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MELDUNG/1345: Vorgeschmack auf Haute cuisine und Hausmannskost (SB)


Ausblick auf Profikämpfe der kommenden Wochen



1. März: Robert Stieglitz gegen Arthur Abraham

Der dritte Kampf zwischen Robert Stieglitz und Arthur Abraham geht in Magdeburg über die Bühne und wird von Sat.1 übertragen. Promoter Ulf Steinforth (SES Boxing) setzte sich bei der Versteigerung der Veranstaltungsrechte klar gegen den Berliner Konkurrenten Sauerland durch. Damit hat der amtierende WBO-Weltmeister im Supermittelgewicht wie schon beim vorangegangenen Duell den Heimvorteil auf seiner Seite. Ende August 2012 hatte Abraham den Champion durch einen Punktsieg in Berlin entthront, die Revanche im März 2013 in Magdeburg jedoch vorzeitig verloren. Der 32jährige Stieglitz hat den wiedergewonnenen Titel seither zweimal erfolgreich verteidigt.

In seinem letzten Kampf setzte er sich am 19. Oktober vor 5.000 Zuschauern in der Leipziger Messehalle gegen Isaac Ekpo durch. Da sich der Nigerianer jedoch als sehr unbequemer Gegner erwies, konnte der Weltmeister nicht glänzen und mußte sich den letztendlich klaren Punktsieg recht mühsam erarbeiten. Der Magdeburger verbesserte damit seine Bilanz auf 46 Siege und drei Niederlagen. Eine Woche später bestritt Abraham seinen nächsten Auftritt im Ring. Dabei besiegte der 33 Jahre alte Berliner den Italiener Giovanni de Carolis, konnte aber bei seinem einstimmigen Punktsieg ebenfalls nicht restlos überzeugen.

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1. März: Julio Cesar Chavez gegen Brian Vera

Die Revanche zwischen Julio Cesar Chavez und Brian Vera findet in San Antonio statt. Bei ihrem ersten Aufeinandertreffen im September konnte sich Chavez nur umstritten nach Punkten durchsetzen. Sollte der Mexikaner, für den 47 Siege, eine Niederlage sowie ein Unentschieden zu Buche stehen, erneut die Oberhand behalten, wäre er neuer Pflichtherausforderer der WBO. Mithin könnte er auf den Sieger des Titelkampfs zwischen Robert Stieglitz und Arthur Abraham treffen. Brian Vera hat bislang 23 Kämpfe gewonnen und sieben verloren.

Chavez droht eine Strafe von 250.000 US-Dollar, sollte er auch diesmal die vertraglich vereinbarte Gewichtsgrenze nicht einhalten. Bei seinem Sieg im September lag er fünf Pfund über dem Supermittelgewicht. Er sehe kein Problem, unter dem Limit zu bleiben, gab sich der Mexikaner zuversichtlich. In ihm brenne derselbe Ehrgeiz wie zu Beginn seiner Karriere und während seiner Zeit als WBC-Weltmeister im Mittelgewicht in den Jahren 2011 und 2012.

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1. März: Ricky Burns gegen Terence Crawford

Ricky Burns verteidigt in Glasgow den WBO-Titel im Leichtgewicht gegen seinen Pflichtherausforderer Terence Crawford aus den USA. Wie der in 22 Kämpfen ungeschlagene US-Amerikaner ankündigt, verfüge er über die Zielstrebigkeit und Fähigkeit, sich den Gürtel zu sichern und ihn nach Hause mitzubringen. Er werde mit ganzem Herzen kämpfen und hoffe, daß Burns bereit ist, durch die Hölle zu gehen.

Für den Weltmeister, der 36 Siege, zwei Niederlagen sowie ein Unentschieden auf dem Konto hat, ist es der erste Kampf seit seinem umstrittenen Sieg gegen den Mexikaner Raymundo Beltran im September 2013, bei dem ihn ein gebrochener Kiefer eingeschränkt hatte. Wie der Schotte selbstkritisch anmerkt, müsse er nach schlechten Leistungen in den letzten beiden Kämpfen nun gegen Crawford etwas beweisen. Er habe im Training einige Veränderungen vorgenommen und hoffe, sich seinen Fans am 1. März in wesentlich besserer Verfassung präsentieren zu können.

