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MELDUNG/954: Ruslan Tschagajew muß sich auf Ersatzgegner einstellen (SB)




Mike Perez sagt verletzt ab - Jetzt gegen Yakup Saglam

Eine Woche vor dem mit Spannung erwarteten Kampf zwischen Ruslan Tschagajew und Mike Perez am 1. Dezember in Düsseldorf ist die Nachricht eingetroffen, daß sich der in Irland lebende Kubaner an der Schulter verletzt hat und deswegen absagen muß. Felix Sturm, der bei dieser Veranstaltung als Promoter auftritt, gab mit Bedauern über den Verzicht auf einen hochklassigen Kampf die Hiobsbotschaft bekannt. Glücklicherweise konnte für den Usbeken, der früher Weltmeister der WBA im Schwergewicht war, rasch ein Ersatzgegner gefunden werden.

Tschagajew, der 30 Siege, zwei Niederlagen und ein Unentschieden vorzuweisen hat, tritt nun gegen den wenig bekannten Deutsch-Türken Yakup Saglam an, dessen Bilanz von 28 gewonnenen Auftritten und nur einem verlorenen Kampf sich auf den ersten Blick sehen lassen kann. Allerdings hat der 35jährige erst siebenmal gegen einen Kontrahenten mit positivem Kampfrekord geboxt. Seine bislang einzige Niederlage mußte Saglam 2011 im Kampf um die Internationale Deutsche Meisterschaft gegen Michael Wallisch hinnehmen, der zu diesem Zeitpunkt erst sechsmal als Profi im Ring gestanden hatte.

Da der Auftritt Ruslan Tschagajews damit an Attraktivität verliert, ist Susianna Kentikian die eigentliche Hauptkämpferin der Veranstaltung in Düsseldorf, die von Sat.1 übertragen wird. Die frühere Weltmeisterin im Fliegengewicht aus Hamburg kämpft gegen Carina Moreno aus den USA um den Titel der WBA in dieser Gewichtsklasse.

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Edmund Gerber trifft erneut auf Michael Sprott

Im Vorprogramm der Titelverteidigung Arthur Abrahams im Supermittelgewicht gegen Mehdi Bouadla, die am 15. Dezember in Nürnberg über die Bühne geht, steigt Edmund Gerber in den Ring. Der in 22 Profikämpfen ungeschlagene Schwergewichtler aus dem Boxstall Sauerland trifft dabei zu zweiten Mal auf den Briten Michael Sprott, für den 36 gewonnene und 19 verlorene Auftritte zu Buche stehen.

Bei ihrem ersten Aufeinandertreffen im September 2012 hatte sich Gerber mit einem technischen K.o. in der vierten Runde durchgesetzt. Der Schützling von Trainer Karsten Röwer sah damals drei Runden lang nicht sonderlich gut gegen den routinierten Gegner aus, doch glückte ihm im vierten Durchgang ein Volltreffer, der Sprott auf die Bretter schickte. Der Brite kam jedoch wieder auf die Beine, war bei acht kampfbereit und signalisierte dies, indem er beide Hände in die Höhe hob.

Dessen ungeachtet beendete der deutsche Ringrichter Gerhard Sigl in dieser Situation den Kampf, da er Spott nicht mehr für verteidigungsfähig hielt. Diese Entscheidung brachte den Briten derart in Rage, daß er auf den Referee losging und ihm einen Stoß versetzte, so daß Sigl auf dem Boden landete. Daß er zu weit gegangen war, sah der Brite sofort ein, denn er entschuldigte sich gleich an Ort und Stelle für seine Unbesonnenheit. Die sofortige Reue trug in der Folge maßgeblich dazu bei, daß die Sperre für den 37jährigen mit nur drei Monaten milde ausfiel.

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Jack Culcay vor seiner zweiten Titelverteidigung

Neben Arthur Abraham und Edmund Gerber wird am 15. Dezember auch Jack Culcay zu sehen sein, der eine makellos weiße Weste von 15 Siegen vorzuweisen hat. Der 27 Jahre alte Darmstädter verteidigt den Intercontinentaltitel der WBA im Halbmittelgewicht zum zweiten Mal und bekommt es dabei mit dem Franzosen Jean Michel Hamilcaro zu tun. Für den Herausforderer stehen 17 gewonnene, vier verlorene sowie drei unentschieden beendete Auftritte zu Buche. Er ist amtierender Internationaler Champion der IBF und wird in der Computerrangliste an Nummer 64 geführt. Vor allem aber ist der 26jährige seit 2009 ungeschlagen und hat noch nie vorzeitig verloren.

Jack Culcay ist also gewarnt, daß ihm mit diesem Gegner kein Spaziergang bevorsteht. So hart wie er trainiere, könne er nur gewinnen, ist der Titelverteidiger überzeugt. Der Franzose könne sich unmöglich derart intensiv vorbereiten, um ihm den Gürtel ernsthaft streitig zu machen. Zudem würden sein Trainer Ismael Salas sowie sein Manager und Fitness-Coach Moritz Klatten den Herausforderer gründlich unter die Lupe nehmen, seine Stärken und Schwächen analysieren, damit man sich dann perfekt auf diesen Gegner vorbereiten und alle Überraschungen ausschließen könne. Zuallererst müsse er die bevorstehende Aufgabe bewältigen und seinen Titel auch im neuen Jahr tragen. Dann wolle er die nächste Etappe seiner Karriere erfolgreich in Angriff nehmen.

28. November 2012