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MELDUNG/1486: Ein mexikanischer Veteran springt in die Bresche (SB)




Marco Antonio Rubio fordert Gennadi Golowkin heraus

Gennadi Golowkin verteidigt am 18. Oktober in Los Angeles den Titel des Superchampions der WBA im Mittelgewicht gegen Marco Antonio Rubio. Tom Loeffler von den K2 Promotions hat den Auftritt des Kasachen zwar noch nicht bestätigt, doch erweckt eine Mitteilung des Herausforderers in den sozialen Netzwerken zumindest den Eindruck, als sei man sich bereits handelseinig geworden. Wie es darin heißt, habe Miguel Cotto kein Interesse gezeigt, weshalb man gegen Golowkin kämpfe. Rubio gehe niemals einem Kontrahenten aus dem Weg und kündige eine Schlacht an.

Golowkin ist in 30 Profikämpfen ungeschlagen, von denen er 27 vorzeitig gewonnen hat. Seit fünf Jahren ist es keinem seiner Gegner mehr gelungen, volle zwölf Runden mit ihm durchzuhalten, so daß auch Rubio mit demselben Schicksal rechnen muß. Für den Veteranen, der in der Vergangenheit schon zweimal um einen Titel gekämpft hat, stehen 59 Siege, sechs Niederlagen sowie ein Unentschieden zu Buche.

Der Kasache würde am liebsten gegen Miguel Cotto, Saul "Canelo" Alvarez oder irgendeinen anderen namhaften Kontrahenten antreten. Er ist jedoch längst so gefürchtet, daß kein prominenter Rivale freiwillig mit ihm in den Ring steigt. Dadurch bekommt Golowkin keinen Kampf, der ihn sicher ins Bezahlfernsehen katapultieren würde. Das wiederum nehmen mögliche Gegner zum Anlaß, sich unter Verweis auf die mangelnde Popularität des Kasachen in den USA vor einem Kampf mit ihm zu drücken.

Sofern ohnehin ein Auftritt Golowkins in Los Angeles geplant sein sollte, wäre Marco Antonio Rubio eine nachvollziehbare Wahl. Zum einen ist der Mexikaner ein Kandidat, der die große hispanische Fangemeinde mobilisiert und somit das Interesse an diesem Kampf steigert, was sich in verkauften Eintrittskarten und Fernsehquoten niederschlagen dürfte. Zum andern ist der Herausforderer ein Boxer, der im Ring nicht wegläuft, sondern die Konfrontation sucht und kräftig zuschlagen kann.

Zuletzt war der Australier Daniel Geale chancenlos gegen Gennadi Golowkin, zumal er den Titelverteidiger zwar durchaus traf, dabei aber keinerlei Wirkung erzielte. Rubio gilt als robuster Boxer, der austeilen, aber noch mehr einstecken kann. Wenngleich man nicht davon ausgehen kann, daß er dem Kasachen standhält, wäre doch zumindest ein etwas längerer Kampf möglich, bei dem die Zuschauer auf ihre Kosten kommen.

Im Jahr 2009 unterlag Rubio dem damaligen WBC/WBO-Weltmeister Kelly Pavlik, der ihn klar dominierte und in der neunten Runde besiegte. Zwei Jahre später gab er seiner Karriere mit einem überraschenden Sieg gegen den favorisierten Kanadier David Lemieux einen neuen Schub. Dieser machte in den ersten fünf Runden eine gute Figur, ließ dann aber konditionell nach und mußte sich im siebten Durchgang geschlagen geben. 2012 traf Rubio auf Julio Cesar Chavez jun., den damaligen WBC-Weltmeister im Mittelgewicht. Wenngleich er seinem mexikanischen Landsmann nicht gewachsen war und jede Menge Schläge einstecken mußte, hielt er doch zwölf Runden durch und verlor lediglich nach Punkten. In seinen letzten drei Kämpfen setzte sich Marco Antonio Rubio gegen Domenico Spada, Dionisio Miranda und Marcus Upshaw durch. [1]

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Humberto Soto gegen John Molina in Mayweathers Vorprogramm

Im Vorprogramm der Revanche zwischen Floyd Mayweather und Marcos Maidana, die am 13. September im MGM Grand in Las Vegas über die Bühne geht, steigen Humberto Soto und John Molina miteinander in den Ring. Der 33jährige Soto gehörte früher zu den führenden Akteuren im Superfeder- und Leichtgewicht, wo er jeweils Weltmeister war. Nach seinem Aufstieg ins Halbweltergewicht konnte er jedoch nicht mehr an seine damaligen Erfolge anknüpfen. So unterlag er 2012 dem Argentinier Lucas Matthysse in der fünften Runde. Seither hat er vier Kämpfe gegen nicht allzu gefährliche Kontrahenten gewonnen und kann derzeit eine Bilanz von 64 Siegen, acht Niederlagen sowie zwei Unentschieden vorweisen.

John Molina stand zuletzt im April mit Lucas Matthysse im Ring, den er zweimal zu Boden schicken konnte. Dann änderte der Argentinier seine Kampfesweise und gewann die Oberhand, worauf Molina in der elften Runde die Segel streichen mußte. Für ihn stehen derzeit 27 gewonnene und vier verlorene Auftritte zu Buche, wobei er aktuell in den Top 15 der Weltverbände nicht geführt wird. [2]

Soto und Molina sind keine Anwärter auf einen Titel in dieser Gewichtsklasse, da Danny Garcia (WBC/IBF), Lamont Peterson (IBF) und Chris Algieri (WBO) körperlich wie auch boxerisch zu stark für die beiden sein dürften. Auch Ruslan Prowodnikow und natürlich Lucas Matthysse sind für sie eine Nummer zu groß. Dennoch ist ihr die Duell die mit Abstand interessanteste Paarung im Vorprogramm, das längst nicht so hochkarätig besetzt wie jenes beim ersten Kampf zwischen Mayweather und Maidana am 3. Mai ist, das unter anderem Auftritte Amir Khans und Adrien Broners auf der Karte hatte.


Fußnoten:

[1] http://www.boxingnews24.com/2014/08/marco-antonio-rubio-says-hes-fighting-gennady-golovkin-on-october-18th/#more-180490

[2] http://www.boxingnews24.com/2014/08/john-molina-battles-humberto-soto-on-mayweather-vs-maidana-2-card-on-913/#more-180460

16. August 2014