Schattenblick →INFOPOOL →SPORT → BOXEN

MELDUNG/1293: Ausblick auf das neue Jahr (SB)


Ausgewählte Profikämpfe der kommenden Wochen



18. Januar: Lucian Bute gegen Jean Pascal

Der in Kanada lebende Rumäne Lucian Bute war früher IBF-Weltmeister im Supermittelgewicht, bis er seinen Titel bei einer desaströsen Niederlage an den Briten Carl Froch verlor. Danach hat er erst einen Kampf bestritten, dabei keine überzeugende Figur gemacht und nun schon seit über einem Jahr nicht mehr im Ring gestanden. Dennoch sieht er dem Duell mit dem Kanadier Jean Pascal, das schon vorab zu den Höhepunkten des Boxjahres 2014 in Kanada gezählt wird, zuversichtlich entgegen.

Die Kontrahenten unterscheiden sich kaum in ihrer Bilanz, da Bute 31 Kämpfe gewonnen und einen verloren hat, während für Pascal 28 Siege, zwei Niederlagen sowie ein Unentschieden notiert sind. Lucian Bute setzt darauf, daß seine hohe Schlagfrequenz gegen Pascal, der nicht gerade für eine engagierte Kampfesweise bekannt ist, den Ausschlag geben wird. Er wolle flüssig boxen und häufig schlagen. Jean Pascal kämpfe erfahrungsgemäß höchstens eineinhalb bis zwei Minuten pro Runde und könne schlichtweg nicht mithalten, wenn er unablässig angegriffen werde, lautet Butes Schlachtplan.

*

24. Januar: Curtis Stevens gegen Patrick Majewski

Nach der Niederlage im Titelkampf gegen WBA-Weltmeister Gennadi Golowkin, dem er sich am 2. November im New Yorker Madison Square Garden in der achten Runde geschlagen geben mußte, kehrt Curtis Stevens zu einer verdaulicheren Anforderung in den Ring zurück. In einem Duell, das vom Sender NBC übertragen wird, trifft er in Atlantic City auf den Polen Patrick Majewski, der bislang 21 Kämpfe gewonnen und zwei verloren hat. Wer sich wie Stevens mit Golowkin gemessen und ihm für eine gewisse Frist Paroli geboten hat, braucht auch mit einer Bilanz von 25 Siegen und vier Niederlagen andere Gegner als den überragenden Kasachen nicht zu fürchten.

So kündigt Stevens, der bei Main Events unter Vertrag steht, seinen Fans denn auch eine Vorstellung nach ihrem Geschmack an. Majewski, der zwar im September gegen Patrick Nielsen verloren hat, aber beim Verband WBC immer noch unter den Top 15 geführt wird, spricht mutig von einem großartigen Kampf und einer tollen Chance. Wenngleich ihn ein schwerer Test erwarte, könne er es doch kaum erwarten, endlich mit Stevens in den Ring zu steigen.

*

24. Januar: Thabiso Mchunu gegen Garrett Wilson

Im zweiten Hauptkampf des Abends in Atlantic City bekommt es der südafrikanische Cruisergewichtler Thabiso Mchunu mit Garrett Wilson aus den USA zu tun. Mchunu, für den vierzehn Siege und eine Niederlage zu Buche stehen, hat bei seinem letzten Auftritt den favorisierten Eddie Chambers eindrucksvoll besiegt. Damals habe er den Erfolg präzise herausgeboxt, diesmal werde es turbulenter zugehen, stellt der Südafrikaner den Zuschauern ein Feuerwerk in Aussicht.

Wilson, der dreizehn Kämpfe gewonnen, bereits sieben verloren sowie einen unentschieden beendet hat, bot zuletzt gegen den ungeschlagenen Schwergewichtler Viatscheslaw Glatskow eine recht ansprechende Leistung. Wie die Promoterin Kathy Duva hervorhebt, hätten Curtis Stevens, Thabiso Mchunu und Garrett Wilson zuletzt gute Kämpfe gezeigt und viele Fans dazugewonnen. Zahlreiche Anrufe, Emails und Tweets bestätigten, wie beliebt diese drei Boxer sind. Daher freue sie sich, diese Akteure im Rahmen der NBC Fight Night präsentieren zu können.

*

25. Januar: Marco Huck gegen Firat Arslan

Marco Huck und Firat Arslan treffen in Stuttgart zu ihrer mit Spannung erwarteten Revanche aufeinander. Bei ihrer ersten Begegnung im November 2012 setzte sich der amtierende WBO-Weltmeister nach einem hochklassigen Kampf knapp und umstritten nach Punkten durch. Beide wollen die zweite Gelegenheit nutzen, um die Verhältnisse zu eigenen Gunsten klarzustellen, so daß man wiederum einen spektakulären Schlagabtausch erwarten darf.

