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MELDUNG/041: Programm der Maifestspiele 2011 vorgestellt (Hessisches Staatstheater Wiesbaden)


Programm der Internationalen Maifestspiele 2011 im Hessischen Staatstheater Wiesbaden

Samstag, 30. April bis Dienstag, 31. Mai 2011


Hochkarätige Produktionen aus aller Welt aus Oper, Tanz, Schauspiel und Show zeigen die 115. Internationalen Maifestspiele der Landeshauptstadt Wiesbaden am Hessischen Staatstheaters Wiesbaden vom 30. April bis 31. Mai 2011 wieder besondere und außergewöhnliche Inszenierungen der internationalen Theaterlandschaft aus Oper, Tanz und Schauspiel. "Wieder einmal ist der Mai in Wiesbaden ein Treffpunkt der internationalen Tanzwelt, innovativen Schauspielen aus Wien, München und Berlin und hervorragenden Opernaufführungen. Außergewöhnliche Tänzer aus der ganzen Welt und großartige Schauspieler-Gäste werden eingefasst vom Gaststar Anja Harteros als Feldmarschallin im "Rosenkavalier" sowie einem Operngesamtgastspiel aus Turin mit Irinia Lunga als Traviata", so Manfred Beilharz zu Beginn der Pressekonferenz.

Eröffnet werden die diesjährigen Festspiele am 30. April mit einer großen Literaturoper: "Lolita" von Rodion Shchedrin nach dem gleichnamigen Roman von Vladimir Nabokov. Die Musikalische Leitung übernimmt Generalmusikdirektor Marc Piollet, für Inszenierung und Kostüme zeichnet Konstanze Lauterbach verantwortlich, die schon 2009 die Maifestspiele mit "Lulu" eröffnete. Die Premiere findet in Anwesenheit des Komponisten statt. Das Operngesamtgastspiel kommt aus dem Mutterland der Oper: Italien. Das Teatro Regio Torino, das schon 2008 mit "Rigoletto" die Wiesbadener verzauberte, gastiert 2011 mit Giuseppe Verdis "La Traviata" (Musikalische Leitung: Marco Armiliato, Inszenierung: Laurent Pelly). Es singen die Opernstars Irina Lungu (Violetta Valéry), Stefano Secco (Alfredo Germont) und Franco Vassallo (Giorgio Germont). Der große Gala-Abend der diesjährigen Maifestspiele steht am 4. Mai auf dem Programm: Anja Harteros, die "Stradivari unter den Stimmen" gastiert in "Der Rosenkavalier" (Musikalische Leitung: Marc Piollet, Inszenierung: Renate Ackermann) als Feldmarschallin und gibt in der Partie in Wiesbaden ihr Europa-Debüt. Ab Juni wird sie die Feldmarschallin auch an der Bayerischen Staatsoper singen.

Das Tanzprogramm startet am 1. Mai mit einer internationalen Ballettgala. Unter dem Motto "Auf der Weltspitze" zeigen Lucia Lacarra und Marlon Dino (Bayerisches Staatsballett), Katja Wünsche und Jason Reilly (Stuttgarter Ballett) Mimoza Koike und Aser Uriagereka (Les Ballets de Monte Carlo), Drew Jacoby Martens und Rubinald Rofino (Jacoby & Pronk, USA), Igor Kolb und Evgenia Obraztsova (Mariinsky Ballett, St. Petersburg), Yin Jao und Li Jia-Bo (Hong Kong Ballet), Rosa Ana Chanza Hernandez, Arsen Azatyan und Mark Radjapov (Ballett Dortmund) sowie das Ballettensemble des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden hochkarätige Choreografien aus verschiedenen Epochen. Die Künstlerische Leitung hat Raimondo Rebeck. Als Ehrengast begrüßt das Staatstheater Wiesbaden Maya Plisetskaya, die weltberühmte Primaballerina des Bolschoi-Balletts, deren Ehemann Rodion Shchedrin, der Komponist der Eröffnungsoper "Lolita", ist.

