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PELZTIER/069: Große Social Media-Aktion gegen Pelzmode (TSB)


Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes - 24. November 2015

Große Social Media-Aktion gegen Pelzmode


Der Deutsche Tierschutzbund startet heute eine Aktion gegen Pelzmode. Über die Internetseite www.pelzistpeinlich.de hat jeder die Möglichkeit, schnell und einfach ein Video zu erstellen und es auf der eigenen Facebook-Seite zu posten. Mit diesem Auftakt zu einer Anti-Pelz-Kampagne richtet sich der Verband in erster Linie an die Verbraucher, die dem Handel signalisieren sollen, dass unnötige Tierqual in der Mode nicht erwünscht ist. Auch Prominente wie Nina Ruge, Hannes Jaenicke, Alexander Held, Stefanie Hertel, Ralf Schmitz, Bettina Böttinger, Henning Krautmacher, Mark Benecke, Andrea Volk, Uta Bresan, Ariane Sommer, Katerina Jacob, Barbara Rütting, Nina Knecht, Torsten Schlosser und Uschi Ackermann unterstützen die Aktion des Deutschen Tierschutzbundes und haben ihr Video bereits erstellt.

"Pelz ist nicht modisch, Pelz ist nicht schön, Pelz ist Tiermord. Wer ihn trägt oder verkauft, legitimiert Tierqual. Nur der Boykott dieser Produkte führt dazu, dass keine Tiere unter grausamen Bedingungen auf den Farmen gehalten oder Tiere in freier Wildbahn nur wegen ihres Felles gefangen und erlegt werden", so Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. "Je mehr Menschen sich an dieser Aktion beteiligen, desto lauter ist unser Protest gegen Tierqual in der Mode!"

Gefährlich ist ein aktueller Trend, der in Zeitschriften, auf Werbeplakaten oder bei Modeschauen nicht zu übersehen ist: Fellteile an Mützen, Handschuhen, Kragen, Westen, Taschen oder Stiefeln sind "en vogue". In Europa erwirtschaftet die Pelzindustrie bereits die Hälfte ihres Umsatzes durch Fellaccessoires. Hinter vermeintlichem Kunstfell verbirgt sich dabei oftmals Echtfell, beispielsweise vom Marderhund. Viele bedenken zudem nicht, dass auch für Fellbesätze Tiere leiden müssen, denn auch kleine Fellstücke ergeben in großer Summe eine Vielzahl getöteter Tiere. Allein in den Pelztierfarmen, wo die Tiere in engen Drahtkäfigen ein trauriges Dasein fristen, sterben jährlich über 100 Millionen Pelztiere, wie Nerze, Marderhunde oder Chinchillas. Hinzu kommen tausende Hunde und Katzen, die meist in Asien speziell gezüchtet oder von Privatleuten verkauft werden. Zum Teil werden sie lebend gehäutet oder - wenn überhaupt - vor der Tötung nur ungenügend betäubt. Trotz Importverbot gelangen diese Felle auch nach Deutschland.

Rechtliche Situation bei der Kennzeichnung von Echtpelz

Laut EU-Textilkennzeichnungsverordnung muss in Europa jedes Kleidungsstück, das Teile tierischen Ursprungs enthält, mit dem Hinweis "enthält nichttextile Teile tierischen Ursprungs" gekennzeichnet sein. Nicht deklariert werden muss, welcher Bestandteil des Produkts tierischen Ursprungs ist. Auch die Tierart sowie Infos zur Haltung und Tötung müssen nicht genannt werden. Da die Verordnung keine Bußgeldvorschriften enthält, muss ein Händler bei Verstößen keine Sanktionen befürchten. Problematisch ist außerdem, dass nur Produkte gekennzeichnet werden, die zu mindestens 80 Prozent aus Textilfasern bestehen, was bei Lederjacken oder Pelzmänteln nicht der Fall ist. Mützen mit Fellbommeln oder Jacken mit Fellkragen müssten hingegen gekennzeichnet sein. In der Praxis ist dies aber nicht immer der Fall. Der Deutsche Tierschutzbund appelliert mit seiner Aktion deswegen an die Verbraucher, sich klar gegen die Verwendung von Fellen in der Modeindustrie zu positionieren und auf das Tragen von Fellen zu verzichten.

Die Moderatorin und Autorin Nina Ruge hat die Aktion gegen Pelzmode mitinitiiert. Die personalisierte Video Kampagne ist durch die Hilfe der Spezialisten für Video Commerce ClipVilla GmbH entstanden.

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Quelle:
Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes e.V.
vom 24. November 2015
Herausgeber: Deutscher Tierschutzbund e.V., Bundesgeschäftsstelle
Baumschulallee 15, 53115 Bonn
Telefon: 0228/60496-24, Telefax: 0228/60496-41
E-Mail: presse@tierschutzbund.de
Internet: www.tierschutzbund.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 25. November 2015

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