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MELDUNG/325: Nonito Donaires demontiert Wladimir Sidorenko (SB)



Erfahrener Exweltmeister chancenlos gegen den Philippiner

Auch nach seinem Aufstieg ins Bantamgewicht ist der ehemalige Fliegengewichtler Nonito Donaires von den Philippinen eine Klasse für sich. Diese Erfahrung mußte kein Geringerer als Wladimir Sidorenko machen, der früher beim Hamburger Universum-Boxstall unter Vertrag stand und es zum Weltmeister gebracht hatte. Bereits in der ersten Runde war der Ukrainer nach einem linken Haken angeschlagen, und kurz vor der Pause schickte ihn Donaires mit einer Kombination erstmals zu Boden. Im dritten Durchgang wurde Sidorenko erneut angezählt und in der vierten Runde traf ihn eine Rechte mitten auf der Nase, die ihn auf die Knie zwang und den Kampf vorzeitig beendete.

Nach diesem schlimmsten Debakel seiner Karriere hat Wladimir Sidorenko eine Bilanz von 22 Siegen, drei Niederlagen und zwei Unentschieden, während sich Nonito Donaires auf 25 gewonnene und einen verlorenen Kampf verbesserte. Wie der Sieger im anschließenden Interview hervorhob, habe er hart für diesen Erfolg gearbeitet. Da er unbedingt im Februar gegen Fernando Montiel antreten wolle, sei ein Erfolg im Duell mit Sidorenko Voraussetzung gewesen. Er sei hochmotiviert und könne es in Bestform mit jedem Gegner dieser Gewichtsklasse aufnehmen. Sollte Donaires auch aus dem Kampf mit Montiel als Sieger hervorgehen, können seine philippinischen Landsleute einen weiteren überragenden Boxer neben ihrem Idol Manny Pacquiao feiern.


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Ulli Wegner erneut Berlins "Trainer des Jahres"

Ulli Wegner ist auch in diesem Jahr in Berlin zum "Trainer des Jahres" gewählt worden. In seiner Dankesrede ging er auf die Niederlage mit Arthur Abraham am vergangenen Wochenende ein, die gezeigt habe, wie sehr es im Sport auf und ab geht. Er selbst sei bereits Anfang der Woche wieder ins Trainingslager nach Kienbaum gegangen, um Marco Huck weiter auf seinen schweren Kampf am 18. Dezember vorzubereiten.

Wegner vergaß nicht, seinen Sieg als Erfolg des gesamten Teams auszuweisen. Sein Assistenztrainer Georg Bramowski habe ihn großartig unterstützt, wie überhaupt alle im Team durch ihre engagierte Arbeit zum gemeinsamen Erfolg beitragen. Dies hätten Marco Huck und Cecilia Braekhus mit ihren erfolgreichen WM-Kämpfen bestätigt.

Arthur Abraham hatte die Abstimmung zuletzt dreimal in Folge gewonnen. Obgleich er auch diesmal beste Chancen gehabt hätte, verzichtete er auf die Teilnahme. Er habe in diesem Jahr zweimal geboxt und zweimal verloren. Da es Sportler gebe, die 2010 größere Erfolge hatten, wolle er ihnen nicht im Weg stehen. Er denke, das sei nur fair.


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Hernandez bestreitet Ausscheidungskampf gegen Ismailow

Neben der Titelverteidigung Marco Hucks gegen den Russen Denis Lebedew kommt es am 18. Dezember in der Berliner Max-Schmeling-Halle zu einem weiteren hochkarätigen Duell im Cruisergewicht. In einem Ausscheidungskampf trifft der 26 Jahre alte Kubaner Yoan Pablo Hernandez aus dem Sauerland-Boxstall auf Ali Ismailow aus Aserbaidschan. Der frühere Juniorenweltmeister und Olympiateilnehmer will sich fünf Jahre nach seinem Profidebüt die Chance nicht nehmen lassen, Pflichtherausforderer des WBA-Weltmeisters Guillermo Jones aus Panama zu werden.

Der 39jährige Champion wird aller Voraussicht nach zunächst einen Kampf gegen Interimsweltmeister Steve Herelius bestreiten, worauf es dann zum Duell mit dem Sieger der Berliner Ausscheidung kommt. Hernandez, der 22 seiner 23 Profikämpfe gewonnen hat, konzentriert sich voll und ganz auf Ali Ismailow, der an dritter Stelle der WBA-Rangliste notiert wird. Der 36 Jahre alte Aserbaidschaner ist mit einer Größe von 1,77 m recht klein für das Cruisergewicht, was ihn nicht daran gehindert hatte, im Mai 2009 um ein Haar den WBO-Titel zu gewinnen. In Buenos Aires unterlag er nur knapp dem damaligen Weltmeister Victor Emilio Ramirez. In 22 Profikämpfen stehen für Ismailow 18 Siege, drei Niederlagen und ein Unentschieden zu Buche.

6. Dezember 2010