Weiter geht es am 14. und 15. Mai mit "Babel (Words)" der belgischen Compagnie Eastman. Sidi Larbi Cherkaoui und Damien Jalet arbeiteten mit 13 Tänzerinnen und Tänzern aus 13 Nationen und fünf Musikern zur existenziellen Frage, was die Menschen am meisten miteinander verbindet: die Sprache, die Geste oder der Rhythmus? Es folgen zwei der letzten Gastspiele in Deutschland im Rahmen der Abschieds-Tournee der Merce Cunningham Dance Company: "Nearly 90²" (2009). Kurz vor seinem Tod im Sommer 2009 verfügte Cunningham, dass sich seine Compagnie nach einer zweijährigen Vermächtnis-Tournee rund um den Globus Ende 2011 auflösen solle. Danach wird sein Lebenswerk nur noch in Archivaufnahmen existieren. Die beiden Gastspiele bei den Maifestspielen 2011 am 21. und 22. Mai zählen somit zu den unwiderruflich letzten Gastspielen der legendären Compagnie. Das Ballett des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden feiert am 20. Mai mit der Uraufführung "spring" im Kleinen Haus Premiere. Tänzer des Ballettensembles zeigen eigene Choreografien zum Thema "Tanz und Text". Akrobatisches Tanztheater steht am 18. und 19. Mai mit dem Diavolo Dance Theatre Los Angeles auf dem Programm und vereint Akrobatik, Pantomime, Tanz und Action zu einem Spektakel vom Format eines großen Kinofilms.

Im Schauspiel stehen hochrangige Produktionen aus Wien, München und Berlin sowie eine Lesung von Klaus Maria Brandauer auf dem Programm. Am 5. Mai gastiert Brandauer gemeinsam mit dem GrauSchumacher Piano Duo mit "Ein Sommernachtstraum" von William Shakespeare im Großen Haus. Von den Münchner Kammerspielen kommt am 7. und 8. Mai Luc Percevals umjubelte Adaption "Kleiner Mann - was nun?" von Hans Fallada nach Wiesbaden. Die beiden Hauptdarsteller, Annette Paulmann und Paul Herwig wurden für ihre Darstellung mit dem 3sat-Theaterpreis 2010 geehrt und von "theaterheute" zu Schauspielern des Jahres 2010 gekürt. Herwig erhielt außerdem den Alfred-Kerr-Darstellerpreis sowie den Deutschen Theaterpreis DER FAUST. Maxim Gorkis Drama "Kinder der Sonne" vom Deutschen Theater Berlin steht am 11. und 12. Mai auf dem Spielplan. In Stephan Kimmigs Inszenierung spielen u.a. Ulrich Matthes, Katharina Schüttler, Nina Hoss, Sven Lehmann und Alexander Khuon, die dem Wiesbadener Maifestspielpublikum aus anderen Inszenierungen bestens bekannt sind. Das Burgtheater Wien ist am 25. und 26. Mai mit Karl Schönherrs "Der Weibsteufel" in der Inszenierung des zukünftigen Intendanten des Münchner Residenztheaters Martin Kusej zu Gast. Es spielen Birgit Minichmayr, Werner Wölbern und Nicholas Ofczarek, die 2009 mit dem 3sat-Preis für ihre Darstellerische Leistung ausgezeichnet wurden. Nach zwei phänomenalen Maifestspiel-Gastspielen in den Jahren 2008 und 2009 besucht am 9. Mai erneut die Familie Flöz mit ihrem neuen Programm "Ristorante Immortale oder: vom provisorischen Leben" das Große Haus.