Der 28jährige Huck will seinen Titel zum zwölften Mal erfolgreich verteidigen. Er simuliert in einer Druckkammer die Vorbereitung auf einer Höhe von mehr als drei Kilometern, um die Kondition entscheidend zu verbessern. Durchhaltevermögen wird der Titelverteidiger brauchen, da Arslan trotz seiner 43 Jahre noch immer als Boxer von außergewöhnlicher körperlicher Verfassung gilt. Der Herausforderer will zum zweiten Mal in seiner Karriere Weltmeister in dieser Gewichtsklasse werden und bereitet sich in seinem eigenen, komplett ausgestatteten Gym in Donzdorf vor.

*

25. Januar: David Price gegen Evgeni Orlow

Der 29 Jahre alte britische Schwergewichtler David Price trifft beim Debüt unter der Regie seines neuen Promoters Sauerland Event in Stuttgart auf den Russen Evgeni Orlow. Während der Liverpooler 15 Kämpfe gewonnen und im vergangenen Jahr zwei vorzeitig gegen Tony Thompson verloren hat, stehen für seinen Gegner vierzehn Siege, zwölf Niederlagen und ein Unentschieden zu Buche. Man könnte daher von einer relativ leichten Aufgabe sprechen, wäre Orlow nicht sogar noch drei Zentimeter größer als der 2,03 m messende Brite. Price schätzt den Russen als eine harte Nuß ein, doch da er ihn aus früheren Begegnungen im Training kenne, wisse er, was erforderlich ist, um ihn zu besiegen.

Um seiner Karriere neuen Schwung zu verleihen, wechselte Price Mitte Oktober von seinem langjährigen Trainer Franny Smith zu Adam Booth, der auch seinen prominenten britischen Landsmann David Haye betreute. Die Zusammenarbeit mit Booth endete jedoch bereits nach kaum mehr als zwei Monaten, worauf der US-Amerikaner Tommy Brooks verpflichtet wurde, der aus Knoxville im US-Bundesstaat Tennessee stammt. Dieser hatte Mitte der 1990er Jahre Evander Holyfield zu zwei Siegen über Mike Tyson geführt und später bei einigen Kämpfen auch mit Tyson zusammengearbeitet sowie vorübergehend die Klitschkos betreut.

*

25. Januar: Artur Szpilka gegen Bryant Jennings

Im New Yorker Madison Square Garden trifft der in 16 Kämpfen ungeschlagene polnische Schwergewichtler Artur Szpilka auf den ebenfalls unbesiegten US-Amerikaner Bryant Jennings, der sogar einen Gegner mehr bezwungen hat. Da der Sender HBO mit von der Partei ist, trägt das polnisch-amerikanische Kräftemessen das Signum einer Entscheidung, wer von beiden das Zeug zur neuen Hoffnung im Schwergewicht hat.

Der 24jährige Szpilka versichert, daß er nur solange als Außenseiter gehandelt werde, bis die erste Runde eingeläutet ist. Die Übertragung durch HBO werde ihm den Durchbruch in Übersee verschaffen und seinen Landsleuten einen Grund geben, stolz zu sein. Ihm sei durchaus klar, daß viele Experten Jennings für den Favoriten halten. Das werde sich jedoch ändern, sobald er den Amerikaner entweder vorzeitig besiege oder zwölf Runden lang verprügle.

*

1. Februar: Gennadi Golowkin gegen Osumanu Adama

Gennadi Golowkin bekommt es bei seiner freiwilligen Titelverteidigung in Monte Carlo mit Osumanu Adama zu tun. Wenngleich der in 28 Profikämpfen unbesiegte Kasache den Ring als Weltmeister der WBA und IBO im Mittelgewicht verlassen wird, sofern er sich nicht verletzt oder einem Zufallstreffer zum Opfer fällt, ist eine lebhafte und attraktive Auseinandersetzung zu erwarten. Der aus Ghana stammende Herausforderer, für den 22 gewonnene und drei verlorene Auftritte notiert sind, hat im vergangenen Jahr bereits mit dem damaligen IBF-Champion Daniel Geale im Ring gestanden, dem er sich allerdings nach Punkten geschlagen geben mußte. Nach dieser Niederlage setzte er sich gegen Grady Brewer und Doel Carrasquillo durch.

