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GEFAHR/070: Vorsicht beim Mähen von Wiesen und Weiden! (TSB)


Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes - 16. Juni 2011

Vorsicht beim Mähen von Wiesen und Weiden!


Jedes Jahr sterben circa eine halbe Million Wildtiere auf grausame Art und Weise. Sie werden von den Messern landwirtschaftlicher Mähwerke erfasst, verstümmelt oder getötet. Besonders neugeborene Rehkitze sind gefährdet, da sie von den Ricken ins hohe Gras abgesetzt werden. Dort suchen sie die Jungtiere in den ersten Wochen nur kurz auf, um sie mit Nahrung zu versorgen. Der Deutsche Tierschutzbund appelliert an die Landwirte, durch umsichtiges Verhalten sicherzustellen, dass der grausame Mähtod von Wildtieren auf der Weide vermieden wird.

Für viele Wildtiere wie Rehe, Feldhasen und Bodenbrüter dienen Felder und Wiesen als Unterschlupf und Lebensraum. Angesichts des derzeit beginnenden Mäheinsatzes mit zum Teil sehr schnellen und großen Landmaschinen besteht die Gefahr, dass Tausende von Wildtieren durch die scharfen Klingen der Maschinen schwere Verletzungen erleiden. Diese enden oftmals tödlich. Neben einer Vielzahl von Säugetieren und Vögeln sind aber auch Amphibien, Reptilien und Insekten betroffen.

Der Deutsche Tierschutzbund appelliert daher an alle Landwirte, deren Landmaschinen noch nicht über entsprechende Sensoren zum Aufspüren von Wildtieren verfügen, vor dem Mähen die Felder systematisch zu begutachten und sicherzustellen, dass sich dort keine Tiere mehr aufhalten. Zudem ist es ratsam, Wiesen und Weiden immer von innen nach außen zu mähen, um Fluchtmöglichkeiten zu bieten. Am Tag vor dem Mähen können die Tiere durch Stangen mit flatternden Tüchern oder auch Blinklampen gewarnt werden. Die Muttertiere nehmen diese Störung wahr und verlassen mit ihren Jungen das Feld. Vor dem Mähen können Tiere auch durch akustische Signale von den Wiesen vertrieben werden. Dazu eignen sich zum Beispiel Flatterbänder, die bei Wind entsprechende Geräusche machen. Auch Vorrichtungen zur Schallerzeugung können gerade für die Rettung ältere Jungtiere erfolgreich eingesetzt werden.

Nester von Bodenbrütern können bei einer Begehung durch Förster oder Vogelkundler ausfindig gemacht und markiert werden. Auch die Wahl der Mähtechnik und die Schnitthöhe sind wichtige Faktoren, die es zu berücksichtigen gilt. Im Handel sind darüber hinaus Schutzvorrichtungen für die Mähmaschinen erhältlich, die zusätzlich helfen können, die Tiere vor schweren Verletzungen und einem qualvollen Tod zu bewahren. Im Zweifelsfall sollten Landwirte sich Rat und Hilfe bei Umwelt- und Tierschutzorganisationen bzw. den zuständigen Behörden holen.


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Quelle:
Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes e.V.
vom 16. Juni 2011
Herausgeber: Deutscher Tierschutzbund e.V., Bundesgeschäftsstelle
Baumschulallee 15, 53115 Bonn
Tel: 0228/60496-24, Fax: 0228/60496-41
E-Mail: presse@tierschutzbund.de
Internet: www.tierschutzbund.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 18. Juni 2011