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TIERVERSUCH/532: Dringend gefordert - "Kompetenzzentrum statt Tierversuche" (MfT)


Pressemitteilung Menschen für Tierrechte - Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V. vom 26. Juli 2012

Dringend gefordert: "Kompetenzzentrum statt Tierversuche"

Menschen für Tierrechte starten Online-Petition



Unter dem Motto "Kompetenzzentrum statt Tierversuche? startet der Bundesverband Menschen für Tierrechte heute eine Online-Petition für die Einrichtung eines nationalen Zentrums, das von Bund und Ländern getragen werden soll. Dieses soll eklatante Informationsdefizite beseitigen und eine einheitliche, aktuelle und objektive Beurteilung von Tierversuchsvorhaben ermöglichen. Zudem soll es der Verbreitung tierversuchsfreier Verfahren dienen. Die Einrichtung dränge jetzt besonders, da ab 2013 zusätzliche EU-Kriterien bei der Beurteilung von Tierversuchen anzuwenden sind.

Das Tierschutzrecht bestimmt: Tierversuche dürfen erst dann durchgeführt werden, wenn es keine tierversuchsfreien Verfahren gibt, die Versuche unerlässlich und zudem ethisch vertretbar sind. Diese Voraussetzungen müssen derzeit von Behörden und Tierexperimentatoren nach eigenem Ermessen ermittelt werden. Es fehlen einheitliche Bewertungsmaßstäbe sowie eine zentrale Sammelstelle als Wissenspool.

"Die Prüfbehörden in den 16 Bundesländern, aber auch die Tierexperimentatoren müssen sich auf ihr subjektives Gefühl bei der Beurteilung der ethischen Vertretbarkeit und der Unerlässlichkeit eines Tierversuchs verlassen. Selbst der Nachweis, dass es wirklich keine tierversuchsfreien Methoden gibt, beruht eher auf Intuition als auf Sachkenntnis. Deswegen ist eine nationale Auskunftsstelle überfällig. Um diese unhaltbare Situation zu beenden, fordern wir das Kompetenzzentrum - zur Unterstützung der Behörden, damit die Prüfung der Tierversuchsanträge endlich nach einheitlichen Kriterien und nach aktuellem Wissensstand erfolgen kann. Die riesigen Wissensgebiete können unmöglich von einzelnen Behördenvertretern überblickt werden", so Dr. Kurt Simons, Vorsitzender des Bundesverbandes. Auch ZEBET, die 1989 im heutigen Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) eingerichtete Zentralstelle zur Erfassung und Bewertung von Ersatz- und Ergänzungsmethoden zum Tierversuch, sei für diese Aufgabe völlig unzureichend ausgestattet.

"Die Politik darf jetzt den Zeitpunkt nicht verschlafen! Wenn in wenigen Monaten die zusätzlichen Vorschriften der EU-Tierversuchsrichtlinie anzuwenden sind, ist dies nur mit einem Kompetenzzentrum leistbar", schließt Simons.


Online-Petition:
www.tierrechte.de

Weiter Informationen:
www.tierrechte.de

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Der Bundesverband Menschen für Tierrechte setzt sich auf rechtlicher, politischer und gesellschaftlicher Ebene für die Anerkennung und Umsetzung elementarer Tierrechte ein. Als Dachverband sind ihm etwa 100 Vereine sowie persönliche Fördermitglieder angeschlossen. Seit seiner Gründung ist er als gemeinnützig und besonders förderungswürdig anerkannt.

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Quelle:
Infodienst: Menschen für Tierrechte -
Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V. vom 26. Juli 2012
52072 Aachen, Roermonder Straße 4a
Telefon der Pressestelle: 05237/231 97 90
E-Mail: elsner@tierrechte.de
Internet: www.tierrechte.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 28. Juli 2012