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PELZTIER/057: Wer Pelz trägt, unterstützt Tierleid (TSB)


Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes - 14. November 2007

Deutscher Tierschutzbund: Pelz und ein gutes Gewissen passen nicht zusammen

Wer Pelz trägt, unterstützt Tierleid


Auch in diesem Winter werden in den Auslagen zahlreicher Mode- und Fachgeschäfte wieder Pelze und Pelzaccessoires angeboten. Der Deutsche Tierschutzbund macht darauf aufmerksam, dass die Felle von Tieren stammen, die für die Pelzgewinnung ein Tierleben lang extrem leiden müssen. Sie werden unter grausamen Bedingungen gehalten, gehandelt und getötet. Auch ein Etikett, das eine Herkunft aus Ländern mit Haltungsvorschriften garantieren soll, ist keineswegs Garant dafür, dass die Tiere bis zu ihrem qualvollen Tod ein artgerechtes Leben führen können. Jedes Jahr werden Millionen Tiere für ein Luxusprodukt gequält und müssen einen grausamen Tod sterben.

Auch das in diesem Jahr erstmalig an Pelzkleidung angebrachte Etikett mit der Bezeichnung "Origin Assured" ändert nichts an den grausamen Haltungsbedingungen der Tiere. Es kann lediglich davon ausgegangen werden, dass die so gekennzeichneten Pelze aus Ländern mit Vorschriften zur Tierhaltung stammen. Artgerechte Haltungsbedingungen sind den Tieren damit jedoch noch lange nicht garantiert.

"Wenn das Deutsche Pelzinstitut dieses Label mit dem Bio-Etikett vergleicht, ist das ein Skandal und kommt einer Verhöhnung des Tierschutzes und einer bewussten Verbrauchertäuschung gleich", so Wolfgang Apel, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. "Der Verbraucher wird so vorsätzlich über die Realität in solchen "Tierfabriken" getäuscht. Angesichts der unglaublichen Qual in Pelzfarmen - auch in Ländern mit vorgeschriebenen Haltungsbedingungen - ist diese Kennzeichnung ein Hohn und keinerlei Garant für einen respektvollen Umgang mit den Tieren", so Apel.

Ob Nerze, Füchse, Chinchillas oder Kaninchen, die Tiere werden weltweit allein des Profits wegen unter erbärmlichen Bedingungen gezüchtet, gehalten und getötet. Allein in Deutschland gibt es 29 Pelztierframen, in denen z.B. Nerze noch immer in winzigen Drahtkäfigen gehalten und schon im Alter von sechs bis sieben Monaten vergast werden. Ein Großteil der Mode wird importiert - als Mantel, Mütze oder auch Accessoires.

Bereits am 3. November 2006 hat der Bundesrat eine erste Haltungsverordnung für Pelztiere verabschiedet. Wesentliche Verbesserungen für die Tiere werden aber erst nach jahrelangen Übergangsfristen in Kraft treten. "Wir brauchen ein generelles Verbot der Pelztierhaltung in Deutschland. Und wir brauchen Verbraucher, die sich nicht von den falschen Versprechungen der Modeindustrie blenden lassen. Pelz ist und bleibt Qualmode - boykottieren sie alle Pelzprodukte", fordert Apel die Verbraucher auf.


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Quelle:
Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes e.V.
vom 14. November 2007
Herausgeber: Deutscher Tierschutzbund e.V., Bundesgeschäftsstelle
Baumschulallee 15, 53115 Bonn
Tel: 0228/60496-24, Fax: 0228/60496-41
E-Mail: presse@tierschutzbund.de
Internet: www.tierschutzbund.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 15. November 2007