Der in den USA lebende Adama spricht von einer phantastischen Möglichkeit, gegen einen der Besten des Boxsports anzutreten. Er werde am 1. Februar die Titel nach Chicago holen. Nicht von ungefähr schätzt der in Stuttgart lebende Golowkin den Herausforderer als einen sehr zähen Widersacher ein, was seiner Vorfreude allerdings keinen Abbruch tut. Der Kasache hat bereits 25 Kontrahenten vorzeitig besiegt und wird auch in Monte Carlo alles daransetzen, den Kampf vor Ablauf der zwölf Runden zu beenden. Wie sein Promoter Tom Loeffler zu Recht unterstreicht, habe sich Golowkin als einer der beliebtesten und meistgesehenen Boxer etabliert und hinsichtlich der Fernsehquoten im vergangenen Jahr viele andere Weltmeister hinter sich gelassen.

*

1. Februar: Martin Murray gegen Jarrod Fletcher

In Monte Carlo tritt der britische Mittelgewichtler Martin Murray gegen den Australier Jarrod Fletcher an. Dieser hat bislang 17 Profikämpfe gewonnen und einen verloren. Die Niederlage resultierte aus einer Begegnung mit dem britischen Nachwuchsstar Billy Joe Saunders, der ihn 2012 bereits in der zweiten Runde besiegte. Seither hat der Australier fünf Kämpfe bestritten und sich den PABA-Titel gesichert, wodurch er bis auf Platz drei der WBA-Rangliste vorgerückt ist.

Martin Murray, für den 26 Siege, eine Niederlage sowie ein Unentschieden zu Buche stehen, ist Interimsweltmeister der WBA. Er habe zuvor kaum etwas über Fletcher gewußt, sich inzwischen aber mit dessen Werdegang befaßt. Zu Amateurzeiten habe der Australier James DeGale besiegt, was für seine Qualitäten spreche. Daher rechne er mit einem sehr motivierten Gegner, den man keinesfalls auf die leichte Schulter nehmen dürfe. Er selbst gehe jedoch als Favorit in diesen Kampf, wenn man berücksichtige, mit welch namhaften Mittelgewichtlern er bereits im Ring gestanden und wie er sich dabei geschlagen habe. So werde er als Sieger in seine Heimat St. Helens zurückkehren.

*

1. Februar: Nathan Cleverly gegen Ilunga Makabu

Bei seinem ersten Auftritt im Cruisergewicht bekommt es der ehemalige WBO-Weltmeister im Halbschwergewicht Nathan Cleverly in Monte Carlo mit dem Südafrikaner Ilunga Makabu zu tun. Nach der vorzeitigen Niederlage gegen den Russen Sergei Kovalew, der ihm den Gürtel abnahm, hat sich der 26jährige Waliser auf Anhieb einen starken Gegner ausgesucht.

Cleverly hat bislang 26 Profikämpfe gewonnen, während für den Südafrikaner 15 Siege und eine Niederlage zu Buche stehen, wobei er vierzehn Auftritte vorzeitig für sich entschieden hat. Makabu hätte eigentlich gegen den Polen Pawel Kolodziej boxen sollen, der jedoch abgesagt hat, weil ihm ein Ausscheidungskampf der IBF in Aussicht steht. Der Südafrikaner konnte sich im Juli als Außenseiter im Kampf gegen den ungeschlagenen Ukrainer Dmitro Kucher durch einen knappen Punktsieg den vakanten Titel des WBC-Silverchampions sichern.

*

22. Februar: Krzysztof Wlodarczyk gegen Albert Sosnowski

Krzysztof Wlodarczyk hat zuletzt den Titel des WBC-Weltmeisters im Cruisergewicht erfolgreich gegen den Pflichtherausforderer Giacobbe Fragomeni aus Italien verteidigt. Der überlegen kämpfende Pole setzte sich in Chicago durch Abbruch in der Pause zur siebten Runde durch, da sein lädierter Gegner auf Anraten des Ringarztes aus dem Kampf genommen wurde. Die Kontrahenten trafen bereits zum dritten Mal aufeinander: Nachdem Wlodarczyk 2009 mit einem umstrittenen Unentschieden davongekommen war und sich im folgenden Jahr vorzeitig durchgesetzt hatte, trumpfte der 32jährige Pole diesmal noch überzeugender auf. Dank dieses Erfolgs verbesserte er seine Bilanz auf 49 Siege, zwei Niederlagen sowie ein Unentschieden.

