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ATOM/876: Tiefenlagerung - Grundwasser durch Atommüll gefährdet (DNR EU)


Deutscher Naturschutzring (DNR)
Dachverband der deutschen Natur- und Umweltschutzverbände
EU-Koordination

EU-News - 16. September 2010

Grundwasser durch Atommüll gefährdet


Eine von Greenpeace in Auftrag gegebene Studie zerbröselt das wissenschaftliche Fundament der geplanten Atommülllagerungsrichtlinie.

Dieses basiert auf Beratung durch die Gemeinsame Forschungsstelle (JRC) und die European Implementing Geological Disposal Technology Platform, die in ihren Studien einen wissenschaftlichen Konsens über die hohe Sicherheit der Tiefenlagerung von Atommüll feststellen wollen. Allerdings sind diese Artikel, auf die sich die Generaldirektion für Forschung beruft, durch eine mangelnde Kenntnisnahme des aktuellen Forschungsstands und unzureichende Quellenangaben charakterisiert.

Die im September veröffentlichte Greenpeace-Studie "Rock Solid?" kommt nach einer Zusammenschau der Forschungsliteratur zu einem anderen, beunruhigenden Schluss: Es herrscht noch immer große Unkenntnis über die tatsächliche Herausforderung der Tiefenlagerung. Die Risiken seien unkalkulierbar, da das Zusammenspiel der verschiedenen Faktoren durch Computerprogramme nicht ausreichend modelliert werden kann. Als Konsequenz drohe die radioaktive Kontaminierung von Grundwasser und Meeren über Jahrhunderte.

Wie ENDS berichtet, wies die Kommission die Kritik an den Studien zurück. Sie berief sich auf den Review der JRC Studie durch die Internationale Atomenergie Agentur (IAEA) und bekräftigte ihren Glauben an einen Konsens über die Sicherheit der Tiefenlagerung. Greenpeace prangert jedoch an, dass dieser Konsens auf Resultaten der Atomlobby basiert und wissenschaftliche Forschung ignoriert. [am]

Greenpeace Studie "Rock Solid?"
http://www.greenpeace.org/raw/content/eu-unit/press-centre/reports/rock-solid-a-scientific-review.pdf


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Quelle:
EU-News, 16.09.2010
Deutscher Naturschutzring e.V. (DNR)
EU-Koordination
Marienstraße 19-20, 10117 Berlin
E-Mail: eu-info@dnr.de
Internet: www.eu-koordination.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 24. September 2010