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MELDUNG/1229: Sauerland-Boxer zeitgleich auf zwei Kontinenten (SB)




Arthur Abraham in Oldenburg - Karo Murat in Atlantic City

Am 26. Oktober präsentieren der Berliner Promoter Sauerland Event und dessen Fernsehpartner ARD Boxveranstaltungen aus zwei Kontinenten. Zunächst können die Zuschauer mehrere Kämpfe in Oldenburg verfolgen, worauf die Berichterstattung gleich im Anschluß aus der legendären Boardwalk Hall in Atlantic City fortgesetzt wird. Zugpferd im ersten Teil dieses Programms ist Arthur Abraham, der es mit dem Italiener Giovanni De Carolis zu tun bekommt. Wenngleich der ehemalige IBF-Weltmeister im Mittelgewicht und WBO-Champion im Supermittelgewicht als Favorit in den Ring steigt, um eine Zwischenstation zu absolvieren, ist seine Aufgabe anspruchsvoll.

Bei seinem letzten Auftritt setzte er sich zwar erwartungsgemäß gegen den Namibier Willbeforce Shihepo durch, doch bot er dabei keine überragende Leistung. Nun soll er den Italiener nicht nur besiegen, sondern sich darüber hinaus so überzeugend in Szene setzen, daß er aussichtsreich in den dritten Kampf gegen Robert Stieglitz gehen kann. Abraham hatte den Magdeburger im August letzten Jahres in Berlin als WBO-Weltmeister entthront, dann jedoch bei der Revanche im März den kürzeren gezogen. Da er inzwischen Pflichtherausforderer des Champions ist, sind die Weichen für ein drittes Duell gestellt.

Für den 33jährigen Berliner stehen 37 Siege und vier Niederlagen zu Buche, sein vier Jahre jüngerer Gegner aus Rom hat bislang 20 Kämpfe gewonnen und ebenfalls vier verloren. Um sich für seinen Auftritt in Oldenburg zu rüsten, bei dem der Interkontinentaltitel der WBO auf dem Spiel steht, hat sich der Ex-Weltmeister in den zurückliegenden Wochen im Berliner Max-Schmeling-Gym in Form gebracht. Nun will man im Trainingslager in Kienbaum für den letzten Feinschliff sorgen, bevor dann der Umzug zum Veranstaltungsort folgt.

Wie Abraham mitteilt, laufe die Vorbereitung gut, und so freue er sich schon auf den Kampf in Oldenburg. Sein Trainer Ulli Wegner ist sich sicher, daß seinem Schützling die Vorbereitung in Kienbaum guttun wird und er mit angemessener Konzentration in den Kampf gegen De Carolis geht. Arthur Abraham sei neben Wladimir und Vitali Klitschko der bekannteste Boxer in Deutschland, weshalb die Leute Siege von ihm sehen wollen, spannt der 71jährige seinen Boxer ins Joch der Erwartungen. Gegen den Italiener müsse ein Sieg her, und im nächsten Schritt werde man sich den WBO-Gürtel im Supermittelgewicht zurückholen, legt Wegner einen Kurs ohne Wenn und Aber an.

Wenn Arthur Abraham am Abend des 26. Oktober auf seinen absolvierten Auftritt zurückblicken kann, schlägt Karo Murats große Stunde. Der 30 Jahre alte Halbschwergewichtler aus dem Sauerland-Team fordert in Atlantic City keinen Geringeren als den legendären Bernard Hopkins heraus, der den Titel der IBF verteidigt. Sollte dem Außenseiter aus Deutschland das Kunststück gelingen, dem ältesten Champion in der Geschichte des Boxsports den Titel abzunehmen, käme das einer Sensation gleich. Nach dem Kampf gegen Hopkins werde man sich noch lange in den USA an den Namen Karo Murat erinnern, verspricht der Berliner selbstbewußt. Anstelle Ulli Wegners, der Abraham in Oldenburg betreut, wird Trainer Georg Bramowski nach New Jersey mitreisen, um Murat zur Seite zu stehen. Dieser bereitet sich genau wie Abraham derzeit in Kienbaum vor, um nichts dem Zufall zu überlassen.[1]

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Robert Stieglitz hat die Sparringsphase gut überstanden

Eine Woche vor Arthur Abraham und Karo Murat steigt Robert Stieglitz in den Ring, der vor dem dritten Duell mit seinem Rivalen aus Berlin ebenfalls eine Zwischenetappe einlegt. Der WBO-Weltmeister im Supermittelgewicht trifft am 19. Oktober in Leipzig auf den Nigerianer Isaac Ekpo, wobei seine Sorge bislang weniger dem Gegner, als einer problemlosen Bewältigung der Sparringsphase galt. Wie der Magdeburger weiß, sind in diesen Zeiten intensiver Vorbereitung Rückschläge nicht auszuschließen, die im ungünstigsten Fall zur Absage des Kampfs führen. Der Magdeburger Boxstall SES war erst vor wenigen Tagen von einem solchen Mißgeschick betroffen, da sich Robin Krasniqi und Steffen Kretschmann beinahe zeitgleich verletzt hatten und die Boxgala "Schwere Jungs" deshalb verschoben werden mußte.

Stieglitz indessen hat sich erfolgreich in Form gebracht und ist zuversichtlich, die Nummer sieben der WBO-Rangliste in die Schranken weisen zu können. Der Herausforderer hat 22 Kämpfe gewonnen und nur einen verloren, jedoch nicht halb so viele Auftritte wie der Weltmeister über die Bühne gebracht, für den bereits 45 Siege und drei Niederlagen zu Buche stehen. Daher geht man in Magdeburg davon aus, daß Robert Stieglitz sein erfolgreiches Jahr 2013 mit einer gelungenen Titelverteidigung beschließen wird.[2]


Fußnoten:

[1] http://www.boxen.com/news-archiv/newsdetails/article/schliff-fuer-abraham-und-murat/23.html

[2] http://www.boxen.de/news/sparringsphase-beendet-stieglitz-in-topform-fuer-titelverteidigung-gegen-ekpo-29462

15. Oktober 2013