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MELDUNG/108: EU-weites Käfigverbot droht zur Farce zu werden (Albert Schweitzer Stiftung)


Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt - 13. Dezember 2011

EU-weites Käfigverbot droht zur Farce zu werden

Wenige Wochen vor dem Inkrafttreten des EU-Verbots für konventionelle Käfige werden schätzungsweise noch 84 Millionen Legehennen in Batteriekäfigen gehalten.


Das ab dem 1. Januar 2012 geltende Verbot der konventionellen Käfighaltung wird voraussichtlich in bis zu 13 EU-Ländern nicht eingehalten werden. Die Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt fordert die betroffenen Länder und die EU-Kommission dazu auf, umgehend Maßnahmen zur Durchsetzung des bereits im Jahr 1999 beschlossenen Verbotes der Batteriehaltung zu veranlassen.

Rechtsanwalt Wolfgang Schindler, Präsident der Albert Schweitzer Stiftung: "Es ist ein Skandal, dass einige Länder die bevorstehende Frist zur Umrüstung ignoriert haben, obgleich die EU-Richtlinie bereits vor 12 Jahren festgelegt wurde. Wir fordern die EU-Kommission dazu auf, Vertragsverletzungsverfahren gegen Länder einzuleiten, die nach dem Jahreswechsel gegen das neue Gesetz verstoßen."

Befürchtet wird auch, dass nach dem Jahreswechsel illegal erzeugte Eier in die Versorgungskette gelangen werden. Selbst wenn der Verkauf von in Legebatterien produzierten Eiern nach der neuen EU-Richtlinie ab dem 1. Januar 2012 illegal ist, befürchtet die Albert Schweitzer Stiftung, dass Flüssigei aus der Käfighaltung in Produkten wie beispielsweise Nudeln, Backwaren oder Fertiggerichten als Zutat verarbeitet wird.

Die Stiftung und ihre Partner des europäischen Netzwerks ENFAP fordern die europäischen Landwirtschaftsminister zurzeit schriftlich dazu auf, die Leiden von Abermillionen Legehennen zu bedenken, wenn der Agrarrat am 15. und 16. Dezember in Brüssel zur Agrarministerkonferenz zusammentreffen wird. Dies ist möglicherweise die letzte Chance, sich vor Inkrafttreten des Käfigverbots am 1. Januar 2012 auf einen gemeinsamen Standpunkt bezüglich der Verfahrensweise bei illegal erzeugten Eiern nach dem Jahreswechsel zu einigen.


Die Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt setzt sich seit dem Jahr 2000 gegen die industrialisierte Massentierhaltung ein.
Mehr erfahren Sie auf http://albert-schweitzer-stiftung.de.


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Quelle:
Pressemitteilung vom 13. Dezember 2011
Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt
Marienstraße 3, 10117 Berlin
E-Mail: presse@albert-schweitzer-stiftung.de
Internet: www.albert-schweitzer-stiftung.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 15. Dezember 2011