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MELDUNG/974: Erster Auftritt Amir Mansours seit der Haftentlassung (SB)




US-Schwergewichtler will seinen Aufstieg zügig fortsetzen

Am 25. Januar bestreitet der US-amerikanische Schwergewichtler Amir Mansour den ersten Kampf seit seiner Haftentlassung. Er hatte im Dezember 2011 gegen seine Bewährungsauflagen verstoßen und war zu vierzehn Monaten Gefängnis verurteilt worden, von denen er sieben absitzen mußte. Man könnte den in 16 Auftritten ungeschlagenen Mansour als ein vielversprechendes Talent bezeichnen, wäre er nicht bereits 40 Jahre alt. Da er in der Vergangenheit geraume Zeit hinter Gittern verbracht hat, konnte er erst in einem Alter seine professionelle Karriere fortsetzen, in dem andere die Boxhandschuhe längst an den Nagel gehängt haben.

Zwischen 2001 und 2010 hatte Mansour eine Haftstrafe wegen Drogendelikten verbüßt. Nach seiner Entlassung kehrte er in den Ring zurück und kämpfte sich mit sieben Siegen in Folge, bei denen er sechs Gegner vorzeitig bezwang, bis auf Platz sieben der WBO-Rangliste voran. Dank seiner beträchtlichen Schlagwirkung gilt er als ein Kandidat, der in absehbarer Zeit die Chance auf einen Titelkampf bekommen könnte. Er ist sich bewußt, daß die Zeit drängt und er seine Laufbahn zügig und zielstrebig fortsetzen muß.

Sein kommender Aufbaugegner ist Dominique Alexander, für den 23 Siege, 15 Niederlagen sowie ein Unentschieden zu Buche stehen. Alexander hat immerhin schon mit so namhaften Kontrahenten wie Deontay Wilder, Odlanier Solis oder Shannon Briggs im Ring gestanden. Wie Mansour einräumt, wisse er über diesen Gegner kaum mehr als dessen Namen. Unterschätzen werde er ihn nicht, doch gehe es ihm selbst darum, den Ringrost abzuschütteln: "Wenn ich so gut bin, wie ich behaupte, sollte ich diese Angelegenheit schnell beenden."

Danach will sich Amir Mansour wieder der Aufgabe widmen, seinen Aufstieg in die höheren Ränge des Schwergewichts voranzutreiben. Der nächstfolgende Kampf könnte seines Erachtens im April auf ESPN laufen und ihm wenn irgend möglich einen Gegner bescheren, der unter den zehn oder vielleicht sogar fünf besten der Rangliste geführt wird. Je näher der Elite seine nächsten Kontrahenten angesiedelt sind, desto größere Sprünge kann Mansour im Falle eines Sieges machen.

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Kommt es zum Kampf zwischen Lebedew und Chambers?

Nachdem der WBA-Weltmeister im Cruisergewicht, Denis Lebedew, den Kolumbianer Santander Silgado vorzeitig besiegt hat, faßt sein Manager Vlad Hrunov als nächsten Karriereschritt einen Auftritt in den USA ins Auge. Der Madison Square Garden soll es sein, und als Wunschgegner wird Eddie Chambers genannt, der jüngst seinen Wechsel vom Schwergewicht in die niedrigere Gewichtsklasse angekündigt hat. Ein Kampf des Russen, der 25 Auftritte gewonnen und nur gegen Marco Huck umstritten verloren hat, gegen den US-Amerikaner, für den 36 Siege und drei Niederlagen zu Buche stehen, wäre in der Tat eine reizvolle Begegnung.

Chambers scheint dieser Option nicht abgeneigt zu sein, die ihm die Chance eröffnen würde, auf Anhieb Weltmeister im neuen Limit zu werden und damit den langgehegten Traum Wirklichkeit werden zu lassen, dessen Erfüllung ihm im Schwergewicht versagt geblieben ist. Lebedew habe seinen Namen genannt, fragt der 30jährige rhetorisch. Er sei bereit für den Madison Square Garden.

Der US-Amerikaner hat zuletzt gegen den in New Jersey lebenden Polen Tomasz Adamek nur umstritten nach Punkten verloren, obgleich er wegen einer Verletzung den überwiegenden Teil des Kampfes mit einer Hand bestreiten mußte. Da Chambers als technisch versierter und sehr beweglich kämpfender Boxer gilt, bekäme es Denis Lebedew mit dem gefährlichsten Gegner zu tun, dem er seit langem im Ring gegenübergestanden hat.

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Europameister James DeGale legt den Titel nieder

Der 26 Jahre alte James DeGale war amtierender Europameister im Supermittelgewicht, als er jüngst im Kampf um den vakanten Silbergürtel des WBC gegen Fulgencio Zuniga antrat und gewann. Vor die Wahl gestellt, welchem seiner beiden Titel er fortan den Vorzug gibt, hat sich der Brite entschieden, den Gürtel der EBU zurückzugeben und sich auf die Jagd nach dem Weltmeister zu machen.

Wie der frühere Olympiasieger dazu mitteilt, sei es eine große Ehre für ihn gewesen, Europameister zu sein, und daher sehr bedauerlich, sich zwischen zwei Titeln entscheiden zu müssen. Er habe den Gürtel der EBU gewonnen und zweimal erfolgreich verteidigt, doch nun sei es an der Zeit, den nächsten Schritt seiner Karriere in Angriff zu nehmen. Der neugewonnene Silbergürtel des WBC werde ihn mit hochklassigen Gegnern zusammenführen und seinem Ziel näherbringen, einen Weltmeister herauszufordern. Zwar sind die führenden Akteure im Supermittelgewicht wie Andre Ward, Carl Froch, Mikkel Kessler und Arthur Abraham vorerst noch eine Nummer zu groß für James DeGale, doch ist dieser mit seiner Bilanz von 14 Siegen und einer Niederlage ohnehin erst in einer Phase seiner Laufbahn, in der es noch viel zu lernen gibt.

21. Dezember 2012