Abgerundet wird das Programm mit Solo-, Konzert- und Kabarettabenden bekannter Künstler und Ensembles. Der Wiesbadener Malersaal wird wieder für drei besondere Abende geöffnet: Am 12. Mai steht der Chanson-Tango-Abend "Tango.Und.Piaf" von Dirk Schäfer (bekannt aus "My Fair Lady" und "Kiss Me, Kate") auf dem Programm. Begleitet wird er von dem Trio Total. Einen Tag später begrüßen wir Deutschlands einziges Opern-Improvisations-Ensemble "LaTriviata", die sich das Wiesbadener Publikum schnell "eropern" werden. Am 14. Mai freuen wir uns auf das erste Wiesbaden-Konzert der Band "Erdmöbel", die ihr neues Album "Krokus" im Gepäck haben. Markus Berges, Sänger und Songschreiber von "Erdmöbel", liest am 6. Mai in der Villa Clementine aus seinem Debüt-Roman "Ein langer Brief an September Nowak".

Das Programm der Jungen Woche, die aus dem IMF-Programm nicht mehr wegzudenken ist, gibt gleich zu Beginn der Festspiele (1. bis 8. Mai) nicht nur den jüngeren Zuschauern Gelegenheit, Theater und Tanz aus ganz Europa zu sehen und zu erleben. So gastiert u.a. der Heimathafen Neukölln mit "Arabboy" und "ArabQueen". Neben der musik-theater-werkstatt, die am 17. Mai zu "Out of the Cage", einem Abend mit Texten und Musik von John Cage, einlädt, steht bei dem Ensemble Mattiacis die Oper von John Blow "Venus and Adonis" (13. Mai) auf dem Programm. Wie in jedem Jahr zeigt auch das Programmkino Caligari ausgewählte Filme, die sich thematisch oder ästhetisch auf die eingeladenen Produktionen beziehen. Das Museum Wiesbaden zeigt aus Anlass des Gastspiels der Cunningham-Compagnie eine Auswahl von Zeichnungen des 2009 verstorbenen Künstlers Merce Cunningham.

Den Schlusspunkt am 31. Mai setzt die britische Band The Tiger Lillies, die bereits 2005 mit ihrer schrägen Show "Circus" von sich reden machten. 2011 kommen sie mit ihrem neuesten Werk "The Tiger Lillies Freakshow" und lassen fantastische Traumbilder und unmögliche Welten, die aus einer anderen, vergessenen Sphäre zu stammen scheinen, auferstehen.

Die Maifestspiele 2010 waren mit rund 20.700 Besuchern sehr erfolgreich und erreichten eine Auslastung von durchschnittlich 90,40 % aller zur Verfügung stehender Plätze. Das Budget 2011 umfasst 1.432.200 Mio Euro, wobei die Eigeneinnahmen 627.000 Euro, Sponsorengelder und Spenden des Fördervereins weitere rund 135.000 Euro betragen. Die Stadt Wiesbaden zahlt einen Zuschuss in Höhe von 554.000 Euro, das Land Hessen 76.000 Euro. Die Einnahmeerwartungen aus dem Jahre 2010 wurden übertroffen, so konnten 40.200 Euro auf die Maifestspiele 2011 übertragen werden.

Der Intendant dankte den Förderern von Stadt und Land und besonders den Mitgliedern des Fördervereins der Internationalen Maifestspiele e.V., stellvertretend ihrem Vorsitzenden Hans Christian Bremme und Zsolt Gheczy für ihr großes Engagement.

Kartenvorverkauf online unter www.staatstheater-wiesbaden.de
E-Mail: vorverkauf@staatstheater-wiesbaden.de
Kartentelefon: 0611. 132 325, Fax: 0611. 132 367

Das Programm ist online auf www.maifestspiele.de einzusehen.
Die Programmkataloge und -Leporelli liegen im Staatstheater aus.


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Quelle:
Pressemitteilung: 18.02.2011
Hessisches Staatstheater Wiesbaden
Christian-Zais-Str. 3, 65189 Wiesbaden
Andrea Bartsch, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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veröffentlicht im Schattenblick zum 12. März 2011