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MELDUNG/821: Universum will Cheftrainer Michael Timm halten (SB)




Wechsel ins Amateurlager keineswegs spruchreif

Offenbar geben jüngste Medienberichte, wonach der Cheftrainer der Hamburger Universum Box-Promotion, Michael Timm, kurz vor einem Wechsel zu den Amateuren stehe, den tatsächlichen Sachverhalt nicht angemessen wieder. Daß der 49jährige bereits ab 1. August am Bundesnachwuchsstützpunkt Mecklenburg-Vorpommern seinen neuen Job zunächst noch als Honorartrainer antreten soll, um dann ab 2013 diese Tätigkeit in Festanstellung fortzusetzen, dementiert man seitens des Universum-Boxstalls. Wohl liege Timm ein Angebot des Deutschen Boxsportverbands (DBV) vor, doch seien entgegen einiger Meldungen weder Entscheidungen getroffen noch Verträge geschlossen worden.

Universum-Chef Waldemar Kluch ließ keinen Zweifel daran, daß er den Cheftrainer auf jedem Fall halten möchte und guter Dinge sei, den Schweriner zu überzeugen. Wie jeder wisse, sei Michael Timm ein ausgezeichneter Coach, dessen Herz für Universum schlage. Daß er sich Angebote anhöre, sei verständlich, doch gehe man davon aus, daß er an seiner langjährigen Wirkungsstätte bleibe. Er wolle Timm auf jeden Fall halten, da er für alle Beteiligten enorm wichtig sei, unterstrich Kluch. Auch der Cheftrainer selbst zeigte sich angesichts der aktuellen Meldungen überrascht. Wie er bestätigte, habe er zwar ein Angebot vorliegen, aber noch keinen Vertrag gesehen und sich noch nicht entschieden.

Michael Timm betreut derzeit WBA-Champion Karoly Balzsay, die früheren Weltmeister Ina Menzer, Jürgen Brähmer und Ruslan Tschagajew, Olympiasieger Rachim Tschachkijew sowie Marcel Meyerdiercks und Vitali Tajbert.

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Julio Cesar Chavez bereit für Sergio Martinez

Der Argentinier Sergio Martinez gilt gegenwärtig als Maß aller Dinge im Mittelgewicht, was dem Lager des Mexikaners Julio Cesar Chavez jun. bislang Warnung genug war, ihm besser aus dem Weg zu gehen. Nachdem Chavez jedoch den Titel des WBC-Weltmeisters vor wenigen Tagen überzeugend gegen den Ranglistenersten Andy Lee aus Irland durch Abbruch in der siebten Runde verteidigt hat, scheint man sich bei seinem Promoter Top Rank eines Sinneswandels befleißigt zu haben. Der ungeschlagene Mexikaner, dessen eindrucksvolle Bilanz 46 Siege und ein Unentschieden aufweist, soll am 15. September in Las Vegas gegen Martinez antreten, für den 49 gewonnene, zwei verlorene und zwei unentschieden beendete Auftritte zu Buche stehen.

Wie der Berater des Argentiniers, Sampson Lewkowicz, mitteilte, stünden die Aussichten gut, daß Martinez die Chance bekomme, sich den Gürtel des WBC wiederzuholen, der ihm am Grünen Tisch aberkannt worden war. Promoter Lou DiBella habe ihn verständigt, daß ein Vertrag vorliege. Wenngleich er bislang nicht damit gerechnet habe, daß sich Chavez dieser Herausforderung stellen werde, sei er nach dem jüngsten Auftritt des Mexikaners von dessen ernsthaften Absichten überzeugt. In dieser Verfassung sei der Weltmeister keineswegs der klare Außenseiter in diesem Duell, weshalb man einen hochklassigen und spannenden Kampf erwarten dürfe. Der übertragende Sender HBO könne mit einer Million Buchungen rechnen, so daß beiden Boxern die bislang größte Börse ihrer Karriere in Aussicht stehe. Darüber hinaus könne endlich die Frage geklärt werden, wer der wahre Champion im Mittelgewicht sei.

Allerdings hat auch die konkurrierende Golden Boy Promotion für den 15. September einen spektakulären Kampf in Las Vegas geplant, der vom Sender Showtime übertragen wird. Dabei trifft der andere mexikanische Superstar, Saul Alvarez, auf Victor Ortiz, wobei Lewkowicz davon ausgeht, daß Golden Boy die Veranstaltung verschieben wird. Es mache keinen Sinn, am selben Abend zwei derart hochklassige Kämpfe im Bezahlfernsehen anzubieten, weil man sich gegenseitig die Kunden abspenstig machen würde. Da HBO der führende Boxsender in den USA ist, dürfte Lewkowicz mit seiner Prognose richtig liegen, daß im Zweifelsfall eher Showtime auf einen anderen Termin ausweicht.

20. Juni 2012