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MELDUNG/1028: New York ist für Tyson Fury eine Reise wert (SB)




Im Madison Square Garden gegen Steve Cunningham

Am 20. April gibt Tyson Fury sein Debüt in den USA. Der 24 Jahre alte britische Schwergewichtler trifft dabei im Madison Square Garden auf Steve Cunningham, den früheren IBF-Weltmeister im Cruisergewicht. Da es sich um einen Ausscheidungskampf der IBF um den zweiten Platz der Rangliste handelt, wird der Sieger aller Voraussicht nach auf den Bulgaren Kubrat Pulew treffen, der beim Berliner Promoter Sauerland Event unter Vertrag steht. Dabei geht es dann um das Vorrecht, als neuer Pflichtherausforderer gegen Wladimir Klitschko anzutreten.

Der 2,06 m große Fury ist in 20 Profikämpfen ungeschlagen, Cunningham hat 25 Auftritte gewonnen und fünf verloren. Nach Einschätzung des Briten ist sein Kontrahent eine Kämpfernatur mit ausgezeichneten technischen Qualitäten und großer Erfahrung. Dennoch werde er Cunningham überrollen und dabei mit der besten Vorstellung seiner bisherigen Laufbahn aufwarten. Er freue sich sehr, im Madison Square Garden zu boxen, der eine lange Geschichte hat. Zahlreiche Champions hätten dort gekämpft, weshalb er es als große Ehre auffasse, seinen Namen in dieser langen Liste zu verewigen. Furys Promoter Mick Hennessy spricht von einem US-Debüt seines Boxers, wie es besser nicht sein könnte. Auf Anhieb an dieser traditionsreichen Stätte einen Kampf auszutragen, der vom Sender NBC live im Fernsehen übertragen wird, sei eine Gelegenheit, von der viele andere nur träumen könnten.

Steve Cunningham ist sehr zufrieden, nach seiner umstrittenen Niederlage gegen Tomasz Adamek sofort wieder einen hochkarätigen Auftritt zu bekommen. Wie der 36jährige US-Amerikaner hervorhebt, komme erstmals in seiner Karriere ein ausländischer Gegner in die USA, um sich dort mit ihm zu messen. Er begrüße natürlich die wunderbare Möglichkeit, sich im historischen Madison Square Garden zu präsentieren und wieder zu NBC zurückzukehren. Nichts und niemand werde ihn daran hindern, nach einem großen Kampf den Ring als Sieger zu verlassen.

Seine Promoterin Kathy Duva von Main Events hält ihrem Unternehmen und NBC Fight Night zugute, die starke Leistung Steve Cunninghams gegen Adamek zu würdigen und ihn in einer großen Arena wieder auf NBC um den zweiten Platz der IBF-Rangliste boxen zu lassen. Man freue sich zudem, in diesem wichtigen Kampf mit Tyson Fury einen jungen und aufstrebenden Titelanwärter erstmals dem amerikanischen Publikum vorstellen zu können.

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Amir Mansour sucht einen namhaften Gegner

Amir Mansour ist definitiv kein Gegner, den sich ein prominenter Schwergewichtler als Kanonenfutter in den Ring holt. Das macht es für den 40jährigen US-Amerikaner freilich nicht leicht, sich in den Ranglisten zügig nach oben zu boxen. Die Zeit drängt, da Mansour einen beträchtlichen Teil seines Lebens im Gefängnis verbracht hat und für einen Boxer inzwischen nicht mehr der Jüngste ist. In 17 Kämpfen ungeschlagen, hat er zuletzt kurzen Prozeß mit Dominique Alexander gemacht, den er bei seinem ersten Auftritt nach sieben Monaten Haft bereits nach einer halben Minute auf die Bretter schickte. Nun sucht Mansour dringend einen Gegner für seinen von ESPN übertragenen Kampf am 12. April.

Er habe versucht, einen namhaften Schwergewichtler zu verpflichten, und sich zu diesem Zweck an Tomasz Adamek, Chris Arreola, Seth Mitchell und Tony Thompson gewendet. Keiner von ihnen habe die Herausforderung angenommen. Wie solle er einen attraktiven Kampf auf die Beine stellen, wenn alle vor ihm wegliefen? Wie es aussehe, bleibe nur Fres Oquendo übrig, der Interesse signalisiert habe. Oquendo, der 35 Auftritte gewonnen und sieben verloren hat, brachte sich kürzlich als möglicher Herausforderer Wladimir Klitschkos ins Gespräch, ist aber mit diesem Vorhaben gescheitert.

Wunschgegner Amir Mansours bleibt indessen Tomasz Adamek, da der in New Jersey lebende Pole in den Ranglisten gut plaziert ist. Im Falle eines Sieges gegen Adamek würde Mansour in eine Position vorrücken, die ihn ganz in die Nähe der Klitschkos brächte. Zwar weiß er durchaus, wieviel Druck Adamek machen kann, wenn er auf einen Gegner losmarschiert. Wie Amir Mansour jedoch für sich geltend macht, sei er konditionsstark, schnell und schlage so hart zu, daß niemand ihn im Vorwärtsgang bezwingen könne.

23. Februar 2013