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8. März: Saul Alvarez gegen Alfredo Angulo

Im MGM Grand von Las Vegas kommt es zu einem Kampf zwischen dem ehemaligen WBC-Weltmeister im Halbmittelgewicht, Saul Alvarez, und dessen mexikanischem Landsmann Alfredo Angulo. Nachdem Miguel Cotto ein hochdotiertes Angebot der Golden Boy Promotions für ein Duell mit Alvarez abgelehnt und sich für den argentinischen WBC-Champion im Mittelgewicht, Sergio Martinez, entschieden hatte, hoffte der 23jährige Mexikaner, daß sein Bezwinger Floyd Mayweather den Gürtel abgeben würde, so daß er mit Angulo um den vakanten Titel kämpfen könnte. Sein Wunsch, sofort auf den Thron des Weltmeisters zurückkehren zu können, erfüllt sich jedoch nicht.

Da Saul Alvarez zwar den zweiten Platz der WBC-Rangliste innehat, sein Gegner jedoch nicht in den Top 15 geführt wird, ist dies ein maßgeblicher Hinderungsgrund. Mit einer Bilanz von 42 Siegen, einer Niederlage sowie einem Unentschieden steigt der junge Mexikaner als Favorit gegen Angulo, für den 22 gewonnene und drei verlorene Auftritte zu Buche stehen, in den Ring. Die Niederlage gegen Floyd Mayweather jun. hat er eigenen Angaben zufolge inzwischen gut verarbeitet und eine Menge daraus gelernt. Daher sehe er diese Lektion auch nicht als Rückschlag in seiner Karriere, sondern vielmehr als eine lehrreiche Erfahrung, wie man boxen muß, um Kämpfe zu gewinnen.

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15. März: Tomasz Adamek gegen Viatscheslaw Glatskow

Im Kampf um Platz zwei der IBF-Rangliste im Schwergewicht treffen Tomasz Adamek und Viatscheslaw Glatskow aufeinander. Ursprünglich sollten die beiden bereits am 16. November gegeneinander antreten, doch mußte der Pole damals krankheitsbedingt absagen.

Glatskow stieg daraufhin mit dem Cruisergewichtler Garrett Wilson in den Ring, der sich als harter Prüfstein erwies und dem Ukrainer sogar einige Runden abnehmen konnte. Adamek war zuletzt im August zu sehen, als er den US-Amerikaner Dominick Guinn einstimmig nach Punkten besiegte. Mit einer Bilanz von 49 Siegen und zwei Niederlagen verfügt der in New Jersey lebende Pole über die weitaus größere Erfahrung, zumal er bereits gegen Vitali Klitschko um die Weltmeisterschaft gekämpft hat. Für den Ukrainer spricht allenfalls die Frische des ungeschlagenen Aufsteigers, da er 16 Kämpfe gewonnen und einmal unentschieden geboxt hat.

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15. März: Deontay Wilder gegen Malik Scott

Der US-amerikanische Schwergewichtler Deontay Wilder ist in 30 Profikämpfen ungeschlagen und mußte dabei nie länger als vier Runden boxen, um einen vorzeitigen Sieg davonzutragen. Dank dieser makellosen Bilanz ist der 28jährige bis auf den dritten Platz der WBC-Rangliste und damit fast schon in Reichweite eines Kampfs um die Weltmeisterschaft dieses Verbands vorgerückt. Um den durch Vitali Klitschkos Versetzung in den Stand des sogenannten Champion Emeritus vakant gewordenen WBC-Titel kämpfen der Kanadier Bermaine Stiverne und der US-Amerikaner Chris Arreola. Setzt sich Wilder gegen Scott durch, ist er neuer Pflichtherausforderer des WBC.

Dem 2,01 m großen Favoriten begegnet in Puerto Rico mit Malik Scott ein Kontrahent, der sich als sein bislang stärkster Gegner erweisen dürfte. Scott gilt als versierter Techniker und hat 36 Kämpfe gewonnen, einen verloren sowie einen weiteren unentschieden beendet. Im vergangenen Jahr rang er dem ungeschlagenen Viatscheslaw Glatskow ein Unentschieden ab, das man wohl als Geschenk an den Ukrainer bezeichnen muß. In seinem nächsten Kampf wurde Scott von dem Briten Dereck Chisora durch einen umstrittenen Abbruch besiegt. Zuletzt meldete sich Malik Scott mit einem vorzeitigen Sieg über den Aufbaugegner Grover Young zurück.

