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VETERINÄR/233: Damoklesschwert Schweinepest (Kreis Soest)


Pressemitteilung von Freitag, 6. März 2009

Damoklesschwert Schweinepest

Kreisveterinär warnt Landwirte und Jäger vor Eintrag aus infizierten Schwarzwildbeständen


Kreis Soest (kso.2009.03.06.090.-rn). Seit Anfang des Jahres grassiert die Schweinepest bei Schwarzwild im Rheinland und in Rheinland-Pfalz. Eine mögliche Verschleppung in Hausschweinebestände und ihre wirtschaftlichen Folgen schweben wie ein Damoklesschwert über der heimischen Landwirtschaft. Die Überwachungszone umfasst auch den Märkischen Kreis und grenzt damit an den Kreis Soest. "Hier werden 350.000 Schweine gehalten, im Münsterland Millionen. Es wäre eine Katastrophe, wenn der Kreis Soest zum Einfallstor für den Erreger würde." Mit diesen eindringlichen Worten warnte Professor Dr. Wilfried Hopp, Leiter des Veterinärdienstes beim Kreis Soest, am Donnerstag, 5. März 2009, während einer Informationsveranstaltung im Sitzungssaal des Kreishauses 60 Ortslandwirte, Vorsitzende landwirtschaftlicher Ortsverbände und Hegeringsleiter aus dem gesamten Kreisgebiet vor der akuten Bedrohung.

Der Chef des Veterinärdienstes bat um aktive Mithilfe. Die Jäger rief Professor Dr. Hopp dazu auf, "fleißig zu jagen" und auch Frischlinge zu schießen, um die Bestände auszudünnen: "Die Infektionskette kann nur bei maximal zwei Tieren je 100 Hektar unterbrochen werden." Dringend forderte Hopp die Einhaltung von Vorsichtsmaßnahmen ein. Auf keinen Fall dürften Speise- und Küchenabfälle als Lockfutter ("Kirrung") für Schwarzwild verwendet werden, weil die Überlebensfähigkeit des Virus in Fleischprodukten enorm sei. Jagende Landwirte hätten auf eine strenge Hygiene zu achten, die Jagdausrüstung noch im Revier zu reinigen, auch wenn kein Wildschwein erlegt wurde, und Jagd- und Stallbekleidung zu trennen. "Duschen ist Pflicht, bevor der heimische Stall betreten wird", brachte es Hopp auf den Punkt.

Die Landwirte forderte der Leitende Kreisveterinärdirektor auf, die Schweinehaltungshygieneverordnung penibel einzuhalten. Futter und Einstreu sei vor Wildschweinen sicher geschützt zu lagern. Stallungen müssten ab einer bestimmten Bestandsgröße über eine Umzäunung verfügen, Arbeitsflächen davor seien am besten zu betonieren, um diese Funktionsbereiche von "Wildwein-Hinterlassenschaften" säubern zu können.

Die Wildschweine haben sich auch im Kreis Soest in den vergangenen Jahren fleißig vermehrt. Professor Dr. Wilfried Hopp wies auf eine hohe Dichte im südlichen und nördlichen Kreisgebiet hin. Nach der Statistik der Unteren Jagdbehörde wurden in der Saison 2007/2008 in Möhnesee 157, in Warstein 231, in Rüthen 228 und in Lippetal 225 Schwarzkittel erlegt.


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Quelle:
Pressemitteilung von Freitag, 6. März 2009
Kreis Soest
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veröffentlicht im Schattenblick zum 10. März 2009