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JUSTIZ/196: Tigertötung - Anklage gegen Magdeburger Zoodirektor erhoben (MfT)


Pressemitteilung Menschen für Tierrechte - Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V. vom 19. Juni 2009

Tigertötung: Staatsanwaltschaft erhebt Anklage gegen Magdeburger Zoodirektor


Im Fall der drei im Mai 2008 getöteten Tigerbabys hat die Staatsanwaltschaft Magdeburg Anklage gegen den Magdeburger Zoodirektor wegen Verdachts des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz erhoben. Der Zoo hatte die Tigerbabys direkt nach der Geburt getötet, da sie nicht reinerbig waren. Die Tierrechtsorganisationen Animal Public und Bundesverband Menschen für Tierrechte, die seinerzeit Anzeige erstattet hatten, begrüßen die Anklageerhebung.

Der Zoo Magdeburg züchtet im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogrammes Sibirische Tiger. Im Mai 2008 kamen drei Jungtiere zur Welt. Kurz nach der Geburt erhielten die lebensfähigen Tigerwelpen die Todesspritze. Einziger Grund: Ein Gentest hatte herausgestellt, dass ihr Vater, der Tiger Taskan, kein reinrassiger Sibirischer Tiger ist, sondern unter seinen Vorfahren auch ein Sumatra-Tiger war. Animal Public und der Bundesverband Menschen für Tierrechte erstatteten daraufhin Anzeige, da nach ihrer Ansicht der vom Tierschutzgesetz geforderte "vernünftige Grund" für eine Tiertötung nicht gegeben war.

Die Staatsanwaltschaft bejahte zunächst einen Anfangsverdacht, stellte das Verfahren dann aber ein. Nachdem die Vereine dagegen Beschwerde eingelegt hatten, forderte die zuständige Generalstaatsanwaltschaft Naumburg die Staatsanwaltschaft Magdeburg auf, erneut zu ermitteln. Jetzt hat diese Anklage erhoben.

Animal Public und der Bundesverband Menschen für Tierrechte begrüßen die Anklageerhebung: "Die Tötung der gesunden Jungtiere war aus unserer Sicht nicht nur moralisch verwerflich, sondern auch rechtswidrig. Wir hoffen auf eine Verurteilung des verantwortlichen Zoodirektors", so Laura Zimprich von Animal Public und Dr. Kurt Simons vom Bundesverband.


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Der Bundesverband Menschen für Tierrechte setzt sich auf rechtlicher, politischer und gesellschaftlicher Ebene für die Anerkennung und Umsetzung elementarer Tierrechte ein. Als Dachverband sind ihm etwa 100 Vereine sowie persönliche Fördermitglieder angeschlossen. Seit seiner Gründung ist er als gemeinnützig und besonders förderungswürdig anerkannt.


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Quelle:
Infodienst: Menschen für Tierrechte -
Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V. vom 19. Juni 2009
52072 Aachen, Roermonder Straße 4a
Telefon der Pressestelle: 05207/92 92 63
E-Mail: info@tierrechte.de
Internet: www.tierrechte.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 20. Juni 2009