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MELDUNG/901: Drei Verdächtige im Mordfall Sanders festgenommen (SB)




Exweltmeister wurde bei Raubüberfall in einem Lokal erschossen

Der frühere Schwergewichtsweltmeister Corrie Sanders hatte am 22. September in einem Restaurant in Brits nahe der südafrikanischen Hauptstadt Pretoria den 21. Geburtstag seines Neffen gefeiert, als drei Bewaffnete das Lokal stürmten und Gäste ausraubten. Der 46 Jahre alte Sanders wurde bei dem Überfall von Schüssen im Bauch und an den Armen getroffen. Er erlag im nahegelegenen Kalafong Hospital in Pretoria acht Stunden später seinen Verletzungen. Keiner der anderen Gäste war zu Schaden gekommen. [1]

Jetzt hat die südafrikanische Polizei in Brits drei Verdächtige festgenommen, denen Mord und bewaffneter Raubüberfall vorgeworfen werden. Bei den Festgenommenen handelt es sich um einen 19jährigen und zwei 20jährige Männer aus Simbabwe. Bei ihnen fand die Polizei mehrere Gegenstände, die bei dem Überfall auf das Restaurant gestohlen worden sein sollen - darunter ein Handy, Autoschlüssel und eine Tasche.

In Deutschland wurde der Südafrikaner Corrie Sanders bekannt, als er 2003 Wladimir Klitschko durch technischen K.o. in der zweiten Runde besiegte und als WBO-Weltmeister entthronte. Weder vor noch nach diesem Kampf habe ihn jemand derart geschlagen wie der Südafrikaner, erinnert sich Klitschko. Sanders, der zuletzt 2008 im Ring gestanden hat, bestritt im Laufe seiner Karriere 46 Profikämpfe, von denen er 42 gewann.

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Schwergewichtskampf zwischen Adamek und Solis geplant

Offenbar trägt sich der US-amerikanische Sender NBC mit dem Gedanken, einen Schwergewichtskampf zwischen dem in den USA lebenden Polen Tomasz Adamek und dem in Florida residierenden Kubaner Odlanier Solis zu veranstalten. Das Duell soll am 22. Dezember in Bethlehem (Pennsylvania) über die Bühne gehen und am Nachmittag stattfinden, damit es die Zuschauer in Polen live im Hauptabendprogramm verfolgen können.

Adamek hat bislang 47 Kämpfe gewonnen und zwei verloren. In der Rangliste der IBF wird er derzeit an vierter Stelle geführt, während Solis auf dem fünften Platz folgt. Der Pole hat in jüngerer Zeit mehrere Kämpfe bestritten, dabei jedoch nicht immer einen überzeugenden Eindruck hinterlassen. So konnte er sich beispielsweise in Newark zwar knapp nach Punkten gegen Eddie Chambers durchsetzen, der dabei aber nicht gerade von der Gunst des Kampfgerichts verwöhnt wurde.

Für Odlanier Solis stehen 18 Siege und eine Niederlage zu Buche, letztere bezogen im Kampf mit Vitali Klitschko. Der Olympiasieger von 2004 hat seit diesem verletzungsbedingten Abbruch in der ersten Runde im März 2011 nur einmal im Ring gestanden und braucht dringend Praxis, um sich für seinen erneuten Anlauf an die Spitze zu rüsten. Am 12. Oktober soll der Kubaner in Madrid einen Kampf über zehn Runden gegen den in 16 Auftritten ungeschlagenen Norweger Leif Larsen bestreiten.

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Guillermo Jones will nicht in Moskau antreten

Guillermo Jones aus Panama ist seit 2008 WBA-Weltmeister im Cruisergewicht, hat seinen Titel jedoch erst zweimal verteidigt. Eigentlich müßte ihm der Verband längst den Gürtel abgenommen und die Trophäe an einen Boxer weitergegeben haben, der im Unterschied zu Jones tatsächlich in halbwegs regelmäßigen Abstanden in den Ring steigt. Daß der 40jährige Champion, der bei Promoter Don King unter Vertrag steht, trotz dieser Praxis verweigerter Auftritte noch immer an der Spitze steht, ist erstaunlich. Ob das damit zusammenhängt, daß der Weltverband WBA seinen Hauptsitz in Panama hat, ist Gegenstand kursierender Spekulationen.

Wie schon des öfteren in der Vergangenheit droht erneut ein geplanter Auftritt von Guillermo Jones ins Wasser zu fallen. Offenbar ist der Weltmeister nicht bereit, seine für den 27. Oktober angesetzte Titelverteidigung gegen Interimschampion Denis Lebedew in Moskau zu bestreiten. Er möchte lieber in Südamerika antreten, erweckt aber den Eindruck, daß es Lebedew sei, der dem Duell Steine in den Weg legt. Wie er auf seiner Twitter-Seite postet, hoffe er sehr, daß der Russe nicht kneife. Die Weltverbände meinten es ernst und machten ihren Job.

Indessen kann niemand ernsthaft davon ausgehen, daß Denis Lebedew Angst vor Jones hat. Zudem ist der Russe seit Jahren auf der Jagd nach dem Titel des Weltmeisters, so daß kaum anzunehmen ist, daß er die aktuelle Gelegenheit hintertreibt. Eher schon ist zu vermuten, daß Guillermo Jones ein weiteres Mal versucht, seinen Gürtel zu behalten, ohne dafür in den Ring zu steigen.

Fußnote:

[1] http://www.schattenblick.de/infopool/sport/boxen/port-090.html

28. September 2012