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15. März: Tony Bellew gegen Valeri Brudow

Tony Bellew, der künftig im Cruisergewicht antritt, bekommt es in seiner Heimatstadt Liverpool mit dem ehemaligen Interimsweltmeister Valeri Brudow zu tun. Der 31jährige Brite hat zu Beginn seiner Karriere bereits einige Kämpfe im Cruisergewicht bestritten, weshalb ihm dieses Limit nicht fremd ist. Bei seinem letzten Auftritt mußte er sich dem Kanadier Adonis Stevenson im Halbschwergewicht geschlagen geben, so daß für ihn nun 20 Siege, zwei Niederlagen sowie ein Unentschieden zu Buche stehen.

Sein russischer Gegner hat mit etlichen namhaften Kontrahenten wie Virgil Hill, Firat Arslan, Guillermo Jones und Ola Afolabi im Ring gestanden, gegen die er allerdings durchweg den kürzeren zog. Seit seiner vorzeitigen Niederlage gegen Afolabi im Jahr 2012 hat der 37jährige Brudow zwei Aufbaukämpfe für sich entschieden und damit seine Bilanz auf 41 gewonnene und vier verlorene Auftritte verbessert.

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22. März: Odlanier Solis gegen Tony Thompson

In einem attraktiven Duell des Schwergewichts trifft der Kubaner Odlanier Solis auf Tony Thompson aus den USA. Während Solis 20 Kämpfe gewonnen und nur gegen Vitali Klitschko verloren hat, stehen für den US-Amerikaner 38 Siege und vier Niederlagen zu Buche, darunter eine gegen Wladimir Klitschko. Der 42jährige Thompson machte im vergangenen Jahr mit zwei Siegen in Folge gegen den britischen Hoffnungsträger David Price Furore, verlor dann aber einen Ausscheidungskampf der IBF gegen den Bulgaren Kubrat Pulew recht deutlich nach Punkten.

In der Computerrangliste wird Thompson jedoch nach wie vor auf dem zehnten Platz geführt, während Solis gleich eine Position dahinter folgt. Dessen Promoter Ahmet Öner geht von einem Duell auf Augenhöhe aus, wobei er nach wie vor nicht daran zweifle, daß Solis das Zeug zum Weltmeister hat. Um das zu beweisen, dürfe er sich von Gegnern wie Thompson nicht aufhalten lassen. Er rechne damit, daß der Sieger dieses Kampf spätestens 2015 wieder eine Chance bekommt, um die Weltmeisterschaft zu boxen.

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29. März: Yoan Pablo Hernandez gegen Pawel Kolodziej

Yoan Pablo Hernandez verteidigt den Titel der IBF im Cruisergewicht in Berlin gegen den Polen Pawel Kolodziej. Bei seinem letzten Auftritt hatte der gebürtige Kubaner am 23. November in Bamberg nach fast einjähriger Verletzungspause seinen Pflichtherausforderer Alexander Alexejew durch K.o. in der zehnten Runde besiegt. Hernandez, der in der Hauptstadt lebt und trainiert, boxt seit seiner Verletzung mit einer Metallplatte in der linken Schlaghand.

Während für den Titelverteidiger 28 Siege und eine Niederlage zu Buche stehen, ist der Herausforderer in 33 Profikämpfen ungeschlagen und belegt in der Rangliste der IBF den zweiten Platz. Wie Trainer Ulli Wegner hervorhebt, habe Hernandez bereits dreimal in Folge gegen den höchstplazierten Herausforderer gekämpft. Da Platz eins bei der IBF derzeit vakant ist, komme mit Kolodziej jetzt der vierte derartige Gegner hinzu. Er könne sich nicht erinnern, daß je ein Weltmeister seinen Gürtel so häufig nacheinander gegen den jeweils Besten der Weltrangliste verteidigen mußte, so der Berliner.