Wie viele andere Cruisergewichtler vor ihm macht auch Krzysztof Wlodarczyk einen Ausflug ins Schwergewicht. Dort trifft er nun auf seinen Landsmann Albert Sosnowski, der ebenfalls über langjährige Erfahrung im Ring verfügt, da er es bislang auf 47 Siege, sechs Niederlagen sowie ein Unentschieden gebracht hat. Mehr als 93 oder 94 Kilo will Wlodarczyk im Schwergewicht nicht wiegen, damit er im Limit liegt, aber seine Beweglichkeit nicht einbüßt. Eigenen Angaben zufolge plant er vorerst nicht über diesen Abstecher in die Königsklasse hinaus. Alles weitere hänge davon ab, wie gut er im Schwergewicht klarkommt.

*

1. März: Robert Stieglitz gegen Arthur Abraham

Der dritte Kampf zwischen Robert Stieglitz und Arthur Abraham geht in Magdeburg über die Bühne und wird von Sat.1 übertragen. Promoter Ulf Steinforth (SES Boxing) setzte sich bei der Versteigerung der Veranstaltungsrechte klar gegen den Berliner Konkurrenten Sauerland durch. Damit hat der amtierende WBO-Weltmeister im Supermittelgewicht wie schon beim vorangegangenen Duell den Heimvorteil auf seiner Seite. Ende August 2012 hatte Abraham den Champion durch einen Punktsieg in Berlin entthront, die Revanche im März 2013 in Magdeburg jedoch vorzeitig verloren. Der 32jährige Stieglitz hat den wiedergewonnenen Titel seither zweimal erfolgreich verteidigt.

In seinem letzten Kampf setzte er sich am 19. Oktober vor 5.000 Zuschauern in der Leipziger Messehalle gegen Isaac Ekpo durch. Da sich der Nigerianer jedoch als sehr unbequemer Gegner erwies, konnte der Weltmeister nicht glänzen und mußte sich den letztendlich klaren Punktsieg recht mühsam erarbeiten. Der Magdeburger verbesserte damit seine Bilanz auf 46 Siege und drei Niederlagen. Eine Woche später bestritt Abraham seinen nächsten Auftritt im Ring. Dabei besiegte der 33 Jahre alte Berliner den Italiener Giovanni de Carolis, konnte aber bei seinem einstimmigen Punktsieg nicht restlos überzeugen.

*

8. März: Yoan Pablo Hernandez verteidigt seinen Titel

Yoan Pablo Hernandez verteidigt den Titel der IBF im Cruisergewicht in Berlin. Bei seinem letzten Auftritt hatte der gebürtige Kubaner am 23. November in Bamberg nach fast einjähriger Verletzungspause seinen Pflichtherausforderer Alexander Alexejew durch K.o. in der zehnten Runde besiegt. Hernandez, der in der Hauptstadt lebt und trainiert, freut sich auf sein Heimpublikum, vor dem er zuletzt 2010 gekämpft hat.

Da der Rechtsausleger seit seiner Verletzung mit einer Metallplatte in der linken Schlaghand boxt, war er nicht zuletzt erleichtert, den Kampf gegen Alexejew beschwerdefrei bewältigt zu haben. In Berlin will er seine Bilanz von 28 Siegen und einer Niederlage ausbauen wie auch die Expertenschätzung untermauern, wonach er der beste Akteur seiner Gewichtsklasse ist.

*

15. März: Tomasz Adamek gegen Viatscheslaw Glatskow

Im Kampf um Platz zwei der IBF-Rangliste im Schwergewicht treffen Tomasz Adamek und Viatscheslaw Glatskow aufeinander. Ursprünglich sollten die beiden bereits am 16. November gegeneinander antreten, doch mußte der Pole damals krankheitsbedingt absagen.

Glatskow stieg daraufhin mit dem Cruisergewichtler Garrett Wilson in den Ring, der sich als harter Prüfstein erwies und dem Ukrainer sogar einige Runden abnehmen konnte. Adamek war zuletzt im August zu sehen, als er den US-Amerikaner Dominick Guinn einstimmig nach Punkten besiegte. Mit einer Bilanz von 49 Siegen und zwei Niederlagen verfügt der in New Jersey lebende Pole über die weitaus größere Erfahrung, zumal er bereits gegen Vitali Klitschko um die Weltmeisterschaft gekämpft hat. Für den Ukrainer spricht jedoch die Frische des ungeschlagenen Aufsteigers, da er 16 Kämpfe gewonnen und einmal unentschieden geboxt hat.

1. Januar 2014