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MELDUNG/1197: Dank Floyd Mayweather Kasse machen (SB)




Rekordumsatz beim Kampf gegen Saul Alvarez?

Floyd Mayweather jun. erhält für seine Titelverteidigung gegen den Mexikaner Saul Alvarez am 14. September in Las Vegas garantierte 41,5 Millionen Dollar, das sind umgerechnet etwa 31,5 Millionen Euro. Der 36 Jahre alte US-Amerikaner ist in 44 Profikämpfen ungeschlagen und der bestverdienende Sportler weltweit. Er hatte in der Vergangenheit stets mit dem Fernsehpartner HBO/Time Warner zusammengearbeitet, ist inzwischen jedoch mit dessen Erzrivalen Showtime/CBS im Geschäft. Sein Kampf gegen Alvarez ist der zweite im Rahmen dieses Fernsehvertrags, der über 30 Monate läuft, sechs Auftritte umfaßt und mit insgesamt 200 Millionen Dollar (151 Millionen Euro) entlohnt wird. Im vergangenen Jahr übertraf Mayweather mit einem Einkommen von geschätzten 65 Millionen Euro alle Konkurrenten, darunter auch den Golfstar Tiger Woods, der mit 47,5 Millionen Euro noch hinter den philippinischen Boxer Manny Pacquiao (52,0 Millionen Euro) auf Rang drei abgerutscht war.

Floyd sei der größte Star des gesamten Sports, weshalb er auch das meiste Geld bekommen müsse, erklärt sein Berater Leonard Ellerbe. Es sei wunderbar: Floyd habe das Boxen auf die Schulter genommen, den Nischensport ins Rampenlicht gebracht, sich als Person vermarktet und sei damit zum höchstbezahlten Athleten aufgestiegen. Dafür habe er hart gearbeitet, weshalb ihm jeder Cent seiner Einkünfte zustehe. Er sei der einzige Sportler, der seine Disziplin seit 15 Jahren durchgehend dominiert, und trete nun gegen den besten Gegner an, den man heutzutage finden könne.

Saul Alvarez hat trotz seines jugendlichen Alters von erst 22 Jahren bereits 42 Kämpfe gewonnen und einen unentschieden beendet. Er galt schon geraume Zeit als Kronprinz Mayweathers und will sich nun mit einem Sieg über den Superstar an die Spitze der Branche setzen. Die genaue Höhe seiner Börse ist noch nicht bekannt, doch sprechen Insider von mehr als 10 Millionen Dollar. Der Vertrag soll in der kommenden Woche bei der Boxkommission von Nevada offiziell vorgelegt werden.

Richard Schaefer, Geschäftsführer der Golden Boy Promotions, die Saul Alvarez unter Vertrag haben, hebt an der Rekordbörse drei Dinge hervor: Sie dokumentiere einmal mehr die bekannte Ausnahmestellung Floyd Mayweathers, zeuge von einer sprunghaften Steigerung der von ihm selbst gehaltenen finanziellen Rekorde und unterstreiche nicht zuletzt, wie außergewöhnlich dieser Kampf gegen den Mexikaner sei.

Showtime/CBS hat sich mit dem hochdotierten Vertrag für Floyd Mayweather sehr weit aus dem Fenster gelehnt. Offenbar blieben die Einnahmen aus seinem letzten Kampf gegen Robert Guerrero so deutlich hinter den hochgesteckten Erwartungen zurück, daß die ausgezahlte Garantiebörse den Erlös erheblich überstieg. Dies dürfte einer der wesentlichen Gründe gewesen sein, das Duell mit Alvarez, von dem man sich die größtmöglichen Margen verspricht, anzuberaumen. Den Rekord im Bezahlfernsehen hält nach wie vor der Kampf zwischen Mayweather und Oscar de la Hoya im Jahr 2007, den 2,44 Millionen Kunden buchten, die mehr als 130 Millionen Dollar in die Kasse spülten. Wenngleich ungewiß ist, ob diese enorme Resonanz beim Boxpublikum mit dem bevorstehenden Duell wieder erreicht oder gar übertroffen wird, rechnet man doch jedenfalls damit, daß Showtime/CBS diesmal trotz der Riesenbörse für die Boxer schwarze Zahlen schreiben kann.

Nach Angaben Richard Schaefers wurde beim Verkauf der Eintrittskarten für die MGM Grand Garden Arena mit 19,1 Millionen Dollar ein neuer Rekord erzielt, der die Marge von 18,4 Millionen beim Kampf zwischen Mayweather und De la Hoya auf den zweiten Rang verwies. Wie Leonard Ellerbe hinzufügte, sei man zudem auf dem besten Wege, sämtliche Eintrittskarten zu je 100 Dollar für die Closed-circuit-Übertragungen in Veranstaltungsräumen von MGM in Las Vegas abzusetzen. Darüber hinaus soll der Kampf landesweit in mehr als 500 Kinos übertragen werden, wozu noch die erheblichen Einkünfte aus den internationalen Fernsehrechten, Sponsorenverträgen und dem Merchandising kommen.[1]

So wird das in sportlicher Hinsicht wohl bedeutendste Duell des Jahres, dessen Ausgang man mit Spannung erwartet, für einen Umsatz sorgen, der selbst den Erlös aus dem ungewöhnlich hochdotierten Schwergewichtskampf zwischen Wladimir Klitschko und Alexander Powetkin am 5. Oktober in Moskau weit in den Schatten stellt.

Fußnote:

[1] http://espn.go.com/boxing/story/_/id/9635925/floyd-mayweather-jr-guaranteed-415m-purse-saul-alvarez-bout

7. September 2013