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29. März: Sergej Kovalew gegen Cedric Agnew

Sergej Kovalew verteidigt den Titel der WBO im Halbschwergewicht in Atlantic City gegen den ebenfalls ungeschlagenen US-Amerikaner Cedric Agnew. Während der Russe 23 Siege und ein Unentschieden auf dem Konto hat, stehen für seinen Gegner sogar 26 gewonnene Auftritte zu Buche. Dennoch geht der Weltmeister als Favorit in diesen Kampf, und das nicht nur, weil er bereits 21 Kontrahenten vorzeitig bezwungen hat. Der 30jährige Champion konnte sich mit vier K.o.-Siegen im vergangenen Jahr als weltbester Halbschwergewichtler neben dem amtierenden WBC-Weltmeister Adonis Stevenson aus Kanada etablieren und hat den Sprung vom Sender NBC zu HBO und damit in die Oberklasse geschafft.

Der 27jährige Herausforderer aus Chicago wird bei allen vier Weltverbänden in den Top 15 geführt (IBF 3, WBA 6, WBC 13, WBO 15), wobei seine bekanntesten Gegner Yusaf Mack und Otis Griffin waren, die er beide nach Punkten besiegt hat. Unterdessen plant Sergej Kovalew längst über dieses Duell hinaus, das für ihn zur Vorbereitung auf einen Kampf gegen Adonis Stevenson dienen soll, der in der zweiten Jahreshälfte über die Bühne gegen dürfte. Dabei käme es nicht nur zur Vereinigung der beiden Titel, sondern auch zur Klärung der Frage, wer von beiden derzeit an der Spitze der Gewichtsklasse steht - was der mittlerweile 49 Jahre alte IBF-Weltmeister Bernard Hopkins natürlich ganz anders sieht.

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5. April: Jürgen Brähmer gegen Enzo Maccarinelli

Jürgen Brähmer verteidigt in der Rostocker Stadthalle den Titel der WBA im Halbschwergewicht gegen den Waliser Enzo Maccarinelli. Der 35jährige Champion aus dem Sauerland-Boxstall, der bereits von 2009 bis 2011 WBO-Weltmeister in dieser Gewichtsklasse war, hatte sich den Gürtel im Dezember durch einen Punktsieg über den US-Amerikaner Marcus Oliveira in Neubrandenburg gesichert und dabei seine Bilanz auf 42 Siege und zwei Niederlagen verbessert.

Der zwei Jahre jüngere Herausforderer aus Swansea war früher WBO-Champion im Cruisergewicht und mußte diesen Titel in einem Kampf zweier Weltmeister dem Engländer David Haye überlassen. Maccarinelli, für den 38 Siege und sechs Niederlagen notiert werden, stand in der Vergangenheit mehrmals vor dem Ende seiner Karriere. Er konnte jedoch in jüngerer Zeit wieder Tritt fassen und will nun seine vermutlich letzte Titelchance nutzen.

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5. April: Marco Antonio Rubio gegen Domenico Spada

Marco Antonio Rubio aus Mexiko und der Italiener Domenico Spada kämpfen um den vakanten WBC-Interimstitel im Mittelgewicht. Rubio hat seit dem verlorenen Titelkampf gegen seinen Landsmann Julio Cesar Chavez jun. fünf Auftritte in Folge gewonnen und führt derzeit die WBC-Rangliste an. Der Verband hatte ihm einen Kampf gegen den amtierenden Weltmeister, Sergio Martinez aus Argentinien, zugesagt. Rubio zieht jedoch den schnellen Griff nach dem Interimstitel der Ungewißheit vor. Für ihn stehen 58 Siege, sechs Niederlagen sowie ein Unentschieden zu Buche.

Domenico Spada hat seit der Niederlage gegen den Briten Darren Barker sechs Auftritte für sich entschieden und seine Bilanz auf 38 gewonnene und vier verlorene Kämpfe verbessert. Der Ranglistenzweite des WBC hat sich bereiterklärt, in Mexiko gegen Rubio anzutreten, was laut dessen Promoter Oswaldo Kuchle zäher Verhandlungen bedurfte. Spada verlasse Italien bekanntermaßen nicht gern, doch da man diesen hochkarätigen Kampf unbedingt vor mexikanischem Publikum unter der Regie des Senders Televisa veranstalten wollte, sei es schließlich doch gelungen, eine Übereinkunft herbeizuführen.

