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MELDUNG/022: Wer soll neuer Mannschaftskapitän werden? - "Eindeutig Lahm" sagt die deutsche Bevölkerung (idw)


Universität Hohenheim - 20.05.2010

Wer soll neuer Mannschaftskapitän werden? - "Eindeutig Lahm" sagt die deutsche Bevölkerung


Philipp Lahm, Bastian Schweinsteiger oder vielleicht Miroslav Kloose. Einer dieser Kandidaten wird wohl Deutschland bei der WM in Südafrika als Kapitän auf's Feld führen. Der Deutschen liebster Kapitän scheint dabei sehr eindeutig Philipp Lahm. Zumindest bescheinigt ihm die Bevölkerung die höchsten Umfragewerte in den Kategorien Sympathie und Leistungsstärke - "Philipp Lahm ist der mit Abstand leistungsstärkste und sympathischste Spieler in den Augen der Deutschen", so Prof. Dr. Markus Voeth vom Lehrstuhl für Marketing I der Universität Hohenheim, der die FIFA-WM seit 10 Jahren intensiv mit eigenen Studien begleitet.

In den kommenden Wochen vor, während und nach der WM werden die Forscher Deutschlands Bevölkerung erneut auf ihr Fan- und Kundenverhalten durchleuchten. Ergebnisse der Vorjahre und weitere Infos auf www.wm-studie.de.

Die WM steht vor der Tür, Michael Ballack fällt aus. Ein Indiz, wer nach Meinung der Deutschen der neue Kapitän werden soll, zeigt die WM-Studie des Lehrstuhls für Marketing I der Universität Hohenheim. Mit ihrer Aussage stützen sich die Forscher auf eine fragebogengeleitete Umfrage unter 1664 Teilnehmern, die sie vom 23. April bis zum 9. Mai durchführten.

Eindeutiger Favorit sei Philipp Lahm. In den Kategorien Sympathie und Leistungsstärke ließen die Marketingexperten alle Spieler des derzeitigen Kaders für die Nationalmannschaft bewerten. "Philipp Lahm bekommt von den Deutschen mit Abstand die besten Werte bei Sympathie und Leistungsstärke", sagt Prof. Voeth, wissenschaftlicher Leiter der Studie. "Auch wenn Bundestrainer Löw natürlich noch andere Kriterien bei der Wahl des neuen Kapitäns heranziehen muss, spricht doch vieles für Philipp Lahm, da er in der Bevölkerung am besten ankommt." Platz zwei belegt Bastian Schweinsteiger, den sich die Deutschen ebenso vorstellen können.


"Lahm ist Top, Kuranyi darf getrost zu Hause bleiben"

Laut Detailergebnissen der Studie wird Philipp Lahm sogar sympathischer und leistungsstärker als der bisherige Kapitän Michael Ballack eingeschätzt. "Lahm stellt daher ganz sicher keinen Notnagel dar", betont Jeanette Loos, Projektleiterin der Hohenheimer WM-Studie. Mit Vorsicht zu genießen sei hingegen Miroslav Klose als neuer Kapitän: "Er steht in beiden Kategorien weit schlechter da als Lahm, aber auch als Schweinsteiger."

Kevin Kuranyi könne laut der Umfrage ohne schlechtes Gewissen zu Hause gelassen werden. Dass der Kicker nicht mit nach Südafrika fahren wird, sei für die Deutschen eine nachvollziehbare Entscheidung: "Kuranyi bekommt unterdurchschnittliche Sympathiewerte, wird allerdings sehr wohl als leistungsstark eingeschätzt", meint Jeanette Loos.

Der am besten geeignete Ersatz für den verletzten Torwart René Adler sei laut Umfrage Manuel Neuer. So wird Manuel Neuer besser als Tim Wiese eingeschätzt. "Tim Wiese erscheint gegenüber Neuer wenig geeignet: er wird unterdurchschnittlich leistungsstark und eher unsympathisch bewertet", begründet Jeanette Loos. "Allerdings können wir zu Hans-Jörg Butt keine Aussage machen, da er in unserer Studie keine Berücksichtigung fand. Ende April hat noch keiner gedacht, dass Butt eventuell noch mit zur WM fahren kann."


Vertrauen in die Führungsliga

Neben den Spielern ließen die Wissenschaftler auch die Führungsriege der Nationalmannschaft bewerten. Trainer und Manager bringen die Deutschen laut Studie kurz vor der WM großes Vertrauen entgegen. "Die Nation traut dem bestehenden Stab um Joachim Löw eine gute Leistung bei der WM zu", so Jeanette Loos. Auch den gebeutelten Teammanager Oliver Bierhoff schätzen die Deutschen in seiner Funktion als leistungsstark und kompetent ein.


Repräsentative Befragung zur aktuellen WM

Details zur Marketing- und Werbewirkung der WM 2010 will der Lehrstuhl in den kommenden Wochen vor, während und nach der WM untersuchen. Dazu planen die Projektleiterinnen Jeanette Loos und Sabine Schwarz wieder repräsentative Erhebungen in ganz Deutschland. Unter anderem untersucht die erste Studie im Vorfeld der WM die aktuellen Erwartungen an die WM 2010, die Einschätzungen zu den deutschen Nationalspielern als Testimonials, die Einschätzungen zu Sponsoren der WM 2010 und den Rückblick auf die WM 2006.

Dazu plant die Universität Hohenheim folgende Veröffentlichungen
(Terminänderungen vorbehalten):

- 25.5.: WM-Kicker: Werbeikonen oder zweifelhafte Testimonials? - Welche Kicker passen zu welchem Produkt, welche passen gar nicht? - 1.6.: Wie sich Deutschland auf die WM vorbereitet - Anschaffungen und Investitionen der Bevölkerung rund um die WM (Was sich die Leute speziell für die WM zugelegt haben?) - 25.6.: Der Ball rollt: Nur in Südafrika oder auch in Deutschland? - Wie planen die Deutschen die WM 2010 zu verfolgen? - Weitere Pressemitteilungen je nach Studienergebnissen im Verlauf und Anschluss an die WM.



Hintergrund: WM-Studie der Universität Hohenheim

In einer groß angelegten Langzeitstudie zur FIFA Fußball-WM 2006 hat der Lehrstuhl für Marketing I von Prof. Dr. Voeth seit 2001 unter anderem die Begeisterung, Präferenzen und Vorstellungen der Bevölkerung für die WM ermittelt. Dabei wurden in jährlich wechselnden Sonderschwerpunkten Themen wie die WM als Chance für Städte und Regionen, Vermarktungspotenziale, Sicherheit, Ticket-Pricing, Merchandising und Standortwahl der Stadien untersucht. Die Studie diente einerseits als Stimmungsindikator, andererseits auch als konstruktiver Beitrag für eine erfolgreiche Organisation. In diesem Jahr wird die Studie fortgesetzt, u.a. um die Unterschiede zwischen der WM 2006 und der WM 2010 überprüfen zu können.

Weitere Informationen unter:
http://www.wm-studie.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/pages/de/institution234


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Universität Hohenheim, Florian Klebs, 20.05.2010
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 22. Mai 2010