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MELDUNG/897: Cecilia Braekhus unterstreicht Führungsanspruch im Weltergewicht (SB)




Klarer Punktsieg gegen Französin Anne Sophie Mathis

Bei der Nordic Fight Night im dänischen Frederikshavn hat Cecilia Braekhus ihren Führungsanspruch im Weltergewicht eindrucksvoll unterstrichen. Die 30 Jahre alte Weltmeisterin der Verbände WBA, WBC und WBO besiegte die gefährliche Französin Anne Sophie Mathis klar nach Punkten (97:93, 97:93, 97:93) und blieb damit in 21 Profikämpfen ungeschlagen. Mathis hatte zuletzt der US-Amerikanerin Holly Holm eine Revanche gewährt, die nach ihrer vorzeitigen Niederlage bei der ersten Begegnung diesmal nach Punkten gewann. Nach dieser Niederlage war die 35 Jahre alte Französin um so fester entschlossen, sich die drei Gürtel der Norwegerin zu sichern und an die Spitze der Gewichtsklasse zu setzen. Die beim Berliner Promoter Sauerland Event unter Vertrag stehende Weltmeisterin machte ihr jedoch einen Strich durch die Rechnung und fügte ihr die dritte Niederlage in 29 Auftritten zu.

Von Beginn an zeichnete sich die technische Überlegenheit der Titelverteidigerin ab, die zu beweglich für ihre Gegnerin war. Wenngleich die Französin unablässig marschierte, gelang es ihr nicht, die Weltmeisterin zu stellen. Cecilia Braekhus brachte in der dritten Runde mehrfach mit der Rechten Konter ins Ziel. Erst als sie im weiteren Verlauf häufiger stehenblieb, um sich im Schlagabtausch Respekt zu verschaffen, kam Mathis mit einigen guten Treffern durch.

Sichtbare Wirkung bei der Gegnerin erzielte jedoch nicht die als gefährliche Puncherin bekannte Französin, sondern vielmehr die Norwegerin, als sie bei einem Schlagabtausch in der siebten Runde einen linken Haken plazieren konnte. In der Folge machte dann wieder Mathis Druck, doch fehlte es ihren Schlägen an Präzision, so daß sie keinen entscheidenden Treffer landen konnte. Im vorletzten Durchgang handelte sich die Herausforderin mehrere rechte Konter ein, worauf die abschließende zehnte Runde ausgeglichen verlief. Anne Sophie Mathis wirkte zusehends ratlos, da sie auf den Punktzetteln weit im Rückstand lag, jedoch wie schon bei zweiten Kampf gegen Holly Holm kein Mittel gegen taktisch klug eingesetzte technische Fertigkeiten einer hochklassigen Gegnerin fand.

Während die Französin damit gegen ihre beiden schärfsten Rivalinnen verloren hat, ist Cecilia Braekhus nach dem bislang größten Erfolg ihrer Karriere nach wie vor ungeschlagen. Noch führt Holly Holm die Computerrangliste an, weshalb nicht auszuschließen ist, daß es in absehbarer Zeit zu einem Kampf zwischen der Norwegerin und der US-Amerikanerin kommt, in dem entschieden wird, wer gegenwärtig die unangefochtene Führung im Weltergewicht innehat.

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Krzysztof Wlodarczyk besiegt Francisco Palacios erneut

Im April 2011 hatte Krzysztof Wlodarczyk den Titel des WBC-Champions im Cruisergewicht durch einen knappen und umstrittenen Punktsieg gegen Francisco Palacios erfolgreich verteidigt. Nun stellte sich der Weltmeister im polnischen Wroclaw dem Pflichtherausforderer zur Revanche, die er wiederum zu seinen Gunsten entscheiden konnte. Wenngleich die Wertung von 116:112, 117:112 und 116:113 angesichts des engen Verlaufs etwas zu deutlich ausfiel, war der Vorsprung des Polen doch klarer als bei ihrer ersten Begegnung. Während Wlodarczyk damit 47 Kämpfe gewonnen, zwei verloren und einen unentschieden beendet hat, stehen für seinen Gegner 21 Siege und zwei Niederlagen zu Buche.

In der ausgeglichenen Anfangsphase setzte Palacios wie schon im ersten Kampf auf seinen Jab, während der Pole die wirksameren Treffer verbuchte. Da der Verband WBC eine offene Punktwertung praktiziert, wußte man, daß die Kontrahenten nach vier absolvierten Runden gleichauf lagen. Sorgen machte man sich in der polnischen Ecke jedoch um eine Schwellung am linken Auge Wlodarczyks, die den Titelverteidiger zu beeinträchtigen drohte.

In der Folge traf der Champion mit seinem linken Haken und Schlägen zum Körper, doch war Palacios der aktivere Boxer. Obgleich Wlodarczyk etwas gebremst wirkte, konnte er doch nach acht Runden eine kleine Führung verbuchen. Im zehnten Durchgang setzte sich der Herausforderer zunächst erfolgreich in Szene, bis er kurz vor der Pause einen schweren linken Haken einstecken mußte, der sichtlich Wirkung bei ihm hinterließ. Zwar rettete sich Palacios über die verbliebene Frist, doch setzte Wlodarczyk in der folgenden Runde entschlossen nach und entschied sie klar für sich. Im abschließenden zwölften Durchgang verließen den Herausforderer die Kräfte, so daß er des öfteren klammerte und keine Akzente mehr setzen konnte. Daher fügte er sich denn auch in die Niederlage und legte diesmal keinen Protest gegen die Wertung der Punktrichter ein.

24. September 2012