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TIERVERSUCH/378: Contergan - keine Arzneimittelsicherheit durch Tierversuche (MfT)


Pressemitteilung Menschen für Tierrechte - Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V. vom 7. November 2007

Contergan-Skandal - Auch heute keine Arzneimittelsicherheit durch Tierversuche


Die Markteinführung von Contergan vor 50 Jahren und seine grausamen Folgen für Tausende Menschen sind derzeit Thema in Dokumentationen, Talkshows und einem TV-Spielfilm. Der Bundesverband Menschen für Tierrechte kritisiert, dass bei der Prüfung neuer Substanzen auch heute noch Tierversuche im Vordergrund stehen, obwohl Jahr für Jahr im Tierversuch getestete Medikamente wegen schwerer und zum Teil tödlicher Nebenwirkungen bei Menschen vom Markt genommen werden.

"Tierversuche bieten keine Sicherheit hinsichtlich schädlicher Wirkungen neuer Medikamente", so Dr. Kurt Simons, Vorsitzender des Bundesverbandes. "Denn Tier und Mensch reagieren vielfach völlig verschieden. Der Cholesterin-Senker Lipobay, das Rheumamittel Vioxx und soeben der Blutstiller Trasylol wurden wegen tödlicher Nebenwirkungen vom Markt genommen - und sind nur die bekanntesten Beispiele der letzten Jahre", weiß Simons. Diese Medikamente sind in Tierversuchen getestet worden und hatten bei Tieren keine Nebenwirkungen gezeigt, ebensowenig wie ein Wirkstoff, den der Hersteller TeGenero im März 2006 sechs Männern in Großbritannien verabreicht und der schwerste Nebenwirkungen hervorgerufen hatte.

"Es wird Zeit, endlich von der unzuverlässigen und ethisch nicht vertretbaren Methode Tierversuch abzulassen", so Simons. Stattdessen sei es erforderlich, die Entwicklung tierversuchsfreier Alternativmethoden zügig voranzutreiben und deren langwierige behördliche Anerkennung zu beschleunigen. Gerade im Bereich der sogenannten Reproduktionstoxikologie - also giftiger Wirkungen im Zusammenhang mit der Reproduktion und der Entwicklung des Embryos - gäbe es viel versprechende Forschungsvorhaben. "Hier ist eine weitaus höhere finanzielle Förderung als bisher notwendig", kritisiert Simons. "Dazu hat sich die Bundesregierung sogar in ihrem Koalitionsvertrag verpflichtet. Dieses Versprechen muss endlich im erforderlichen Maß eingelöst werden!"

Informationen: www.datenbank-tierversuche.de
(Informationen zu in Deutschland durchgeführten Tierversuchen sowie einige der vielfältigen Möglichkeiten tierversuchsfreier Verfahren.)


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Der Bundesverband Menschen für Tierrechte setzt sich auf rechtlicher, politischer und gesellschaftlicher Ebene für die Anerkennung und Umsetzung elementarer Tierrechte ein. Als Dachverband sind ihm etwa 100 Vereine sowie persönliche Fördermitglieder angeschlossen. Seit seiner Gründung ist er als gemeinnützig und besonders förderungswürdig anerkannt.


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Quelle:
Infodienst: Menschen für Tierrechte -
Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V. vom 7. November 2007
52072 Aachen
Roermonder Straße 4a
Tel: 0241/15 72 14
Fax: 0241/15 56 42
E-Mail: infodienst@tierrechte.de
Internet: http://tierrechte.de/


veröffentlicht im Schattenblick zum 9. November 2007