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12. April: Timothy Bradley gegen Manny Pacquiao

Die Revanche zwischen WBO-Weltmeister Timothy Bradley aus den USA und dem Philippiner Manny Pacquiao im Weltergewicht findet in Las Vegas statt und wird vom Sender HBO übertragen. Die Wertung ihres ersten Kampfs im Juni 2012 war höchst umstritten, da Bradley damals von den Punktrichtern klar bevorteilt wurde. Pacquiao, der bereits Weltmeister in acht Gewichtsklassen war, mußte durch das Fehlurteil seine erste Niederlage seit sieben Jahren und nach 15 gewonnenen Kämpfen in Folge hinnehmen. Während Bradley in 31 Kämpfen ungeschlagen ist, stehen für den Philippiner 55 Siege, fünf Niederlagen und zwei Unentschieden zu Buche.

Timothy Bradley hat den Vertrag mit seinem Promoter Top Rank verlängert und erhält dem Vernehmen nach für das zweite Duell mit Pacquiao eine Börse von 6 Millionen Dollar. Mit dieser Entscheidung ist kursierenden Gerüchten der Boden entzogen, der Weltmeister wolle zu den Golden Boy Promotions und deren Partnersender Showtime wechseln, wodurch ein Kampf gegen Floyd Mayweather zumindest theoretisch möglich geworden wäre. Wie Bradley diesbezüglich anmerkte, seien solche Kämpfe trotz der Rivalität der beiden führenden Sender HBO und Showtime seines Erachtens immer noch möglich, sofern man sich mit Nachdruck dafür einsetze.

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19. April: Bernard Hopkins gegen Beibut Schumenow

In Washington DC kommt es zu einem Vereinigungskampf zweier Weltmeister im Halbschwergewicht. Dabei trifft der Titelträger der WBA, Beibut Schumenow, auf den mittlerweile 49 Jahre alten Bernard Hopkins, der den Gürtel der IBF in seinem Besitz hat. Während der Kasache erst vierzehn Auftritte gewonnen und einen verloren hat, stehen für den ältesten Champion in der Geschichte des Boxsports 54 Siege, sechs Niederlagen und zwei Unentschieden zu Buche.

Schumenow, der als schwächster der vier amtierenden Weltmeister in dieser Gewichtsklasse und Außenseiter im Kampf mit Hopkins gilt, zollt seinem legendären Gegner mit den Worten Respekt, dieser sei einer der größten Champions überhaupt. Er habe noch nie einem derartigen Kontrahenten im Ring gegenübergestanden und erwarte den anspruchsvollsten Kampf seiner Karriere. Regelmäßig verfolge er die Auftritte des Altmeisters und entdecke dabei jedesmal etwas Neues. Bei diesem Gegner müsse man stets auf das Unerwartete gefaßt sein, beherrsche er doch jede Kampfesweise. Von soviel Lob unbeeindruckt, erklärte Hopkins kurz und bündig, es sei wieder einmal Zeit für einen K.o.-Sieg.

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26. April: Wladimir Klitschko gegen Alex Leapai

Wladimir Klitschko verteidigt seine vier Titel im Schwergewicht in Oberhausen gegen Alex Leapai. Während der 34jährige Australier als Pflichtherausforderer der WBO in den Ring steigt, trägt der vier Jahre ältere Ukrainer außerdem die Gürtel der Verbände WBA und IBF sowie der kleineren IBO zu Markte. Klitschko hat 61 Auftritte gewonnen und drei verloren, für seinen Gegner stehen 30 Siege, vier Niederlagen sowie drei Unentschieden zu Buche.

Der 1,83 m große Leapai wurde in Samoa geboren, doch lebt und trainiert er im australischen Logan City. Er machte im vergangenen Jahr von sich reden, als er sich Ende November überraschend gegen Denis Boitsow durchsetzte. Da der bei Sauerland Event unter Vertrag stehende Russe bis dahin unbesiegt war und die Rangliste der WBO anführte, war der dominante Auftritt des Australiers, der am Ende einstimmig nach Punkten gewann, um so bemerkenswerter.

Klitschko zeigte sich beeindruckt von Leapais Sieg über Boitsow und attestierte ihm Robustheit, Schlaghärte und viel Herz. Zugleich habe sich herausgestellt, daß der Australier auch einstecken könne und sich in der Rolle des Underdogs sehr wohl fühle. Er freue sich auf diese spannende Herausforderung und werde sich sehr konzentriert auf die Titelverteidigung vorbereiten.

