt sie am 10. Oktober 2009 in Rostock einen Kampf gegen Susianna Kentikian, der sie sich geschlagen geben mußte. Seither hatte Julia Sahin nicht mehr im Ring gestanden. Mit ihrer Kontrahentin von Toronto machte das deutsche Boxpublikum erstmals Bekanntschaft, als sie Regina Halmich bei deren Abschiedskampf am 30. November 2007 knapp nach Punkten unterlag.

4. November 2010