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MELDUNG/276: Naturbewusstseinsstudie verdeutlicht Wunsch nach mehr Tierschutz (TSB)


Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes - 28. April 2016

Naturbewusstseinsstudie verdeutlicht Wunsch nach mehr Tierschutz -
Bundesregierung muss handeln


Die Ergebnisse der aktuell vom Bundesumweltministerium und dem Bundesamt für Naturschutz vorgestellten "Naturbewusstseinsstudie" bestätigen, dass der Mehrheit der Deutschen das Wohl der Tiere in der Nutztierhaltung wichtig ist. Damit wird der gesellschaftlich gewollte Wertewandel im Umgang mit dem Tiere erneut bestätigt. Aus Sicht des Deutschen Tierschutzbundes klafft aber zwischen den gesetzlichen Vorgaben und diesem Mehrheitswunsch eine Lücke. Der Verband fordert den Bundeslandwirtschaftsminister auf, nun endlich bessere gesetzliche Rahmenbedingungen in der Nutztierhaltung zu schaffen.

Das Wohl der Tiere in der Nutztierhaltung ist laut "Naturbewusstseinsstudie" fast allen Bürgerinnen und Bürgern (93 Prozent) am wichtigsten, beispielsweise indem die Tiere Auslauf oder Zugang zu einer Weide erhalten. 65 Prozent der Befragten ist dies sogar sehr wichtig.

"Die Intensivtierhaltung auf engstem Raum, das Töten überzähliger Tiere aus rein ökonomischen Gründen, eine Tierzucht, die nahezu ausschließlich auf Leistungssteigerung ausgerichtet ist - all das sind Zeichen einer aus dem Ruder gelaufenen landwirtschaftlichen Intensivtierhaltung, die auch gesellschaftlich nicht länger akzeptiert ist", kommentiert Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. "Die Politik muss dem nun erneut zum Ausdruck gebrachten Wunsch der Gesellschaft endlich Rechnung tragen. Wir brauchen dringend einen besseren gesetzlichen Rahmen in der landwirtschaftlichen Nutztierhaltung und eine Stärkung des Vollzugs." Für viele Tierarten gibt es zum Beispiel nicht einmal gesetzliche Mindestvorgaben, etwa für Milch- und Mastrinder, Schafe, Ziegen, Gänse, Enten und Puten.

Neben dem Versagen als Gesetzgeber offenbart die Studie ein weiteres staatliches Versagen: Mit dem Wunsch, dass es den Tieren gut gehen soll, ist auch immer der Wunsch nach Transparenz beim Einkauf verbunden. Das belegen weitere Studien. Daher fordert der Verband dringend ein staatliches Tierschutzlabel, damit die, die tierische Produkte kaufen, erkennen können, wie es den Tieren ergangen ist.

Der Deutsche Tierschutzbund hat mit dem Tierschutzlabel "Für Mehr Tierschutz" ein eigenes Label auf den Markt gebracht, das deutliche Verbesserungen bei der Haltung, der Schlachtung und dem Transport von Tieren garantiert. Auf Alternativen zu tierischen Produkten umzusteigen, bleibt aus Sicht des Deutschen Tierschutzbundes jedoch immer der direkteste Weg zu mehr Tierschutz. Viele Verbraucher greifen bereits heute auf das stetig steigende vegetarisch-vegane Angebot in den Sortimenten zurück.


Mehr Informationen zur Naturbewusstseinsstudie:
www.bmub.bund.de/service/publikationen/downloads/details/artikel/naturbewusstsein-2015

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Quelle:
Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes e.V.
vom 28. April 2016
Herausgeber: Deutscher Tierschutzbund e.V., Bundesgeschäftsstelle
Baumschulallee 15, 53115 Bonn
Telefon: 0228/60496-24, Telefax: 0228/60496-41
E-Mail: presse@tierschutzbund.de
Internet: www.tierschutzbund.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 30. April 2016

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