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26. April: Lucas Browne gegen Eric Martel Bahoeli

Der 34jährige Lucas Browne ist in 19 Kämpfen ungeschlagen, wobei er nur zweimal über die volle Distanz gehen mußte. Er kämpft in Sheffield um den vakanten Commonwealth-Titel und will der erste Australier seit dem legendären Peter Jackson im Jahr 1892 werden, der diesen Gürtel im Schwergewicht errungen hat. Sein Gegner ist der zwei Jahre jüngere Kanadier Eric Martel Bahoeli, für den zehn Siege und drei Niederlagen notiert sind. Allerdings hat Bahoeli zuletzt drei Gegner in Folge auf die Bretter geschickt.

Vor seinem vierten Auftritt auf der britischen Insel ist Lucas Browne guten Mutes, sich den Gürtel zu sichern. Im Gegensatz zu vielen anderen Australiern mache es ihm überhaupt nichts aus zu verreisen, zumal er viele Fans in England und Irland habe, auf deren Rückhalt er zählen könne. Im Augenblick konzentriere er sich voll und ganz darauf, den Titel vor einem großen Publikum in Yorkshire zu gewinnen. Bahoeli sei Kanadischer Meister und bei Boxrec recht gut plaziert. Er habe Respekt vor den Leistungen seines Gegners, der es liebe zu kämpfen, so der Australier. Letzteres gelte freilich auch für ihn selbst.

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3. Mai: Floyd Mayweather gegen Marcos Maidana

In einem spektakulären Vereinigungskampf zweier Weltmeister im Weltergewicht trifft der US-Amerikaner Floyd Mayweather jun. (WBC) auf Marcos Maidana (WBA) aus Argentinien. Dessen letzter Kampf habe seine Aufmerksamkeit erregt, führte der 37jährige US-Star zur Begründung seiner Entscheidung an, den sieben Jahre jüngeren Argentinier als nächsten Gegner auszuwählen. Mit dieser Äußerung spielte der in 45 Kämpfen unbesiegte amtierende Weltmeister dreier Klassen auf den 14. Dezember 2013 an. Damals hatte Maidana den ungeschlagenen Adrien Broner überraschend als WBA-Champion entthront. Sein kommender Gegner sei ein außergewöhnlich talentierter Boxer mit enormer Schlagwirkung. Maidana verdiene die Chance herauszufinden, ob er das schaffen kann, was 45 andere vor ihm ohne Erfolg versucht haben - Floyd Mayweather zu besiegen.

Sein südamerikanischer Gegner, der 35 Siege und drei Niederlagen auf dem Konto hat, gibt sich angriffslustig. Er sei froh, gegen Mayweather anzutreten und zu demonstrieren, wer der beste Weltergewichtler sei. Für ihn spiele es keine Rolle, daß sein Gegner favorisiert und ungeschlagen sei, denn er werde ihn die "Latino-Power" spüren lassen. Dies sei der größte Kampf, den man gegenwärtig bekommen könne. Man müsse enorm viel Druck auf Mayweather ausüben und ihn mit Schlägen bombardieren, um ihn zu zermürben. Floyd dürfe seinen Rhythmus gar nicht erst finden.

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10. Mai: Nonito Donaire gegen Simpiwe Vetyeka

Nonito Donaire will sich in der nächsten Gewichtsklasse den fünften Titel seiner Karriere holen. Promoter Bob Arum hat einen Kampf des Philippiners gegen Simpiwe Vetyeka, den Weltmeister der WBA im Federgewicht, auf den Weg gebracht. Das Duell soll voraussichtlich in Macau stattfinden. Donaire hat zuletzt die Revanche gegen den Australier Vic Darchinyan durch technischen K.o. gewonnen.

Vetyeka hatte überraschend den langjährigen Champion Chris John durch Abbruch in der siebten Runde entthront und wurde dafür von der WBA als "Boxer des Monats" ausgezeichnet. Der neue Weltmeister ging zunächst von einem Rückkampf gegen John aus, der als Option vertraglich vereinbart war. Da sein Vorgänger jedoch nach dieser Niederlage seine Karriere für beendet erklärt hat, ist der Weg frei für andere Gegner, wovon nun Donaire zu profitieren hofft.

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24. Mai: Adonis Stevenson gegen Andrzej Fonfara

Adonis Stevenson verteidigt den WBC-Titel im Halbschwergewicht gegen den Polen Andrzej Fonfara. Der Kampf im Centre Bell in Montreal wird vom Sender HBO übertragen. Der 36 Jahre alte Lokalmatador hat 23 Auftritte gewonnen und einen verloren, wobei er 20 Gegnern vorzeitig das Nachsehen gab. Im vergangenen Jahr feierte er vier K.o.-Siege, den letzten im November gegen den Briten Tony Bellew, der sich in der sechsten Runde geschlagen geben mußte.

Der in Chicago lebende Andrzej Fonfara muß auf der Hut sein, nicht Stevensons elftes K.o.-Opfer in Folge zu werden. Zehn Jahre jünger als der Champion, hat der polnische Herausforderer 25 Siege und zwei Niederlagen gesammelt. Seitdem Fonfara im Juli 2008 dem US-Amerikaner Derrick Findley vorzeitig unterlag, hat er 15 Kämpfe nacheinander gewonnen und mußte dabei nur dreimal über die volle Distanz gehen. Ihm stand ein Ausscheidungskampf gegen Dmitri Suchotski in Aussicht, dessen Sieger neuer Pflichtherausforderer des IBF-Weltmeisters Bernard Hopkins werden sollte. Fonfara zog es jedoch vor, gegen Stevenson direkt um einen Titel zu kämpfen.

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31. Mai: Carl Froch gegen George Groves

Carl Froch galt im Kampf gegen seinen elf Jahre jüngeren britischen Landsmann George Groves, der im November 2013 über die Bühne ging, als klarer Favorit. Bereits in der ersten Runde schien sich jedoch eine Sensation anzubahnen, da der amtierende IBF-Weltmeister im Supermittelgewicht nach einem schweren Treffer zu Boden gehen mußte. Wenngleich der Titelverteidiger wieder auf die Beine kam, machte der Herausforderer auch in den folgenden Durchgängen dank seiner Angriffslust eine so gute Figur, daß er seinen Vorsprung auf den Zetteln der Punktrichter ausbauen konnte. Mit Müh und Not wendete Froch das Blatt in der neunten Runde, als der Ringrichter den angeschlagenen Groves vorschnell aus dem Kampf nahm.

Nach diesem umstrittenen Abbruch forderte George Groves vehement eine Revanche und stieß dabei auf breite Zustimmung des britischen Boxpublikums. Dies führte dazu, daß schließlich auch die IBF diese Option unterstützte und einen Rückkampf anordnete. Groves bekommt etwas mehr als die von der IBF vorgeschriebenen 15 Prozent, doch fällt für Carl Froch immer noch genug ab, um diese Option einem Ausflug in die USA vorzuziehen. Als mögliche Austragungsorte sind das Londoner Emirates Stadium, das Londoner Wembley Stadium und das City Ground Stadium in Nottingham im Gespräch.

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7. Juni: Sergio Martinez gegen Miguel Cotto

In seinem ersten Kampf nach langer Verletzungspause trifft Sergio Martinez im New Yorker Madison Square Garden auf den populären Puertoricaner Miguel Cotto, der 38 Auftritte gewonnen und vier verloren hat. Der Argentinier kündigt zuversichtlich einen K.o.-Sieg an. Sobald dies erledigt sei, könne er sich auf einen möglichen Vereinigungskampf gegen Gennadi Golowkin konzentrieren. Wie der WBC-Weltmeister einräumt, für den 51 Siege, zwei Niederlagen und zwei Unentschieden zu Buche stehen, sei der ungeschlagene WBA-Champion gegenwärtig der schwierigste Gegner.

Miguel Cotto, der seit seinem Wechsel zu Trainer Freddie Roach einen zweiten Frühling erlebt, hat ein Angebot der Golden Boy Promotions in Höhe von mehr als 10 Millionen Dollar für ein Duell mit Saul Alvarez ausgeschlagen und sich für einen Kampf gegen Martinez entschieden, bei dem dessen WBC-Titel auf dem Spiel steht. Daß der frühere Weltmeister in drei Gewichtsklassen auch dabei nicht weniger als 10 Millionen Dollar verdient, darf man wohl annehmen.

1. März 2014